Kapitel 32

36 3 0
                                    

Nach 20 Minuten verlasse ich das Café und gehe langsam Richtung Gerichtsgebäude zurück.

In ein paar Minuten müsste Paul dann auch raus kommen.

5 Minuten später verlassen dann vereinzelte Personen das Gebäude.

Zunächst die Anwälte der Beiden, dann seine Ex-Frau und Paul.

Sie laufen in die entgegengesetzte Richtung des jeweils anderen.

Hoffentlich lassen sich nun Beide in Ruhe und gehen jetzt ihren eigenen Weg.

Vielleicht mit einer neuen Liebe, aber vielleicht auch erstmal nicht.

Lächelnd und erleichtert kommt Paul auf mich zu gelaufen.

Mit jedem Schritt, den er sich mir nähert, merke ich aber, dass das Lächeln nicht seine Augen erreicht.

Wortlos umarmt Paul mich.

,,Jetzt bin ich geschieden!", flüstert er mir ins Ohr und ich weiß, dass dieser Mann daran immer noch ein wenig zu knabbern hat, aber genauso weiß ich, dass Paul sich auf was Neues einlassen möchte.

Er möchte diese Frau nun in seiner Vergangenheit lassen und Positiv in die Zukunft schauen.

Eines Tages wird er dann die Liebe seines Lebens finden, mit der er bis an sein Lebensende zusammen sein wird.

Auch ich glaube, dass ich dies in meinem Leben noch erleben werde.

Zumindest hoffe und wünsche ich mir das für meine Zukunft.

,,Ich bin stolz auf dich und wenn du dir all die Zeit von der Seele reden möchtest, dann bin ich für dich da, ja?", meine ich dann und schaue dabei in seine grau-blauen Augen.

Das meine ich wirklich zu 1000% Ernst.

Das Lächeln erreicht leider seine Augen nicht zu 100%, aber jetzt versuche ich Paul auf andere Gedanken zu bringen und wir machen uns jetzt einen schönen Tag zusammen.

Wir laufen zurück zu seinem Auto, währenddessen überlege ich, was wir noch machen können, falls er überhaupt Lust hat.

Ich kann aber verstehen, wenn Paul nichts mehr machen möchte, denn jetzt ist er offiziell geschieden und sowas nimmt einen ja wahrscheinlich trotzdem noch mit, wenn man dies realisiert.

Aber zum größten Teil ist er davon weg.

Paul ist bewusst, dass es vorbei ist.

,,Wollen wir noch was machen oder soll ich dich für heute in Ruhe lassen?", frage ich dann, als wir wieder in seinem Auto sitzen und Paul den Motor gestartet hat.

Irgendwie sagt mir mein Gefühl, dass ich ihn für heute besser erstmal in Ruhe lassen sollte, damit Paul den heutigen Tag ein wenig sacken lassen kann.

Widerrum bin ich der Meinung, dass ein wenig Ablenkung nicht schlecht ist.

Jedenfalls würde ich mir das wünschen, wenn ich an seiner Stelle wäre.

Ich will mich Paul aber auch nicht aufdrängen oder mega anhänglich rüberkommen.

,,Sehr gerne. Ich verbringe gerne Zeit mit dir. Und ich weiß, was in deinem Köpfchen vorgeht. Alles gut, ich möchte nicht alleine sein und ich habe dich gerne in meiner Nähe.", erklärt er mir lächelnd und der letzte Satz lässt mein Herz ein kleines bisschen höher schlagen.

Sowas schönes habe ich bisher selten gehört und Paul hat mir das oft bewiesen, dass er mich gerne in seiner Nähe hat.

Geht mir ja auch so.

Tatsächlich fühle ich mich bei ihm so wohl und sicher.

Er würde mir nie etwas antun, sondern mich beschützen, wenn es darauf ankommt.

Ich bin gespannt, was die Zukunft bringt und wie es zwischen uns im Laufe der Zeit weiter gehen wird.

Seine Hand liegt auf meinem Oberschenkel.

Ob das bewusst passiert ist?

,,Das freut mich. Lass uns eine Pizza holen und dabei vielleicht ein Kölsch trinken und vielleicht einen Film schauen.", schlage ich vor und Paul scheint mit meinem Vorschlag mehr als einverstanden zu sein.

Während der Fahrt zu einer Pizzeria klären wir noch, ob wir zu mir oder zu ihm fahren.

Letztendlich habe ich dann gesagt, dass wir gerne zu ihm nach Hause können.

Mit zwei Pizzen fahren wir zu Paul und Kölsch hat er noch ein paar Zuhause.

Zwischendurch ärgere ich ihn immer Mal wieder, damit er etwas lacht.

Bei einem lustigen Film essen wir dann unsere Pizzen und trinken dazu ein Kölsch.

Die schreckliche Realität Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt