Amber Eyes

•Chapter ten•

Adaline P.o.v

Mal abgesehen davon das mich beinahe jede Nacht ein Albtraum quälte, war das mit Abstand eine der schlimmsten Nächte.
Meine Augen verklebt vom Schlaf und beinahe schmerzhaft schwer musste ich sie dennoch irgendwann öffnen.

Sobald ich wach war, ging es mir drei Sekunden gut. Und als die Zeit abgelaufen war, kehrten die Errinerungen an den gestrigen Abend zurück. Taehyung hatte mit mir... Schluss gemacht?
Wie nannte man sowas? Er hatte es beendet bevor es zu etwas hatte kommen können. So wirklich, meine ich. Denn eigendlich war da ja was...

Tief grummelnd und den noch nichteinmal gänzlich begonnenen Tag bereits verwünschend, ließ ich mich ins Kissen zurückfallen uns schloss erneut trotzig die Augen.
Wie ein kleines Kind hatte ich mir gestern Nacht beinahe die Seele aus dem Leib geheult.
Ich hatte Jackson damals auch  wirklich gemocht, und die Trennung hatte mich Stunde um Stunde weinen lassen. Aber es war im Vergleich hierzu, im Vergleich zu Taehyung, irgendwie ein anderer Schmerz gewesen.
Der Schmerz über Taehyung war deutlich... schlimmer.

Doch es half nichts. Ich würde nicht in diesem Bett die Zeit in irgendeiner Weise zurückdrehen können. Auch wenn ich es noch so sehr wollte.
Einfach nur da liegen, nichts tuhen, und auf den ersten Schimmelflaum warten der mich überziehen würde wenn ich nur lang genug liegen bliebe.
Wie das Essen das ich über die Sommerferien in meiner Bentobox vergessen hatte. Weil die Dose noch keine Beine hatte, beschloss ich sie kurz vor Schulbeginn selbst wegzuschmeißen damit meine Mom keinen Kriesengrauhaar-Ansatz bekam.

Plötzlich überkam mich eine Woge an Stolz der irgendwo tief in mir noch lauerte und lebendig war.
Ich würde nicht für irgendwen in meinem Bett schimmeln!
Das wünschte sich Taehyung vielleicht so! Aber das war es mir nicht wert!

Ich kraxelte so elegant wie mir nur irgend möglich war aus meinem weichen Bett das bereits wieder nach mir schrie, und stolzierte geradezu aus meinem Zimmer.
Für wen sollte ich bitte eingehen wie ein schimmeliges Stück Reishähnchen? Füt ihn? Nein.
Ich war mehr wert als zwei Wochen Glück und Spaß, und ich ließ mich nicht einfach abweisen und verkroch mich dann weil ich keine andere Lösung wert zu sein schien!

Das alles ging mir durch den Kopf als ich die Zimmertür öffnete und den Flur entlangspazierte um den Weg zur Dusche zu meistern, und all das versiegte in genau dem Moment metertief im Gulli irgendeiner ekligen Seitengasse Souls als Tae plötzlich das Badezimmer verließ.

Ruckartig blieb ich stehen und schaute auf den halbnackten Kerl vor mir, der es für nötig hielt mich mit seinem Oberkörper anzulächeln und nicht mehr als ein Handtuch um die Hüfte zu tragen.
Abtrocknen schien in diesem Haushalt auch keine Option, den einzelne perlten noch Wassertropfen  an dieser hellen... schönen Haut hinab. Seine fast schwarzen Haare waren noch nass und strubbelig und er sag einfach aus wie... Ein Halbgott.

,,Oh..."
Rutschte es Tae zuerst raus.
Ich stand nur wie blöd da und versuchte nicht hinzusehen.
Weder auf seine Brust noch in seine Augen.
Wärend ich für ersteres aber Mühe aufwenden musste, war ich zu letzterem einfach nicht in Stande.
Seine Augen würden mich sofort wieder zum schmelzen bringen.

Das brennen meiner Haut hätte ich am liebsten sofort verbannt aber es bleib und prasselte weiter, zog seinen weg über meinen Rücken, über meine Arme, und zu meinen Beinen. Sogar meine Kopfhaut schien zu Kribbeln. Ich wünschte ich könnte dieses Gefühl loswerden, denn es würde mir nichts mehr bringen. Außer Unwohlsein.

,,Bist du fertig?" Fragte ich trocken und deutete auf die Badtür.
Tae nickte und trat einen Schritt zur Seite. Als ich an ihm vorbei wollte stieg mit der verlockende Geruch seines Shampoos in die Nase. Und es roch, als ginge man nach einem warmen Regenschauer über eine Wiese. Und als würde man den strahelndblauen Himmel über sich haben. Was wollte er denn bitte für einen verdammten Nubischen Prinzen wiedergeben?!
Verdammt! In diese Wiese wollte man sich einfach nur hineinlegen und den Geruch in sich aufnehmen.