Kapitel 6

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Gemeinsam mit meinem Kumpel gehe ich mir in der Innenstadt noch anständige Klamotten für heute Abend holen.

Wenn wir schon beschließen feiern zu gehen, dann will und sollte ich nicht aussehen wie ein Assi.

Recht schnell bin ich fündig geworden.

Zum Glück auch.

Am frühen Abend glühen wir vor und gegen 22 Uhr machen wir uns dann auf dem Weg zum Club.

Bis dato habe ich aber noch nicht geahnt, wem ich ein zweites Mal begegnen sollte.

Als es dann soweit ist, hake ich meinen Arm um Luca's Arm und dann gehen wir auch schon los.

Zu Fuß, da wir es erstens nicht so weit haben und zweitens wird wahrscheinlich noch eine Menge an Alkohol fließen.

Zur Not könnte man auch ein Taxi bestellen, was bei diesem kurzen Weg eigentlich Quatsch wäre.

Dann würde ich einfach Mal sagen auf einen schönen Abend und wer weiß was dieser Abend noch für uns bereit hält.

Im Club angekommen steuern wir zunächst die Bar an und bestellen uns ein paar Shots.

Zunächst stoßen wir auf einen schönen Abend bzw. eine schöne und partyreiche Nacht an.

Sicherlich werden wir Morgen so einen heftigen Kater haben, dass wir es schon wieder bereuen werden, aber egal.

Freundschaftlich legt Luca einen Arm um mich und in der einen freien Hand hält er seinen Shot.

,,Auf eine schöne Nacht und vielleicht finden wir ja einen passenden Mann für dich!", meint Luca scherzend und kippt sich den ersten Shot runter, was ich ihm nachmache.

,,Nee, lass Mal lieber. Keine Lust.", meine ich dann.

Ich weiß, es ist ganz liebt gemeint, aber wenn ich einen Freund wollen würde, dann suche ich schon selber.

Nach weiteren Shots zieht mein Kumpel mich auf die Tanzfläche und dann tanzen wir zu der Musik, welche gerade läuft.

Zumindest versuchen wir es.

Die Musik, die der Dj gerade spielt, trifft absolut meinen Musikgeschmack.

Zwischendurch gehen wir immer Mal wieder zur Bar und besorgen uns Getränke.

Nach einer Weile sind wir schon angetrunken und etwas lockerer.

Im Laufe des abends tanzt Luca dann mit einer unbekannten Schönheit und ich freue mich für ihn, wenn es nicht nur beim Tanzen bleibt und die Beiden am Ende vielleicht sogar noch gegenseitig ihre Nummern austauschen.

Während mein Kumpel also mit dem Mädchen tanzt, sitze ich an der Bar und trinke diesmal eine Cola.

Ich habe glaube ich vorerst genug Alkohol getrunken und im Blut.

,,Hey junge Lady. Na, alles klar?", holt mich dann eine angenehme Stimme ins Hier und Jetzt zurück.

Nach nur wenigen Sekunden realisiere ich erstmal, dass mir diese Stimme doch bekannt vor kommt.

Als ich dann meinen Kopf hebe und dem Mann in die Augen schaue, bestätigen sich meine Gedanken.

Mein Herz rast vor Aufregung schneller als gewöhnlich, dabei weiß ich nicht einmal selber so genau warum.

Das ist doch einer der Polizisten, denen ich neulich vor dem Bordell begegnet bin.

Erschrocken sehe ich meinen Gegenüber an und dann wiederholt er nochmal seine Frage, weil ich immer noch nicht geantwortet habe.

,,Ist alles in Ordnung?"

Daraufhin nicke ich nur und trinke nochmal einen Schluck von meiner Cola.

,,Ähm ja. Du kommst mir bekannt vor.", meine ich dann.

Kurz überlegt der Unbekannte, dessen Namen ich noch nicht weiß und dann stimmt er mir zu.

,,Stimmt. Mein Kollege und ich haben dich doch letztens zufällig vor dem Bordell gesehen und du bist weggerannt.", erinnert er sich und ich hoffe, mir bleibt es erspart die Gründe zu erklären, warum ich vor der Polizei weggerannt bin.

,,Genau. Wie ist dein Name?", frage ich dann und wechsel schnellstmöglich das Thema.

,,Paul. Paul Richter."

Paul reicht mir seine Hand und dann stelle ich mich natürlich auch nochmal vor.

,,Freut mich. Ich bin Luisa."

Diesmal fühlt sich die Begegnung komplett anders an.

So vertraut und wenn Paul mich nicht auf gewisse Themen anspricht, dann könnte ich mich in seiner Gegenwart wohlfühlen, auch wenn er Polizist ist und ich diese bestmöglich versuche zu meiden, um nicht über meine Kindheit und der aktuellen Situation zu sprechen.

Letztendlich trinken, tanzen und unterhalten wir uns, bis Luca und ich dann weit nach Mitternacht wieder nach Hause gehen.

Die schreckliche Realität Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt