Kapitel 3

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,,Hm, na dann... mach mal, denke ich.", erwidert Minho daraufhin. Du nickst und stehst auf. Dann jedoch zögerst du. ,,Also, seid ihr sicher dass... ihr bei mir bleiben wollt?", fragst du unsicher. Felix steht ebenfalls auf und legt dir eine Hand auf den Arm. ,,Natürlich, wir können dich doch so nicht alleine lassen." ,,Richtig, ich meine was ich sage.", sagt Minho.
,,Ja natürlich, aber...", versuchst du zu erklären. Schließlich kennst du die Auswirkungen einer Heat zur genüge. ,,In einer Heat habe ich kaum Kontrolle über mich... Oder darüber was ich sage oder tue... Das wisst ihr vermutlich auch nicht... Ich meine nur dass ich wahrscheinlich Dinge machen werde, die ich normalerweise nie tun würde, wenn ihr so nah bei mir seid..." Okay, schrecklichste Erklärung ever.
Minho zieht eine Augenbraue hoch. ,,Wie, was für 'Dinge' denn?" Du trittst leicht unruhig von einem Fuß auf den anderen. ,,Ich meine... halt Dinge wie... dass ich Sachen sage, die euch komisch vorkommen, oder Dinge tue..." Du spürst wie du rot wirst. Du siehst das Flackern in Minho's Augen, als er allmählich begreift. ,,Oh... achso... das meinst du..." Seine Wangen bekommen einen kaum wahrnehmbaren Rosastich. Felix meldet sich zu Wort, seine Stimme genauso verlegen wie ich mich fühlte und Minho aussah. ,,Also... wirst du Sachen sagen... und äh... Dinge tun die uns äh... verleiten sollen?", fragt er. ,,So... in etwa...", sagst du leise, wirst noch ein bisschen roter im Gesicht. ,,Deswegen hab ich extra nochmal gefragt, ob ihr euch dabei... sicher seid, zu bleiben."
Minho, der sich wieder gefasst hat, meint dazu bloß:,,Naja, wir können dich ja trotzdem nicht alleine lassen." Felix nickt zustimmend. Du resignierst. ,,Okay gut. Aber... bitte nehmt nichts davon was in die nächsten Tage sage für bare Münze, ja?" ,,Ist gut, verstanden.", meint Felix neben dir. ,,Danke. Ich... mach dann mal das Nest." Die Beiden nicken bloß. Scheinbar fanden sie das immernoch etwas seltsam. Kannst du ihnen nicht verübeln.
Du machst dich auf den Weg zu deinem Zimmer, drehst dich aber in der Tür nocheinmal um. ,,Ähm, kann ich vielleicht... ein Shirt oder so von euch haben?", fragst du und hoffst, dass das nicht zu seltsam klingt. ,,Ich meine nur... etwas mit eurem Geruch dran. Eurer ist nicht so stark wie der von Werwölfen, aber er beruhigt mich wahrscheinlich ein bisschen."
Minho und Felix scheinen kurz überrascht, stimmen aber zu. ,,Uh, sicher." ,,Wieso nicht.",,Danke."
Damit drehst du dich wieder um und gehst schnell zu deinem Zimmer zurück. Darin angekommen beginnst du hastig damit, alle Decken und Kissen die du besitzt zusammenzusammeln und auf dein Bett zu verfrachten. Dann wühlst und zupfst du solange an dem Haufen herum, bis ein gemütliches Nest entstand. Allerdings etwas größer, als nötig gewesen wäre. Naja, Instinkte sind eben Instinkte, denkst du dir.
Währenddessen warten Minho und Felix im Wohnzimmer auf der Couch, jeder hängt seinen eigenen Gedanken nach. Während Felix sich Sorgen um dich macht, versucht Minho seine Unsicherheit zu verbergen. Er hat von Omegas in ihrer Heat gehört, und wie sie auf andere wirken. Viel weiß er nicht darüber, aber das bisschen reicht ihm um sich zu verunsichern.
Doch bevor sich einer von beiden zu sehr in seine eigenen Gedanken hineinsteigerte, kommst du zurück. Minho sah auf, als du das Wohnzimmer erneut betrittst. ,,Ah, bist du fertig mit deinem... äh, Nest?" Du nickst. ,,Ja, ist soweit... fertig." Du überlegst einen Moment, dann hebst du doch zu der Erklärung an, die dir auf der Zunge brennt. ,,Wisst ihr, damsls als es noch viele Werwölfe, und es damit eine richtige Gesellschaft gab, bevor sie ausgelöscht wurden, da gab es natürlich auch Soziale Regeln und sowas. Eine davon war, dass niemand in ein Nest von einem Omega in der Heat durfte, um den jeweiligen Omega zu schützen. Außer, der Omega läd in der Preheat Phase (oder davor) deutlich dazu ein."
Damit schienen sie nicht gerechnet zu haben. Minho ist der erste, der sich wieder sammelte. ,,Und das heißt jetzt... lädst du uns ein?" Du grinst. ,,Ja, irgendwie schon. Naja, wenn ihr kein Problem damit habt." Beide schüttelten die Köpfe. ,,Nein, wir haben gesagt wir bleiben, und dabei bleibt's auch.", meint Minho zuversichtlich. ,,Danke. ...Kommt ihr dann mit?", fragst du und gehst Richtung Tür. Die Beiden folgen dir zu deinem Zimmer.
Als du ankommst, krabbelst du sofort in dein Nest, machst es dir bequem und siehst zu Felix und Minho herüber. Diese stehen noch in der Tür, beobachten dich in deinem Nest. Du siehst sie nur auffordernd an. ,,Hey... Bist du dir wirklich sicher, dass wir zu dir ins Nest kommen sollen?", fragt Felix etwas unsicher. ,,Sicher!", antwortest du sofort. ,,Ich will nicht alleine sein, bitte!" Ja, deine Instinkte nehmen so langsam Überhand. Nicht, dass dich das gerade wirklich kümmert. ,,Bitte, es ist so lange her, dass ich jemanden in meinem Nest hatte!", bittest du nochmal. Scheinbar reicht das, Felix und Minho nähern sich deinem Bett und Felix setzt sich neben dich ins Nest. Minho bleibt vorerst auf der Bettkante sitzen. ,,Schon gut, jetzt sind wir ja da.", meint Felix und lächelt. Dann legt er einen Arm um dich. Du seufzt erleichtert und lehnst dich gegen ihn, lässt dich von seiner Wärme und seinem Geruch einhüllen. Die einzige zusätzliche Wärme, die du noch aushalten kannst.
Felix und Minho grinsen dich an. ,,Wow, du fühlst dich echt warm an.", sagt Felix leicht überrascht. ,,Mach dir nichts draus, wird noch schlimmer. Ist normal.", sagst du nur dazu. Minho betrachtet dein Nest prüfend, aber nicht auf eine sonderlich negative Art. ,,Das... sieht anders aus als ich's mir vorgestellt hatte. So... gemütlich. Irgendwie."
Du fängst an zu lächeln, in deinem heat-gesteuerten Verstand nimmst du das als Kompliment. Instinktiv sendest du Pheromone aus, was sie natürlich nicht bemerken.
Du kuschelst dich jetzt förmlich an Felix, du spürst wie du dich immer mehr aufhitzt. Auch wenn sie deine Pheromone nicht riechen können, spüren sie doch die immense Hitze, die von dir abstrahlt. Felix' Blick wird ein wenig besorgt. ,,Hey, du glühst ja richtig. Bist du sicher, dass es dir gut geht?" ,,Ja ja, sicher... Das ist nur die Heat... Bitte, bleibt bei mir...", murmelst du verschleiert.
Beide rutschen jetzt etwas näher zu dir, Felix hält dich ein bisschen fester als zuvor. ,,Klar, wir gehen nirgendwohin. Nicht wahr, Minho?" Der Angesprochene nickt entschlossen. ,,Genau, du bist sicher mit uns. Wir weichen dir nicht von der Seite." Du bist schon zu vernebelt, um den leichten Unterton seiner Worte zu vernehmen.
Du kuschelst dich einfach an Felix, welcher dir wieder sanft über den Kopf streicht. ,,Irgendwie niedlich...", murmelt der dabei. Du seufzt und entspannst dich etwas unter seiner Berührung. Minho scheint sich jetzt auch dazu entschlossen zu haben, die Situation entspannter zu sehen und klettert ebenfalls ganz zu Felix und dir ins Nest. Erfreut betrachtest du das, streckst eine Hand nach ihm aus, greifst nach seinem Arm. Minho grinst nur leicht.
Eine Weile bleibt ihr einfach so sitzen, du an Felix gekuschelt und an Minho's Arm geklammert. Nur euer regelmäßiges Atmen ist zu hören, nichtmal das Ticken einer Uhr oder ein Vogel vor dem Fenster. Langsam wird die Hitze in dir stärker und du weißt, dass auch dein Scent stärker wird. Was dir aber ziemlich egal sein kann, da sie ihn ja eh nicht- ,,Sag mal, liegt es an mir, oder verändert sich dein... Geruch?", fragt Minho plötzlich. Irritiert siehst du zu ihm auf. ,,W-was? Kannst... du das riechen? Das... geht eigentlich gar nicht." Felix neben dir zieht scharf die Luft ein. ,,Stimmt, ich rieche auch was." Er atmet noch einmal tief ein. Irritiert und verwirrt siehst du die Beiden an, die noch immer konzentriert die Luft einatmen. ,,Aber das geht nicht. Ihr solltet nichts riechen können. Das ist unmöglich.", sagst du und blickst zwischen ihnen hin und her. ,,Aber hier ist trotzdem was. Es riecht definitiv anders als vorher.", meint Felix. Minho nickt langsam, noch immer mit vor Konzentration fernem Blick. ,,Das kann nicht sein. Ihr seid Menschen, Menschen können keine Werwölfe riechen, nichtmal Omegas in ihrer Heat."
Felix zieht dich etwas näher zu sich, atmet noch einmal tief ein. ,,Seltsam...", sagt er nachdenklich, und das Wort ist ein Echo deiner Gedanken. Eine Weile sagt wieder keiner von euch ein Wort, du überlegst fieberhaft was der Grund sein könnte, dass du plötzlich von ihnen wahrgenommen wirst. Aber deine Überlegungen kommen zu keinem Ergebnis. Es kann schlichtweg nicht sein. Komplett unmöglich. Aber wieso ist es dann so...? Das macht alles keinen Sinn.
Dein Körper fühlt sich immer heißer an, macht es dir schwer zu denken. Verdammt nochmal, deine Gedanken beginnen langsam zu verschwimmen... Dein Kopf ist wie mit Watte gefüllt. So heiß...
Schließlich fragt Felix leise:,,Also, können wir irgendwas für dich tun? Du verbrennst regelrecht, und... dieser Geruch..." Du blickst ihn nur mit verschleierten Augen an, nimmst kaum wahr was er sagt. Ein paar seiner Haarsträhnen fallen ihm unordentlich in die Stirn...
Du spürst wie sich dein Verstand langsam ausschaltet.
Felix sieht dich immernoch fragend an, aber du hast schon vergessen was er eigentlich gefragt hat. ,,Felix...", hauchst du leise.

How the Stray kids pack came aboutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt