Um Erwartungen zu erfüllen
In der Dämmerung, wenn die Schatten länger werden und die Welt in ein sanftes Licht getaucht ist, gehe ich durch die Gassen, die von der angenehmen Frühlingsluft umhüllt sind. Der Asphalt unter meinen Füßen fühlt sich an wie ein vertrauter Begleiter.
Aus einem der Fenster dringt das sanfte Spiel eines Klaviers, die Töne scheinen mit den letzten Strahlen der Sonne zu tanzen, und für einen Moment fühle ich mich wie in einem Traum gefangen. Die Vögel, die in den Bäumen nisten, zwitschern ihre Lieder, als wollten sie die Stille zwischen mir und ihm durchbrechen – doch es bleibt still.Diese Stille ist nicht drückend, sondern beruhigend, fast heilig. Sie umhüllt uns, während wir nebeneinander hergehen, jeder in seinen eigenen Gedanken verloren. Der Frühling blüht um uns herum, und ich kann das Gefühl der Vergänglichkeit spüren, das in der Luft schwebt. Es ist eine Zeit des Wandels, eine Zeit, in der die Schönheit des Augenblicks mit der bittersüßen Erkenntnis gepaart ist, dass alles, was blüht, auch verwelken muss. In dieser Melancholie finde ich Trost, während wir weitergehen, unbeschwert und doch voller unausgesprochener Worte.
Mein Blick fällt nach rechts, denn ich höre das leichte säuseln des Wassers, es war ein breiter Spalt, gefüllt mit Wasser, es war das Abwasserkanal, und selbst dort war es wunderschön. Die Koi-Fische, mit ihren leuchtenden Farben und eleganten Bewegungen, scheinen in ihrer eigenen Welt zu leben, selbst in den unkonventionellsten Orten wie Abwasserkanälen. Ihre Präsenz bringt eine unerwartete Schönheit in eine Umgebung, die oft als grau und trist wahrgenommen wird. Während ich sie beobachte, wie sie sanft am Rand der Straße entlang gleiten, fühle ich eine Verbindung zu ihnen – beide, sie und ich, folgen wir einem Weg, der uns durch das Leben führt.
Es ist faszinierend, wie diese Fische, die für ihre Anmut und Symbolik in der japanischen Kultur bekannt sind, in einem so ungewöhnlichen Lebensraum gedeihen. Ihre Fähigkeit, selbst in widrigen Umständen zu überleben, spiegelt eine Resilienz wider, die auch im menschlichen Leben zu finden ist. Ich stelle mir vor, was sie wohl sehen, während sie durch das Wasser schwimmen, was sie denken, wenn sie an den Füßen der Passanten vorbeigleiten, die sich oft in Eile befinden, um ihre eigenen Ziele zu erreichen. In diesem Moment wird mir bewusst, dass wir alle auf unsere eigene Weise durch unsere »Kanäle« schwimmen – manchmal in den schönsten, manchmal in den schwierigsten Umgebungen. Die Koi erinnern mich daran, dass es Schönheit und Anmut gibt, selbst wenn die Umstände nicht ideal sind. Und während sie weiter in den Schatten des Abwasserkanals gleiten, fühle ich mich inspiriert, mit der gleichen Gelassenheit und Entschlossenheit meinen eigenen Weg zu gehen.
Ich erhob meinen Blick und schielte zu Suo, der still mit einem leichten grinsen und den Händen hinter dem Rücken hart verschränkt, mit mir zusammen die Straße hinab lief. »Denkst du, sie haben sie gefunden?«
»Die kleine Lisa?«
Er blickt mich an. Ich weiche seinen Suchenden Blick mit einem leichten seufzten aus.
»Sakura und die anderen waren gut dabei. Ich denke, dass sie es geschafft haben.«
Ich nickte still und musterte unsere Schatten, die sich vor uns bewegen. Ein leichter Wind haucht durch mein gebundenes Haar, Strähnen erheben sich.
»Kann ich dich was fragen?«
»Nutz du die Gelegenheit, weil wir jetzt allein sind?«,grinst er und ich riskierte nun ein Blick zu ihm, doch diesmal sah er nach vorn. Erst jetzt, wo ich nichts erwiderte, erwidert er meinen Blick mit einem amüsanten, teuflischen Schmunzeln auf den Lippen.
»Ja.«,sage ich kurz und ohne wieder Worte. Sein Grinsen wurde breiter und er sieht hinab auf unsere Schatten.
»Dann hättest du mich ruhig fragen können, ob wir uns zusammen im Café treffen könnten.«
»Nein.«,lächelte ich gezwungen. »Nicht nötig.«
Er hebt die Braue leicht. »Ahh, der kleinen Lisa ist es peinlich. Dass muss es wirklich nicht.«»Warum sollte es mir peinlich sein?«
Unsere Blicke streifen sich.
»Vielleicht weil du dich zu uns hingezogen fühlst. Du ähnelst sakura auf der Weise ein wenig.«

DU LIEST GERADE
WIND BREAKER
AcciónDie Schüler der Fuurin haben sich zu den Beschützern ihres Stadtviertels emporgeschwungen, und statt untereinander zu kämpfen, sind sie vor allem damit beschäftigt, Kriminelle und fremde Gangs von den Bewohnern fernzuhalten. Jedoch ist die Gegend be...