Kapitel 5

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Ohne ein Ziel vor Augen zu haben, bin ich einfach vor den zwei Männern weggerannt.

Letztendlich bin ich an der Hohenzollernbrücke am Kölner Dom angelangt und stehe nun hinter der Brüstung der Brücke.

Nachdenklich schaue ich auf den Rhein.

Dabei habe ich keine Suizidgedanken oder sonstiges.

Eigentlich wollte ich ja nach Hause, aber ein paar Minuten bleibe ich noch zum Nachdenken draußen.

Das kann ich hier am Rhein besonders gut und um diese Uhrzeit ist zum Glück sowieso nicht viel los.

Ich denke zurück an meine Arbeit im Bordell vorhin und habe wieder einiges an Geld eingenommen.

Davon muss ich zwar einen großen Teil an meine Eltern abdrücken, aber das was ich behalten darf, das Spare ich oder besorge mir andere Dinge davon.

Dann kommen mir wieder die beiden Herren von vorhin wieder in den Sinn, welche ich vor dem Bordell begegnet bin.

Das waren einfach fucking Polizisten.

Genau solch eine Begegnung wollte ich immer vermeiden.

Ich werde ihnen nichts erzählen um auch meine Eltern zu schützen.

Natürlich ist das dumm, aber ich habe keine andere Wahl und letztendlich sind es ja immer noch meine Eltern.

Bevor ich dann den Heimweg antrete, rauche ich noch eine Zigarette.

Mom und Dad müssten eigentlich schon schlafen oder vielleicht sind sie auch nicht da.

Mir egal, hauptsache ich habe meine Ruhe.

20 Minuten später bin ich dann Zuhause angekommen.

Im gesamten Haus ist es dunkel, was mich erleichtert ausatmen lässt.

In der Küche hole ich mir noch was zu essen und die halbvolle Wodkaflasche und gehe dann leise und in einem etwas schnellerem Tempo in mein Zimmer.

Direkt schließe ich auch die Tür ab.

Ich lege das Essen und die Flasche auf meinem Nachttisch ab, setze mich auf mein Bett und beantworte noch ein paar Nachrichten von Isa und Luca.

Nachdem ich dann gegessen und die Flasche komplett leer getrunken habe, rauche ich doch noch einen Joint und werde dann gleich auch schlafen gehen.

Morgen treffe ich mich spontan noch mit Luca.

Also ich werde zu ihm gehen, damit er nicht meinen Eltern über dem Weg läuft.

Das ist alles nur aus Sicherheitsgründen.

Am nächsten Tag bin ich dann gegen Mittag bei Luca.

Wie immer begrüßen wir uns mit einer Umarmung und dann tritt Luca einen Schritt beiseite um mir Einlass in seine Wohnung zu gewähren.

Ich gehe direkt durch ins Wohnzimmer und setze mich auf seine Couch.

,,Wie geht's dir, Luisa?", fragt er mich und schaut mich eindringlich mit seinen braunen Augen an.

Er erwartet natürlich eine ehrliche Antwort von mir.

Also erzähle ich ihm, was ich gestern Abend gemacht habe und dann zufällig zwei Polizisten getroffen, aber schnell die Flucht ergriffen habe.

,,Ich kann mich der Polizei noch nicht offenbaren, weißt du? Außerdem sind meine Eltern dann auch nicht begeistert, wenn die Polizei vor unserer Haustür steht.", erzähle ich meinem Kumpel dann alles was mir auf dem Herzen liegt.

Kumpelhaft legt er einen Arm um mich, zeigt mir Verständnis und versucht mir ein wenig ins Gewissen zu reden.

In dieser Hinsicht bringt es aber nichts, was Luca dann so hinnimmt, bevor es dann in eine Diskussion und in einen eventuellen Streit ausartet.

,,Vergiss aber bitte nie, dass ich immer hinter dir stehe und für dich da bin, ja?", erinnert mein Kumpel mich nochmal, woraufhin ich nicke.

Dankbar lächel ich ihn an und dann überlegen wir, was wir heute noch machen können und wollen.

,,Wollen wir heute Abend feiern gehen oder willst du lieber einen chilligen Abend bei mir machen?", fragt Luca mich dann, als wir in Schuhe und Jacke schlüpfen um gleich in der Innenstadt etwas essen zu gehen.

Eigentlich bin ich nicht so für feiern, aber dieses Mal hätte ich schon Bock und Ablenkung ist ja immer gut.

,,Klar, gerne."

In der Nähe seiner Wohnung ist nämlich ein guter und beliebter Club in dem wir nachher gehen.

Auf einen schönen Abend oder auch Nacht mit Luca und wer weiß, wem wir da zufällig noch begegnen?!

Die schreckliche Realität Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt