Kapitel 7

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Statt nach Hause zu gehen, verbringe ich diese eine Nacht Zuhause bei Luca.

Morgen früh mache ich mich dann auf dem Weg nach Hause.

In den letzten paar Stunden konnte ich ein bisschen aus mir herauskommen und auf andere Gedanken bin ich auch gekommen.

Nicht nur Dank Luca, sondern auch Paul.

Nummern ausgetauscht haben wir nicht, aber vielleicht ist es auch besser so.

Paul ist 12 Jahre älter und somit viel Reifer als ich.

Ich denke, wir sind Beide auch viel zu unterschiedlich.

Nichts desto trotz schwebt dieser attraktive Mann auch in nächster Zeit in meinem Kopf herum.

Als wir dann bei Luca sind, ziehen wir uns um und legen uns direkt ins Bett.

Er hat mir eine Jogginghose und ein T-Shirt von sich gegeben.

Mein Handy habe ich auch ausgeschaltet, damit ich erstmal ein bisschen Ruhe vor meinen Eltern habe.

,,Gute Nacht, Lu. Ich habe dich lieb!", flüstert er mir ins Ohr und zieht mich an sich heran.

Unsere Freundschaft ist wirklich was ganz besonderes und die Bindung zueinander wird immer enger.

Für mich ist da leider nicht mehr als nur Freundschaft.

,,Wünsche ich dir auch. Hab dich auch lieb.", murmel ich und bin dann auch schon eingeschlafen.

In den nächsten Tagen wird es mit meinen Eltern immer schlimmer.

Nachdem ich feiern war, habe ich erstmal einen Einlauf bekommen.

Aber es ist mir vollkommen egal.

,,Mit wem warst du überhaupt unterwegs?", fragt mein Dad mich aggressiv und packt mich fest am Arm.

So fest, dass es fast schon weh tut.

Ich hasse ihn für all das, was er mir bisher angetan hat.

,,Mit einem guten Freund. Aber kann dir doch egal sein, immerhin bin ich volljährig und meine Begleitung hat auch auf mich aufgepasst.", antworte ich ihm und dann klatscht er mir eine.

Noch Minuten danach spüre ich wie meine Wange schmerzt.

Das kann wirklich nicht mehr so weitergehen, aber wenn ich mit allem zur Polizei gehe, dann droht mir wahrscheinlich schlimmes.

,,Aha. Hast du wenigstens Kohle für uns? Wir brauchen wieder Kokain und Marihuana."

Auch das nervt mich langsam.

Ich bin deren Geldquelle, was absolut traurig ist.

Eigentlich sollte das überhaupt nicht so sein.

Um auf die Frage zurückzukommen - ich habe nur noch das Geld, was eigentlich für mich gedacht ist.

,,N-N-Nein..", lüge ich dann, weil ich ihnen mein Geld bestimmt nicht gebe.

Ich brauche das selber.

Dass ich gelogen habe, hat mein Vater gleich bemerkt.

Dann zieht er mich an den Haaren in mein Zimmer und fordert mich auf, mein letztes Geld an ihn abzudrücken.

,,Du gibst mir jetzt gefälligst alles was du hast. Oder willst du noch schlimmere Verletzungen haben?", droht er mir.

Mein eigener Vater.

Eingeschüchtert schüttel ich mit dem Kopf.

,,Geht doch!", lacht er nur dreckig und verschwindet dann mit 250€ aus meinem Zimmer.

Aus meinem Nachttischschrank hole ich eine kleine Tüte mit weißem Pullover hervor.

Jeder Junkie weiß um was es sich hierbei handelt.

Es ist Kokain, welches ich mir durch die Nase ziehe.

Mit Musik in den Ohren verschaffe ich mir ein wenig Ablenkung und andere Gedanken..

Am späten Abend gehe ich dann noch eine Runde spazieren.

Ein bisschen frische Luft schnappen und hauptsache kurz raus von Zuhause.

Mal sehen wen man so zufällig begegnet..

Die schreckliche Realität Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt