𝖪𝖺𝗉𝗂𝗍𝖾𝗅 𝟣𝟥

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Lorraine sieht uns beide verwundert an und räusperte sich.
»Zayne Schatz, ich habe Melody beim Einkaufen getroffen und zum Essen eingeladen.«
Ich stelle den Teller in meiner Hand wieder ab und versuche seinen Blicken auszuweichen. 

»Ich dachte, da du bestimmt noch nicht wusstest, das Sie wieder in der Stadt ist, würdest du dich freuen Sie nach so langer Zeit wiederzusehen und-«

»Ich weiß, dass Sie wieder hier ist«, unterbricht er seine Mutter harsch und setzt sich mir gegenüber hin.
»Oh aber warum hast du mir nichts davon erzählt?« Fragt Sie ihn überrascht und sieht mich kurz an, als würde Sie hoffen, ich könnte ihr eine Erklärung zu seinem Schweigen geben.

»Wir haben uns auseinandergelebt, Mom.« Antwortet er ihr kurz und knapp und befühlt seinen Teller selbst.
Ich sehe zu Lucy, welche mich entschuldigend und mitleidig anschaut. Sie und Lydia sind die einzigen von unseren Familien, die wissen, dass mehr hinter unserem Kontaktabbruch steckt.

Lorraine denkt vermutlich genauso wie meine Mum immer noch, dass wir durch den Umzug meiner Familie den Kontakt verloren haben.

Die Stimmung ist angespannt und ich fühle mich gerade ziemlich unwohl in meiner Haut.

Ich wünschte mir, dass jetzt genau in diesem Moment sich ein großes schwarzes Loch unter mir öffnet und mich verschluckt, so das ich hier nicht mehr in der Stille sitzen muss.

Zayne ist offensichtlich überhaupt nicht erfreut darüber, mich bei sich zu Hause zu haben, versucht aber seinen Ärger vor seiner Mutter zu verbergen.

Trotzdem schenkt er mir jedes Mal, wenn unsere Blicke sich treffen, einen düsteren Blick.
Seine Mutter bekommt davon nichts mit, doch Lucy schüttelt ihren Kopf, sieht ihren Bruder genervt an und unterbricht dann die unangenehme Stille.

»Ich habe übrigens eine zwei in Erdkunde bekommen.« Sagt Sie mit vollem Mund und sieht sehr stolz auf sich auf.
»Und das, obwohl ich nicht mal dafür gelernt habe.« Sie lacht, aber als sie den strengen Blick ihrer Mutter sieht, hört Sie sofort auf und isst wieder weiter.

»Lucy, das kannst du nicht machen. Du musst dich für deine Tests vorbereiten. Was ist, wenn du einmal keine Ahnung von dem hast, was in der Arbeit gefragt wird und dann nicht das Glück auf deiner Seite hast.« Lorraine schüttelt ihren Kopf.

»Aber freut mich, dass es trotzdem eine gute Note geworden ist.« 

Sie lächelt ihre Tochter stolz an und wuschelt ihr kurz durch die Haare, was Lucy zum Quietschen bringt und sie wieder ihre Haare hinrichtet.

»Und wie war das Training bei dir?«

Ich sehe von Lucy zu Zayne, welcher mir kalte, abschätzige Blicke zuwirft, sich dann aber zu seiner Mutter dreht.
»Ganz gut, aber auch anstrengend. Der Coach hat uns zehn extra Runden laufen lassen, weil einer der Jungs vor dem Training in seinem Büro mit irgendeinem Mädchen rumgemacht hat.« Er zuckt mit den Schultern und Lorraine schüttelt fassungslos mit dem Kopf.

»Und beim Spiel in zwei Wochen soll ein wichtiger Scout dabei sein, was heißt, dass ich härter trainieren muss.« Erzählt er weiter und Lucy schaut eher gelangweilt rein.

Lorraine hört Zayne aufmerksam zu und ich fühle mich immer noch total fehl am Platz.

»Ich bin mir sicher, du wirst diesen Scout beeindrucken können.« Lorraine nimmt ein Schluck von ihrer Cafétasse und sieht dann zu mir.
»Und Melody, wie war deine erste Schulwoche so?« Sie legt ihren Kopf zur Seite und sieht mich neugierig an.

Nervös sehe ich kurz zu Zayne, welcher nur verärgert seine Augen verdreht und mir dann direkt in die Augen schaut, als würde er ein Anstarrwettbewerb anzetteln wollen.

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