Der schwarze Falke
Ich war nach draußen getreten, um frische Luft zu tanken. Es wurde bereits dunkel. Die Luft wird frischer. Tau legt sich auf die grünen Blätter. Ich schloss für einen Moment die Augen und atme, atme, atme, wie es ein Mensch tun musste.
Dann höre ich, wie jemand neben mir stehen bleibt.
»Ist alles in Ordnung mir dir, Lisa- chan?«
Ich drehte mich zu ihm um und spürte, wie der Wind mir einige Haarsträhnen ins Gesicht wehte. Ich strich sie sanft zurück und sah in seine warmen, tiefen Augen, die mir Trost und Sicherheit gaben. »Suo«, flüsterte ich, und in diesem Moment fühlte ich mich, als ob die Welt um uns herum stillstand.Die Straße war fast leer, nur noch einige Passanten hasteten vorbei, während die Marktstände langsam abgebaut wurden. Die letzten Verkäufer klärten ihre Waren und die Luft war erfüllt von den sanften Geräuschen des Alltags, die nun in der Dämmerung verklangen. Ich fühlte mich ein wenig verloren in dieser Stille, und das Gefühl verstärkte sich, als ich sah, wie die Laternen auf der Straße zu glühen begannen, ihre warmen Lichter wie kleine Sterne in der Dunkelheit.
»Ja?«, fragte Suo zart, als ich zögerte. Ich konnte seine Neugier und Besorgnis spüren, und es schien, als würde er jede meiner Bewegungen aufmerksam verfolgen.
In diesem Moment wurde mir klar, dass ich mehr als nur frische Luft brauchte. Ich sehnte mich nach seiner Nähe, nach seiner Unterstützung. »Bringst du mich nach Hause?« Meine Stimme klang fester, als ich es erwartet hatte, und ich spürte, wie mein Herz schneller schlug. Es war nicht nur der Wunsch, nach Hause zu kommen; es war der Wunsch, dass er bei mir war, dass er mich begleitete.
Er schien verwirrt. Überrascht. Perplex. Doch er faste sich schnell.
Ein Lächeln breitete sich auf Suos Gesicht aus.
»Ist das eine Art racheplan, weil ich dich beim letzten Mal etwas zu sehr erschreckt habe?«
Ich grinse leicht.
»Ich kann es mir noch anders überlegen, wenn du weiterhin so frech bist.«
Er hebt die Hände unschuldig in die Luft, sacken jedoch wieder schnell an seinem Körper hinab. Unsere Blicke streifen sich.
»Du möchtest über etwas sprechen?«
Ich nickte still. Er nickt. »Okay. Gehen wir.«
Ich sehe einen Moment zurück. »Ich sage ihnen, dass du zu müde warst und nach Hause gegangen bist. Dann machen sie sich vielleicht nicht zu viele Sorgen, als wenn du ihnen mit diesem Gesicht entgegen trittst.«
»Mache ich etwa so ein schlechtes Gesicht?«
Wir beginnen nebeneinander her zulaufen. »Könnte man meinen.«,sagt er. »Es Belastet es dich schon den ganzen Tag, nicht wahr? Heute warst du ziemlich ruhig, ruhiger als sonst.«
Ich grinse leicht. »Ich habe mich entschieden, es als erstes mit dir zu teilen, bevor ich es vor allen sage. Ich will sicher gehen, dass es nicht zu dumm ist, zu leichtsinnig..«
Wie laufen unter en beleuchteten Laternen.
»Ist es zu dumm, den Falken ein Besuch abzustatten?«
Ich sehe ihn aus dem Augenwinkel an.
Ein seufzen. Ich sehe ihn nun an.
Er erwiderte den Blick. »Nun...«
»Ich weiß...es ist absurd, oder? Völlig ungeplant und rücksichtslos... vergiss es.«Ich bekam plötzlich kalte Füße.
»Es ist auch komplett falsch von mir, dich.. euch alle darin mit hinein zu ziehen. Sie sind Mörder und ihr... das ist vollkommen absurd, dass ich euch-«
»Dafür sind wir doch da.«,unterbrach er mich.
Unsere Blicke streifen sich. Ich schwieg, weiche seinem Blick aus.»Wir können sicher Umemiya- san fragen, denkst du nicht?«
Ich nickte. »Ja...«Dann brach längeres schweigen aus, doch es war keineswegs unangenehme, bis ich stehen bleibe und ihn ansehe. »Danke«
Er grinst, sieht sich um. Er hob die brauen. »Nun, du kannst mich auch ruhig wieder bei meinem Vornamen nennen. Ich schätze, das hat mir besser gefallen.«
Ich schlug ihm gegen die Schulter. Er schmunzelt. Ich laufe weiter. Die Schritte auf dem Asphalt zu vernehmen.
»Ich habe einen Grund gehabt, dich Prinzessin Kaguya zu nennen, meine kleine Lisa.«
Ich hebe die brauen, sehe ihn nicht sehr glaubwürdig entgegen.
»Die Geschichte von Prinzessin Kaguya behandelt Themen wie die Vergänglichkeit der Schönheit, die unerreichbaren Wünsche des Menschen und die bittersüße Natur der Liebe.«
Diesmal holte ich fester zum Schlag aus, doch diesmal ergriff er mein Handgelenk. Ich erstarrte, als ich hinauf sehe und sein durchdringender Blick mich durchbohrt.

DU LIEST GERADE
WIND BREAKER
ActionDie Schüler der Fuurin haben sich zu den Beschützern ihres Stadtviertels emporgeschwungen, und statt untereinander zu kämpfen, sind sie vor allem damit beschäftigt, Kriminelle und fremde Gangs von den Bewohnern fernzuhalten. Jedoch ist die Gegend be...