Mit einem erschöpften Ausatmen sank ich auf die Couch. Nach der Dusche war mein Körper ein wenig abgekühlt und meine nassen Haare machten es beinahe zu kühl, aber meine Muskeln fühlten sich angenehm schwer an und ich spürte noch immer die drehende Oberfläche des Basketballs in meiner Handfläche. Jetzt, wo ich zurück in der Ruhe der Villa war, ging es mir besser. Ayato tauchte mit ebenfalls nassen Haaren in einem der Sessel auf und starrte missmutig ins Feuer. Er stand durch Yuis Verschwinden vollkommen neben sich. Er hatte haushoch verloren und es nicht einmal bemerkt. Ich saugte die Wärme des Feuers auf, auch wenn es zu weit entfernt war, um mich mit dem Schein zu wärmen. Ich wusste nicht, wie ich Ayato helfen sollte und mir war nicht kalt genug, um mich zu bewegen, also ließ ich mich weiter in der Schwere treiben und lauschte dem Knistern des Feuers, bis ein Gesicht über mir auftauchte. Ich blinzelte träge. Kanato stand über mich gebeugt und sagte etwas. Ich brauchte ein paar Herzschläge, bis die Bedeutung der Worte zu mir durchdrang, dann brummte ich zustimmend und rollte mich mit einem Gähnen vom Sofa. Meine Muskeln bewegten sich eigenartig zäh, aber ich schob es auf die Müdigkeit und schlurfte hinüber zum Feuer, wo ich mich auf den Teppich fallen ließ. Kanato setzte Teddy neben mich und strich meine Haare nach hinten, bevor er nach einer Bürste griff. Die Wärme floss langsam in meinen Körper, machte meine Muskeln geschmeidiger und ich brummte wohlig, als der Jüngste der Drillinge damit begann, meine Haare zu kämmen. So hilfreich die erste Nacht bei den Drillingen gewesen war, so anstrengend war die zweite gewesen. Ein Fuß im Rücken war nur begrenzt aushaltbar und der Grund, warum ich so müde war. Es war bestimmt auch der Grund für meine schlechte Laune in der Schule gewesen. Kanatos Finger streiften meinen Nacken und meine Augenlider flatterten. Die orangen Flammen tanzten verschwommen vor meinen Augen und kleine Rauchkringel wanden sich gemeinsam mit rot glühenden Funken in die Höhe. Eingelullt von dem leisen Rascheln von Stoff und dem Knacken der Holzscheite, wurde mein Kopf immer schwerer und schwerer. Kurz bevor er nach vorne sacken konnte, durchbrach Laitos Stimme die Stille. Die Atmosphäre blieb träge, aber zunächst hatte das Geräusch etwas seltsam fremd klingendes. Ich blinzelte einmal desorientiert, dann sank ich wieder in meinen tranceartigen Zustand. Die Blase von Geborgenheit breitete sich aus, als Shu auftauchte. Kanato begann leise zu summen, als er die Bürste beiseite legte und mit geschickten Bewegungen meine Strähnen flocht. Das Summen wurde bald zu singen und kurz darauf tauchte Subaru auf. Ich öffnete mit einem einladenden Lächeln ein Auge. Er wandte mit einem abfälligen Schnauben den Kopf ab, blieb aber. Kurz später kam auch Reiji dazu. Er verschwand nach einem kurzen Moment der Überraschung und kam mit einem Buch zurück. 'Wie lange ist es her, dass alle ruhig zusammengesessen haben?', fragte ich mich. Dann bemerkte ich, dass zum ersten Mal seit Jahren die Kälte aus meiner Brust verschwunden war.
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Diese Woche mal ein wenig kürzer, aber keine Sorge, nächste Woche ist es wieder länger ;)
Enjoy your weekend
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Old Blood
FanfictionAllein und verfolgt sucht Sayoko Zuflucht im Anwesen der Sakamaki-Brüder. Wird sie dort endlich die Atempause bekommen, die sie so unbedingt braucht und vielleicht sogar ihre Macht zurückerlangen, oder wird der Tod ihr auch dorthin folgen? Die Recht...