38. Nacht

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Triggerwarnung!
Blut, schwere Verletzungen, mögl. Erwähnung von Tod.
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Angstvoll beobachten du und Felix, wie der Heiler beginnt zu arbeiten. Du bekommst garnicht alles mit, was er da genau an eurem Mate arbeitet. Pasten aus Kräutern siehst du, Behelfsverbände liegen bereit, und Jisung muss kurzzeitig seine menschliche Form annehmen, da er den langen, tiefen Schnitt an Minho's Bauch nähen muss. Es dauert so lange, dass Jisung sicher leichte Erfrierungen davon tragen wird, so lange wie er als Mensch in Schnee gearbeitet hat. Mittlerweile scheint auch der Rest eures Rudels mitbekommen zu haben, dass etwas nicht stimmt. Langsam sammeln sie sich um euch herum. Chan tritt neben dich und Felix.
C: Was ist mit ihm? Kommt er durch?
F: Wir wissen es nicht...
Du: Er war zu stur, um gleich zu Jisung zu gehen. Dabei ist er schwer verletzt!
Chan seufzt tief.
C: Warum kann er sich nicht einfach-... Ach, es hat keinen Sinn, sich darüber aufzuregen. Wir können nur hoffen, dass Jisung es hinbekommt...

Irgendwann richtet Jisung sich wieder auf, er sieht erschöpft aus. ,,Das wärs. Mehr kann ich nicht für ihn tun. Ab jetzt heißt es warten, ob er sich erholt...", sagt er, bevor er noch ejnen Blick auf Minho wirft. Trotz seiner Wunde richtet sich Yeonjun auf, etwas gekrümmt, und tappt zu Jisung.
Yeo: Du hast dein bestes gegeben. Bei uns allen, Ji. Ich danke dir. Wenn er das nicht würdigt und nicht gesund wird, ist er wirklich ein Idiot.
Jisung lächelt schwach und verwandelt sich zurück in seine Wolfsgestalt.
Ji: Danke dir... Aber jetzt leg dich wieder hin. Deine Wunde ist gerade einigermaßen stabil..
Yeonjun drückt sich bloß kurz an die Seite eures Heilers und tappt zurück zu seinem Liegeplatz, wo er sich wieder auf die unverletzte Seite sinken lässt.
Felix lässt sich neben Minho nieder, und du tust es ihm gleich. Der Pelz deines Alphas ist erschreckend kühl und du versuchst ihn vorsichtig mit deiner Körperhitze zu wärmen. Du nimmst plötzlich den Hauch eines Gefühls wahr, aber von keinem deiner Mates. ...Sehnsucht? Nur der Hauch davon, und nicht an euch gerichtet. Dennoch nimmst du es wahr, was seltsam ist. Irgendjemand aus deinem Rudel sehnt sich nach etwas, und es ist tief, stark, warm. Verborgen und unterdrückt.

Langsam zerstreut sich das StrayKids-Rudel etwas, du und Felix bleibt bei Minho, Jisung bei den Verletzten, und Chan, nachdem er alle Mitglieder seines Rudels prüfend gemustert hat, gesellt sich zum Großteil vom BTS-Rudel. Diese halten sich in respektvollem Abstand auf, doch mit einem Auge auf den mittlerweile bewusstlosen Taehyung. Wahrscheinlich hatte Jisung die Kugeln herausbekommen, und er war eingeschlafen. Oder weggetreten.
Wo du gerade wieder an Jisung denkst, siehst du dich nach ihm im. Dieser beobachtet die Verwundeten vom Rande aus, bereit, jederzeit jemandem zur Hilfe zu kommen, falls nötig. Irrst du dich, oder ruht sein Blick immer wieder auf jemandem bestimmten...?
Du lässt den Kopf wieder sinken. Wo sind eigentlich Hyunjin und Jeongin? Vorhin waren sie jedenfalls da. Der Alpha hatte doch seine Wunde versorgen lassen müssen. Dann fällt dir ein, dass er Jeongin wohl von den unschönen Anblicken der verletzten Wölfe weggebracht hat, das sähe ganz nach ihm aus.
Du stößt einmal die Luft aus und versuchst dich möglichst vorsichtig noch näher an Minho's immernoch kühlen Pelz zu drücken. Wo ist eigentlich die Heat, wenn man sie mal braucht?, denkst du sarkastisch. Jedenfalls die Wärme wäre praktisch...

Da ihr mit über siebzig verletzten Wölfen nirgendwo hin könnt, bleibt euch nichts anderes übrig, als die Nacht am Rand der Senke zu verbringen. Jisung hatte sich noch um deine Beinwunde gekümmert, die dir erst später wieder eingefallen war. Durch die Sorge um Minho und alles was sonst noch passiert war, hatte sich der Schmerz in dein Unterbewusstsein verschoben. Worüber Jisung und vor allem Felix nicht sonderlich erfreut gewesen waren.
Die Rudel verstreuen sich im Wald, wobei Jisung darauf besteht, dass die die schwerer verletzt sind als andere dichter an seinem Platz blieben, wo er auch die anderen Verwundeten versorgte. Dir ist klar, dass Felix und du die Nacht bei Minho's Lagerplatz verbringen werden. Du willst es auch garnicht anders.
Im Link suchst du nach den übrigen Membern, und erkennst, dass sie wohl ganz in der Nähe sind. Hyunjin und Jeongin allerdings sind noch etwas weiter weg.
Plötzlich raschelt es leise in eurer Nähe. Du siehst auf.
Du: Ach, Sunghoon... du hast mich erschreckt.
Su: Sorry, war keine Absicht.
Der schwarz-braun gefleckte Wolf ließ sich neben dem wenige Schritte entfernt schlafenden Jungwon nieder. Kurz betrachtet er ihn, wobei dir das warme Schimmern in seinen Augen auffällt.
Du brauchst garnicht zu fragen, du siehst auch so, dass die beiden Mates sind. Jungwon entspannt sich sichtlich etwas, und Sunghoon bürstet einmal kurz liebevoll mit der Zunge über seinen Kopf. Wärst du ein Mensch, hättest du sicher gelächelt.

Du bleibst einige Zeit noch auf und lauschst den gleichmäßigen Atemzügen von Felix und Jungwon. Minho scheint eher unruhig zu schlafen, aber immerhin tut er es. Dann kribbelt es dir auf einmal leicht im Nackenfell. Dieses stellt sich auf, du schüttelst leicht den Kopf. Auch Sunghoon plötzlich sieht von seinem Platz auf. Du blickst ihn an.
Du: Spürst du das?
Su: Ja... als wenn uns jemand beobachtet.
Du: Meinst du, das sind die... Jäger? Kommen sie etwa zurück?
Sunghoon schüttelt leicht den Kopf.
Su: Eher nicht. Warum sollten sie? Außerdem hab ich eher das Gefühl, dass es Wölfe sind.
Du: Ist ja seltsam...

??? PoV.
Ich konnte nicht schlafen. Warum ist er nur so weit weg? Dabei liegen kaum 15 Meter zwischen uns, so dicht... Aber ich darf nicht von meinem Platz aufstehen. Ich kann die anderen nicht alleine lassen, nicht in meiner Position. Nein, ich muss hier bleiben. Sollte etwas passieren, würde ich mir das nie verzeihen. Aber wahrscheinlich denkt er dasselbe.
Ich spüre den Blick auf mir, ehe ich ihn sehe. Gelbe Augen durch das nächtliche Geäst der Büsche. Sofort fließt Ruhe durch mich hindurch. Immerhin kann ich ihn sehen. Und er sieht mich so warm an, so intensiv... Ich kann nicht wegsehen.
Ich hielt den Blickkontakt zu dem anderen Wolf fest, ließ ihn nicht brechen. Dieser Wolf, der nur wenige Meter von mir entfernt ist. Und dem es ebenso ergeht wie mir.
Mein Mate, den ich endlich gefunden habe.

[A/N: Sry für den plötzlichen PoV Wechsel, musste eben sein 🙂]

How the Stray kids pack came aboutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt