Kapitel 50

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Als wir dann aus dem Elternhaus von Paul raus sind und zu seinem Auto zurück laufen, bleiben wir noch einen Moment an der frischen Luft.

Ich muss erstmal Durchatmen und das ganze verarbeiten.

Die Reaktion von seinem Vater finde ich schon krass.

Er scheint ja von unserem Altersunterschied nicht viel zu halten.

Aber bevor man sich irgendwelche Vorurteile bildet, sollte man dem ganzen zumindest eine Chance geben.

Es gibt viele Paare auf dieser Welt, bei denen es geklappt hat.

Mal abgesehen davon sind wir ja auch auf einer Wellenlänge.

,,Damit habe ich echt nicht gerechnet.", sage ich nach einer Weile des Schweigens.

Ihm scheint es auch so zu gehen, zumal Paul ja logischerweise seine Eltern besser einschätzen kann als ich.

,,Ich auch nicht. So kenne ich meinen Vater gar nicht!", meint Paul dann und legt seine Hände dann an meine Hüfte.

Sanft zieht er mich ein Stück näher an sich heran.

Dass er zu mir hält, bedeutet mir wirklich die Welt.

,,Ich meine, klar ist für manche schon 12 Jahre Unterschied krass, aber man sollte dem ganzen eine Chance geben. Was ist denn, wenn er mich gar nicht akzeptiert?", äußere ich meine Bedenken, weil wir sind ja immer ehrlich zueinander.

Vielleicht reagiere ich gerade auch nur etwas über.

Sollte sein Vater mich aber nicht akzeptieren, dann wird es sicher zu einem weiteren Streit kommen.

All das möchte ich überhaupt nicht und einen Kontaktabbruch schon gar nicht.

Das wäre meiner Meinung nach auch ein wenig übertrieben.

Solange Paul glücklich ist, sollte man das als Elternteil akzeptieren.

Zudem ist er ja auch ein erwachsener Mann.

Eine Hand liegt nun an meiner Wange und mit einem Finger streichelt mein Freund liebevoll über meine Wangeknochen.

Seine grau-blauen Augen fixieren mich und strahlen unter anderem Zuversicht aus.

Manchmal wünschte ich wirklich, ein bisschen von Paul's Art zu haben.

,,Mach dir keine Sorgen. Er wird sich schon wieder einkriegen. Selbst wenn nicht, das ändert nichts an meiner Liebe zu dir und vor allem nicht an unserer Beziehung.", macht Paul mir dann klar und versucht mir alle unnötigen Gedanken zu nehmen.

Dann küsst er mich und gleichzeitig spüre ich auch, dass er mehr möchte.

Dann sollten wir schnellstmöglich nach Hause fahren und da weitermachen.

,,Ich hoffe du hast Recht. Muss ja nicht sein, dass es noch mehr ausartet.", meine ich dann.

Ich vertraue auf seine Worte und Paul wird schon Recht haben, immerhin kennt er seine Eltern ja am Besten.

Je mehr ich aber über die Reaktion seines Vaters nachdenke, desto weniger kann ich sie nachvollziehen.

,,Vater soll sich erstmal beruhigen und anfangen zu akzeptieren. Du bist volljährig und von daher ist alles gut. Er ist eigentlich kein böser Mensch, das wirst du noch sehen.", versichert mein Freund mir und dann geht es erstmal wieder nach Hause.

Dort fallen wir übereinander her, da Paul sich vorhin wirklich zusammenreißen musste.

In diesem Moment schafft dieser Mann es mich auf andere Gedanken zu bringen.

Ich konzentriere mich nur noch auf uns und genieße seine Berührungen.

Paul macht mich im positiven Sinne wahnsinnig, aber ich liebe es.

Hoffentlich werden wir noch ganz alt zusammen und erleben noch viele wunderschöne und unvergessliche Momente zusammen.

Das würde ich mir für die Zukunft wünschen.

Ein Leben ohne Paul ist für mich inzwischen einfach unvorstellbar.

Die schreckliche Realität Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt