•Chapter nineteen•

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Adaline P.o.v

Ohne großartig Gefühle ans Tageslicht zu lassen log ich meinen engsten Freunden eiskalt ins Gesicht... Es fühlte sich so schrecklich an ihnen nicht die Wahrheit zu sagen. Aber was hätte das bewirkt? Nichts, das uns etwas gebracht hätte. Desshalb musste es sein.

Und der Tag an dem wir abreisten kam so schnell das ich kaum Luft holen konnte zwischen all den Gedanken die mir durch den Kopf gingen, und all den Fragen die mich nicht losließen.
,,Bist du soweit?"
Taehyungs Kopf streckte sich ein Stück durch meine Zimmertür gerade in dem Moment als ich den Reißverschluss meines Rucksack zuzog.

,,Ja. Wir können dann wohl jetzt... los".
Wie lange war es erst her das ich in meinem Zimmer zuhause gesessen und gelernt hatte und jetzt musste ich mit sieben Jungs zum Bahnhof um innerhalb einer Stunde mit dem Zug von Soul nach Icheon zu fahren.
Doch etwas versüßt mir sie Angst die wie ein Stein auf meinen Schultern lastete.

Gleich als ich meine Zimmertür hinter mir geschlossen hatte ergriff jemand meine Hand und lies sie nicht los, auch als wir unbeholfen die Taschen die Treppe runterhiefen mussten. An das knistern jeder meiner Zellen gewöhnte ich mich ebensowenig wie an den Gedanken nicht die Hand eines Menschen zu halten.
Taehyung war derjenige der mir die Angst ein wenig nehmen konnte. Mit ihm würde es vielleicht sogar... ein kleines Abenteuer werden.

Die anderen sahen aber garnicht so aus als seien sie erfreut nur mit Handgepäck das Haus zu verlassen.
Ich musste mich bemühen nicht vor Teenie-Euphorie durchzudrehen! Hier ging es immerhin nicht um eine Spritztour durchs Land!
Wir könnte alle verrecken, oder?
Oh Gott...

Der Zug ließ eine Weile auf sich warten.
Hoseok spielte mit Jimin am Bahnsteig Karten, Namjoon tippte in sein Handy, Yoongi klebte an seinem Buch- ich verstand welche Art von Obsession die anderen gemeint hatten- und Jin spekulierte am Rande mit Junkook über irgendeinen Schokopudding den wir in naher Zukunft nicht einmal essen würden.

Die ganze Fahrt bezahlte der Direktor der sieben Jungs.
Als er erfuhr das eine Menschenmädchen mitkommen würde- ach du Scheiße, wie wierd klingt das bitte...!-, war er alles andere als begeistert, musste meine Mitreise aber zulassen.
Denn für ihn wäre es noch riskanter gewesen eine Wissende an Ort und Stelle zu lassen.
Seit ich vom Geheimniss wusste nahm ich die Intensität von Taes Augen beinahe noch stärker wahr.
Als hätte sich die goldenen Akzente um meinen wissens Willen noch verstärkt um mir die Wahrheit weiter zu bezeugen.

Vielleicht war es auch dieses Goldene, das mir die winzige, geringe Angst vor... ihnen nahm.
Denn noch immer konnte ich das Bild der blutsaugenden wilden Hollywood Monster nicht vollends aus meinem Kopf vertreiben. Es wollte einfach nicht voll und ganz verschwinden.

Da die anderen augenscheinlich beschäftigt waren, nutzte Tae die Gelegenheit mich in einem ruhigen Moment anzusprechen.
Wir hatten uns an den Rand gesetzt und warteten geduldig auf den verspäteten Zug.
,,Ich kann selten in deine Gedanken kommen zurzeit..."
Sah ich das richtig und er schmollte sogar darüber? Das sorgte für ein Lächeln, ob ich wollte oder nicht.
Schmunzelnd schaute ich ihn also an.

,,Und? Du wüsstest wohl gerne was ich so denke, hm?"
Dieses mal war er es der in ein verschmitztes Grinsen ausbrach.
,,Ich weiß genau woran du denkst".
Verwirrt beobachtete ich wie seine Miene kein Stück Unsicherheit hergab. Wie ein Stein.
Aber so voller Schönheit... Es gab schließlich auch schöne Steine auf dieser Welt.

Gerade als ich ihn fragen wollte was er damit sagen wollte, beantwortete er mir die Frage schon selber.
,,Du denkst sehr viel an mich. Stimmts oder hab ich recht?"
Perplex und mit glühend roten Wangen blinzelte ich ihn an wie ein Reptil. Wie...?
,,Wenn ich deine Gedanken nicht empfangen kann, dann verschließt du sie unbewusst vor mir. Oder du denkst an mich. Ich kann niemals wissen was du über mich denkst. Ich weiß alles. Was du von deiner Lehrerin hältst..., wie du den Schokodounat von nebenan findest, und was du zum Beispiel über... Jimin denkst. Aber ich weiß einfach niemals was dir durch den Kopf geht wenn ich darin herumspuke. Ich habe nicht den blassesten Schimmer".

Amber EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt