•Chapter twenty three•

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Adaline P.o.v

Ich betrat zum ersten Mal Mongolischen Boden, und das mit zitternden Knien.
Ich spürte Taehyungs Präsens hinter mir, er hatte sachte seine Hand auf meinen Rücken gelegt um mir zu zeigen das er da war.
Doch so liebenswürdig es auch gemeint war, es kam nicht bei mir an.
Eigendlich wollte ich nichts als alleine sein.
Niemanden um mich haben, Zeit und Raum besitzen um alles in meinem Kopf durch laufen zu lassen.
Ich brauchte Ruhe. Aber das war das letzte was ich bekam.

Der Flughafen in der Mongolei Spross nur so von Menschen über, alle schienen gleichzeitig anzukommen, dabei waren es sicher nur halb so viele wie ich es mir einbildete. Was auch immer um mich herum geschah ich konnte es nicht richtig wahrnehmen.

,,Wir werden die Nacht über bei Hoseoks Cousin übernachten." Verkündete Yoongi als er unerwartet neben mir auftauchte. Er schien wohl zu merken das ich es andernfalls garnicht mitbekommen hätte.
,,Es ist nicht weit von hier, wir teilen und zwei Taxen und die Nacht wird schnell vorbei gehen, okay?"
Sein Lächeln war ungewohnt aber es fühlte sich wie eine warme Dusche an die auf mich niederregnete.

,,Du brauchst sicher Ruhe...".
Raunte mir Tae zu als Yoongi sich wieder entfernt hatte um neben Jin zu laufen.
Ich kam mir kleinlich vor, das die Situation für mich nicht zu bewältigen war, aber egal wen ich ansah... ich fand nirgenwo Zuflucht. Als hätte mich jemand zwischen Wänden aus Unsicherheit eingesperrt und festgekettet.
Nichts änderte diese Trägheit in meinen Knochen, die auf all meine Sinne überzugreifen schien.

Und den ganzen Weg bis zum fremden Wohnhaus Kommentierte auch niemand meine Stille.
Aufeinmal waren wir da, klingelten an einer Haustür mitten in der Mongolei an. Es kam mir verrückt vor das wir überhaupt hier waren. Surreal.

Neben dem befremdlich Gefühl durch die unbekannte Umgebung mischte sich die Unsicherheit das es jemand sein könnte dem nicht zu vertrauen war. Aber ich versuchte sofort mir ins Gedächtnis zu rufen das es Hoseoks Quelle war. Seine Quelle des Vertrauens wurde zu unser aller. Darauf mussten wir einfach Verlass nehmen.

Und morgen früh würde es ja schon weiter gehen...! Wieder ins Flugzeug, wieder über einen Teil Chinas Hinweg und dann, soweit ich es verstanden hatte waren wir fast am Ziel. In Kasachstan, Almaty.

,,Hoseok, mein liebster Cousin!" Begrüßte und eine überschwänglich erfreute Stimme an der Haustür die zuvor schwungvoll aufgerissen wurde.
Wieso wohnte sein Cousin überhaupt im Ausland?
Die beiden fielen sich lachend in die Arme.

,,Jung Shiwan wurde von seiner Familie abgelehnt und ist soweit weggezogen wie er eben konnte. Nun lebt er desshalb hier".
Flüsterte mir Tae in mein Ohr, und legte mir einen Arm um die Schulter. Nur kurz dauerte diese Berührung an, dann wurde er von dem augenscheinlichen Shiwan beachtet und einladend in die geöffneten Arme gelockt.

Das Lächeln auf seinen Lippen wirkte echt, aber ich fragte mich, was sollte der ebenso Lebensfreudig-scheinender Mann getahen haben das seine Familie sich gegen ihn wendete, doch die Jungs bei ihm blieben?
Er war älter als Hoseok, aber die Verwandschaft war nicht auszuschließen. Wenn man sich nur kurz darauf konzentrierte fielen einem die vielen Ähnlichkeiten auf.
Die hohen Wangenknochen, das strahlende Colgatelächeln, die geschwungene, Mandelform der Augen. Die Wärme und Freude in der Stimme.

,,Es ist so schön euch alle wiederzusehen! Kommt, ihr müsst mich umarmen, damit ich glaube das ihr real seid!".
Ein leichter Aktzent stach in seinem sonst sauberen Koreanisch hervor, darunter mischte sich ein mir nicht zuordnenbrarer Dialekt.
Alle bis auf mich schloss er in seine Arme, bis zuletzt noch ich übrig blieb und er mich mit den freundlichen Augen musterte.

,,Du musst das Mädchen sein, von dem Hoseokki erzählte, was? Ich bin froh dich kennenlernen zu dürfen! Shiwan übrigens, falls du meinen Namen noch nicht kennst".
Leichte Röte verteilte sich über meine Wangen.
,,Oh, tja... Ich wüsste nicht viel was es da zu erzählen gäbe" murmelte ich fast schon schüchtern, und ich fühlte mich noch unwohler denn es passte überhaupt nicht zu mir das ich mich vor neuen Leuten so klein machte. Ich hatte nie ein Problem zu lächeln irgenwas zu sagen, daß den anderen vielleicht amysieren könnte.

Amber EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt