•Chapter two•

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Adaline P.o.v

Nein, ich wurde nicht gekidnappt.
Tae und ich fuhren gemeinsam auf seinem Mottorad durch die Gegend, aber wohin wusste ich nicht.
Das hatte er mir nicht gesagt als er meinte wir könnten noch etwas essen bevor ich nach hause musste.
Vivi und Alex würde vielleicht Augen machen wenn ich ihnen erzählen würde das ich mit einem beinahe fremden Kerl herum
brauste.

Aber das Gefühl des Windes in meinen Haaren und auf meiner Haut, das Kribbeln durch die Geschwindigkeit... Anfangs verspürte ich noch ein nervöses ziehen im Bauch wenn Taehyung um die Kurven fuhr, in die er sich hineinlehnte. Jedesmal krallte ich mich enger an ihn, doch das verging innerhalb weniger Minuten und das Adrenalin in meinen Venen sorgte für Aufregung und schreite nach mehr!

Mit immer wieder in den Seitenspiegel gleitenden Blicken überprüfte Tae scheinbar nicht nur den Verkehr sondern auch ob es mir gut ging. Und das tat es. Ich hatte den Spaß meines Lebens hinter ihm zu sitzen. Der Ärger von heute Mittag war vollends vergessen.

Die Gegend wurde ruhiger, wir verließen den Teil der kleinen Stadt in dem unsere Schule lag.
Die Landstraßen wurden länger, weniger Kreuzungen kamen auf uns zu, und mehr Wald etablierte sich an den Wegesrändern. Ich erlaubte mir irgendwann meinen Kopf auf Taehyungs Schulter abzulegen und die Fahrt zu genießen dessen Rausch mich erfüllte.

,,Wir sind da, Ada." Riss mich Taehyung irgendwann aus scheinbaren Träumereien als das Mottorad unter seiner Kontrolle langsamer fuhr und eine Einfahrt nahm.
,,Oh wow... so wohnst du? I-Ich meine, sind wir bei... dir?" Stammelte ich übberascht als sich das große Anwesen vor uns erstreckte.

Ich klappte das Visier nach oben und blinzelte gegen die helle Sonne an, denn die Schuzscheibe hatte wie eine Sonnenbrille gewirkt und mich mit angenehmer Dunkelheit verwöhnt.
Tatsächlich kam ich mir vor wie im Wald. Wir standen zwar auf gepflasterten Boden, aber vollkommen um uns herum wuchsen Bäume um das Grundstück. Der Himmel war hier nur funkenartig durch die Baumkronen zu erkennen.
Es lag alles in angenehm kühlen Schatten.

So hatte ich mir sein Zuhause vorgestellt wenn man bedachte auf welche Schule die Jungs gingen bevor sie herkamen.
Aber dashier konnte nicht schon länger sein Zuhause sein. Tae und die Jungs kamen von weit weg.
Es musste überhaupt eine stundenlange Anreise gewesen sein, zu uns zu kommen. Und dieses Haus, lag vielleicht nur eine halbe Stunde von meiner Schule entfernt.

,,Wir wohnen gemeinsam hier. Die Jungs und ich. Alle sieben. Und das erklärt vielleicht auch warum das Haus so groß ist." Verschmitzt grinste Tae mich an als er seinen Helm abzog und sich seine Haare wieder zurecht schüttelte.
,,So... hatte ich mir euer Zuhause auch vorgestellt..."

Er nickte zustimmend.
,,Es entspricht schon sehr unserer zuvorigen Gegend. Das war mit Absicht so. Wir sind alle aus unserem Leben gerissen für die Paar Monate. Also wollten wir es uns so schön wie möglich machen. Tja und das Haus ist es geworden. Gefällt es dir?" Ich konnte bloß stumm Nicken.
Es sah toll aus, aber wieso durften sieben 16, und 17 jährige zusammen leben? Die Frage wusste Taehyung mir zu beantworten, allerdings hatte ich sie ihm nichteinmal gestellt. Es war wohl sehr offensichtlich das man sich das fragte...

,,Es ist von unserem eigendlichen Schulleiter organisiert. Hin und wieder werden sie Leute vorbeischauen lassen um nach uns zu sehen. Aber Chaotisch ist es manchmal trotzdem. Verlass dich also nicht auf penible Sauberkeit".
Gab er tatsächlich beinahe schüchtern lächeln zu und fuhr sich erneut durch die Haare.
,,Ach was" winkte ich ab. ,,Da müsstest du erstmal mein Zimmer an schlechten Tagen sehen".

Vielleicht habe ich doch unterschätzt was sie gerade erleben mussten...

Drinnen war es ebenso schön wie die Markiese draußen.
Rustikal gehaltener Look, viel Holz, aber es hatte einen Charm der allen Jungs in irgendeiner Weise gerecht zu werden schien. Und es war groß!
,,Da wären wir also... wir könnten etwas zu essen selber machen. Schmeckt immernoch am besten, nicht?" Bestätigen nickte ich ihm zu wärend mein Blick noch die offenen Räume ausmachte. So entging mir fast das abrutschen seiner Mundwinkel, als ob er an etwas schlechtes dachte. So schnell wie er gekommen war, verschwand der Ausdruck aber auch wieder auss einem Gesicht. Mir blieb garkeine Zeit nachzufragen.

Amber EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt