Nach minutenlangem schweigen antworte ich Paul dann.
Inzwischen schaut er nicht mehr aus dem Fenster, sondern zu mir.
,,Es ist erstmal nur eine Überlegung, okay? Vielleicht mache ich auch erstmal nur ein paar Tage Urlaub.", meine ich dann.
Seine Mimik ändert sich gleich und lächelnd gefällt er mir besser.
Ich hoffe er kann es nachvollziehen, dass ich zumindest für ein paar Tage Abstand von Köln brauche.
Nach allem was bisher passiert ist, ist das meiner Meinung nach notwendig.
Außerdem war ich noch nie so richtig im Urlaub.
Sobald Ferien sind, kann ich mir über einen längeren Zeitraum Urlaub nehmen und dann Mal schauen wohin es geht.
,,Das kann ich verstehen. Wenn du professionelle Hilfe brauchst zur Verarbeitung, dann kann ich dir einen guten Psychologen empfehlen.", bietet er mir an, wofür ich dankbar bin, weil es ja auch gut gemeint ist.
Daraufhin nicke ich und sage auch nochmal Danke.
Doch jetzt sollte ich langsam wieder gehen, denn ich will ihn ja auch nicht vom arbeiten abhalten.
Nicht dass sein Vorgesetzter noch meckert.
Also stehe ich vom Stuhl auf und setze zu einer Verabschiedung an.
,,Ich will dich nicht länger von der Arbeit abhalten und muss auch noch ein bisschen was für meine Ausbildung tun.", fange ich dann an und schaue in seine grau-blauen Augen.
Ein kleines Lächeln umspielt seine Lippen und dann tritt Paul einen Schritt näher an mich heran.
Mein Herz schlägt schneller als gewöhnlich und seine Anwesenheit macht mich schon ein wenig nervös.
Im positiven Sinne natürlich.
,,Alles gut. Dann sei Mal wieder fleißig und wir hören bzw. sehen uns.", antwortet Paul und nimmt mich in den Arm.
Jedoch nur kurz, weil jeden Moment Stephan oder andere Kollegen ins Büro kommen könnten.
Komplimente zu hören tut echt gut, besonders dann, wenn man selten welche zu hören bekommen hat.
,,Natürlich. Ich bin trotz allem irgendwie motiviert.", gestehe ich dann ehrlich.
Ich habe ein klares Ziel vor Augen und werde alles dafür geben dieses dann in 3 Jahren zu erreichen.
Die Wohnungssuche läuft auch gut, was mich nochmal mehr motiviert und pusht.
,,So muss das sein. Ich glaube an dich und wenn du irgendwie Hilfe brauchst, dann lass es mich wissen, ja?", meint er dann.
Darauf werde ich bestimmt irgendwann nochmal zurückkommen.
Neben Luca und meiner besten Freundin Isa ist Paul ein weiterer Mensch in meinem Leben, der wirklich an mich glaubt.
Auf dem Weg nach Hause telefoniere ich dann mit meiner besten Freundin und verabrede mich direkt für das kommende Wochenende mit ihr.
Da ich nur 5 Tage die Woche arbeite, ist das möglich.
Man muss sich ja auch nicht jedes Wochenende mit Schulsachen den Kopf zerbrechen.
Ich erledige meine Sachen aber meist sofort und komme damit bisher einigermaßen klar neben der Arbeit noch zur Schule zu gehen.
Es ist zwar manchmal wirklich anstrengend, aber so ist das halt.
Da muss jeder in seinem Leben durch.
Ich freue mich auf jeden Fall Isa in wenigen Tagen wiederzusehen und noch mehr freue ich mich jetzt auf die Zukunft!
Auf eine Zukunft ohne meine "Eltern".
Auf eine Zukunft in der ich meine Pläne ausführen kann und auf ein neues und hoffentlich schönes Leben.
Ich bin optimistisch, dass jetzt alles im Laufe der Zeit besser wird!
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Die schreckliche Realität
FanficLuisa ist gerade frisch 18 Jahre alt und ist nicht in einem gewöhnlichen Haushalt aufwachsen. Ihre Eltern sind Junkies und von Drogen und Alkohol abhängig, worunter Luisa auch leidet. Denn sie hat eigentlich ihre eigenen Träume und Ziele, welche sie...