𝖪𝖺𝗉𝗂𝗍𝖾𝗅 𝟣𝟤

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Es ist schon eine Weile her, seitdem ich das letzte Mal das Haus der Bakers betreten und verlassen habe. Früher bin ich gerne hier hergekommen und wollte meistens nicht gehen, wenn meine Mom oder mein Dad mich abholten, da es schon spät gewesen ist.

Jetzt will ich lieber ganz weit weg von diesem Haus sein.

Das Haus hat wie auch alle anderen Häusern in dieser Umgebung eine ansprechende, moderne Architektur. Die Fassade ist in einem sanften Hellblau gestrichen und wird durch die weißen Fensterrahmen akzentuiert.
Das Dach ist mit dunklen Schindeln gedeckt und hat drei kleine Gauben.

Die Veranda erstreckt sich über die gesamte Breite des Hauses und wird durch ein weißes Geländer eingerahmt. Eine breite Treppe führt von der Einfahrt hinauf zur Veranda und zum Haupteingang des Hauses.

Unter der Veranda befindet sich eine Doppelgarage mit weißen Toren, die symmetrisch angeordnet sind. Die Garage, in der das damalige Geheimversteck von Zayne, Zoey und mir gewesen ist.

Ich laufe die Betonauffahrt mit meiner kleinen Einkaufstasche hoch. An den Seiten liegt ein grüner Rasen, wo mehrere Blumen eingepflanzt sind und mit Steinen umzäunt sind.

Ich folge Lorraine die Treppen zur Veranda rauf und helfe ihr, die Haustür aufzuschließen, weil ihre Hände voll mit den Einkaufstüten sind.
»Du kannst die Eisbecher, so lange du hier bist, bei uns in die Gefriere stellen. Ich mache dir mal kurz extra Platz.«
Ich schließe hinter mir die Haustür und sehe mich um.

Alles sieht wie damals aus. Nur die Treppenwand mit den Bildern hat sich verändert. Die Bilder wurden weniger und alle mit Mr. Baker sind verschwunden.

Weitere Bilder von Zayne und Lucy, seiner kleinen Schwester, sind dazu gekommen, wo sie beide nebeneinanderstehen und eine kleine Kreidetafel vor sich halten, wo die Klassenstufe draufsteht.

Süß.

Zwischen dem Halloween und Weihnachtsbilder hängt ein Foto, wo ich neben Zayne – seine Arme um meiner Schulter gelegt – sitze und meine kleine Schwester Lydia neben Lucy sitzt und beide eine Grimasse schneide

Sofort überkommt mich eine Welle der Nostalgie, wenn ich mir das Foto, wo wir alle vier noch so jung waren, länger ansehe.

Das Bild erinnert mich daran, wie unbeschwert damals alles gewesen ist und meine einzige Sorge, die war, nicht zu oft nach Hause zum Trinken zu kommen, weil sonst meine Mutter irgendwann sagen würde, dass ich jetzt zu Hause bleiben muss.

Oder mich extra am Abend auf der Couch nicht bewegt habe, dass meine Eltern mich nicht bemerken und ich länger wach bleiben darf.

Aber auch an die Zeit, wo Zayne, Zoey und ich Pläne in unserem Geheimversteck – aka Garage – gemietet und immer mit Lydia und Lucy gestritten haben, wenn sie versuchten, reinzukommen.

Ich gehe in die Küche und lasse von Lorraine die Ben&Jerry Eisbecher in die Gefriere stellen und setze mich dann an den Barhocker.
»Willst du mir beim Kochen helfen? Lucy wird demnächst von der Geburtstagsparty ihrer Freundin nach Hause kommen und Zayne wird spätestens, wenn das Essen bereits auf den Tisch steht, vom Football Training zu Hause sein.«

Ich versuche mir bei seinem Namen ein Lächeln aufzuzwingen. Dann stehe ich auf und laufe um die Kücheninsel, um ihr zu helfen.

»Wie geht es dir so, ... das alles muss bestimmt schwer für dich gerade sein. Sind du und deine Mom wieder zurück ins alte Haus gezogen?«
Ich wasche meine Hände und räuspere mich.
»Ich versuche damit klarzukommen. Meine Mom ist in Los Angeles wegen der Firma. Ich wohne bei den Collister's und bleibe dort das restliche Schuljahr.«

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