𝖪𝖺𝗉𝗂𝗍𝖾𝗅 𝟤𝟩

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»DU HAST WAS?«, ruft Sierra ungläubig und sieht mich mit großen Augen an. Einige der Schüler in der Nähe werfen uns verwirrte Blicke zu, sodass ich beschwichtigend meine Hände auf ihre Schultern lege.
»Nicht so laut!«, flüstere ich und schüttle den Kopf.

»Du hast was?«, flüstert sie und wiederholt dabei ihre Frage.
Ich öffne den Mund, um etwas zu sagen, aber sie unterbricht mich sofort.
»Du bist doch verrückt!«, stößt sie hervor und ich beiße mir nervös auf die Lippe.

Wenn Sierra schon so reagiert, wie wird dann Zayne bei seinem Preis vom Bowling Abend reagieren?
Mein Blick wandert durch die Menschenmenge und ich entdecke unter ihnen den großgewachsenen, schwarzhaarigen Jungen in seiner Football-Ausrüstung.

Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, als Zayne mich erblickt und mir zuwinkt. Sierra sieht mich auffordernd an.
»Na los, sag es ihm!«, drängt sie mich, und ich nicke leicht. Als ich auf ihn zugehe, strahlt er mich frech an.
»Na, wo bleibt mein Preis? Vergessen, es ist Freitag«, grinst er und sieht auf mich herab.

Ich schlucke schwer, während ich auf meine schwitzigen Hände blicke.
»Sag bloß, du hast es vergessen?«, fragt er mit einem amüsierten Unterton. Ich schüttle meinen Kopf und schaue wieder zu ihm auf.
»Äh ... was dein Preis angeht ...«, stammle ich nervös.

»Es könnte sein, dass ich meinen Manager darum gebeten habe, seine Kontakte spielen zu lassen, um einen Scout hierher zu bringen ...«, sage ich und beobachte ihn genau, um seine Reaktion auf meine Worte einzuschätzen.

Zayne sieht mich überrascht an und scheint einen Moment zu brauchen, um das gesagte zu verarbeiten. Seine Gesichtszüge zeigen eine Mischung aus Erstaunen und Skepsis.
»Ein Scout?«, fragt er und sieht mich misstrauisch an, wobei er mit der Stirn runzelt, als würde er mir nicht glauben. »Und das soll ich dir abkaufen?«, fragt er ungläubig, wobei sein Tonfall und seine Körperhaltung zeigen, dass er nicht recht weiß, ob er mir glauben soll oder nicht.

Gerade als ich etwas sagen will, wird unser Gespräch unterbrochen von Grayson Smith, welcher mich freundlich anlächelt und in eine herzliche Umarmung zieht.
»Es ist schön, dich zu sehen, Melody«, sagt er mit tieferer Stimme, die durch die Jahre rau geworden ist. Seine Augen leuchten trotz der Fältchen, die sich um sie herum gebildet haben, und seine grauen Haare glänzen leicht im Licht. Ein paar Leberflecke zeichnen sich auf seiner Haut ab, die trotz seines fortgeschrittenen Alters weich geblieben ist.
»Ich danke Ihnen, dass Sie gekommen sind«, erwidere ich.

»Du sollst mich doch duzen und wo ist der Bursche, den ich mir heute unter die Lupe nehmen soll?« Grayson, der in seinem roten Jogginganzug neben mir steht, stemmt die Hände auf die Hüften und sieht sich auf dem Sportplatz der Charleston Highschool um.
Ich räuspere mich und deute auf Zayne, welcher mit weit geöffneten Augen zwischen Grayson und mir hin und her blickt.

Grayson ist nicht nur ein guter Freund der Familie, seitdem wir nach Los Angeles gezogen sind, sondern auch einer der bekanntesten Scouts der Stadt und ganz sicher kein unbekanntes Gesicht in dieser Branche mehr. »Grayson Smith, aber für dich nur Scout Smith«, sagt er mit zusammen gekniffenen Augen und mustert Zayne, bevor er ihm seine Hand entgegenstreckt, die Zayne mit einem festen, kräftigen Händedruck ergreift.

»Zayne Baker, für Sie Zayne und der Kapitän der Charleston Eagles«, stellt sich auch Zayne voll Selbstvertrauen vor, obwohl ich trotz dessen seine Nervosität bemerke, da er von einem zum anderen Bein wippt – etwas, das er als Kind ebenfalls immer gemacht hat. Plötzlich bereue ich es, dass ich Marcus darum gebeten habe, Grayson hierher zu schicken ...

»Na, dann bin ich mal gespannt«, sagt Grayson mit einem Grinsen, bevor die Footballmannschaft unserer Schule aufgerufen wird und Zayne auf das Feld läuft. Ich gehe mit Grayson zu Sierra, die Plätze für uns auf der Tribüne gefunden hat und mit einer großen Portion Popcorn auf uns wartet.

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