RE:START
Suo stand da, ein lebendiger Schatten, dessen Präsenz die Luft um ihn herum erstickte. Sein Blick war ein finsterer Abgrund, in dem sich die Abscheu und der Zorn vermischten. Der Gegner, ein aufgeblähter Torso aus Überheblichkeit und Wut, konnte nicht anders, als in diesem Blick zu ertrinken. »Was ist... das für ein Blick?!« stammelte er, die Worte wie ein verzweifelter Versuch, den eigenen Stolz zu retten. Doch Suos Schweigen war lauter als jeder Schrei, seine Augen sprachen eine Sprache, die nur die Verzweifelten und Verdammten verstehen konnten.
»Du Dreckssack,« spottete der Gegner, doch der Spott war nichts als ein schwacher Schein, der gegen die Dunkelheit ankämpfte, die Suo umgab. Mit einem Ruck, als ob er die Ketten der Unsicherheit abstreifen wollte, erhob sich der Gegner. Seine Stimme, ein lautes, krächzendes Echo, hallte durch die kalte Luft: »Ich zerschlage dir dein linkes Auge auch noch!« In diesem Moment war die Welt für Suo nur ein Schatten, aus dem die Wut wie ein uralter Dämon emporstieg.
Und dann, in einem Augenblick, der sich wie eine Ewigkeit dehnte, kam der Fußkick. Die Wucht der Bewegung war wie der Aufprall eines Donners, der die Stille zerriss. Das Gesicht des Gegners wurde von der Gewalt des Angriffs getroffen, und mit einem hässlichen Geräusch fiel er, als wäre er ein gefällter Baum, der die Erde um sich herum erschütterte. Der Aufprall war brutal, und das Echo seines Körpers, der auf den Boden schlug, hallte in der Dunkelheit wider, als wäre die Welt selbst entblößt worden.
Ein schmerzhaftes Keuchen entrang sich der Kehle des Gegners, ein Geräusch, das die Kälte der Umgebung durchdrang. Er zischte und ächzte, rang nach Luft, als ob er versuchte, die letzten Reste seines Stolzes zu bewahren. Doch die Gänsehaut, die sich um meine Arme legte, verriet mir, dass das wahre Gesicht der Brutalität nun ans Licht trat. Es war nicht nur der Schmerz, der ihn quälte; es war das Wissen, dass sein Lächeln, das er so lange getragen hatte, nichts weiter war als eine Maske, die in der Dunkelheit zerbrach.
Die Szene war düster und kalt, wie der Blick eines Verlorenen, der in die Leere starrt. Suo stand da, ein stiller Richter, dessen Urteil bereits gefällt war. In seinen Augen lag eine verzehrende Leere, die nicht nur den Gegner, sondern auch mich in ihren Bann zog. Es war der Moment, in dem die Menschlichkeit hinter einer Maske aus Gewalt und Verzweiflung verschwand, und ich erkannte, dass wir alle nur Gefangene unserer eigenen Schatten waren.
Suo packte den Kragen des am Boden liegenden KEEL-Mitglieds mit einer Wut, die wie ein Sturm in seinen Augen loderte. Ich konnte die Spannung in seinem Gesicht förmlich spüren – die Züge waren verzerrt, die Kiefer zusammengebissen, und seine Augen funkelten in einem tiefen, finsteren Glanz, der nur auf das nächste Ziel seiner Aggression wartete. Der Atem des Gegners, der am Boden lag, war hastig und panisch, und ich konnte fast den verzweifelten Schweiß riechen, der von seiner Stirn perlte.
Mit einem knappen, entschlossenen Ruck wollte Suo seine Faust heben, bereit, den schmerzhaften Abschluss zu vollziehen, den er sich so sehr wünschte. Doch in diesem entscheidenden Moment geschah etwas, das die aufgeladene Atmosphäre durchbrach: Sakura, der neben mir gestanden hatte, trat vor und ergriff Suos Handgelenk. Seine Berührung war fest, aber nicht gewaltsam – ein Halt, der sowohl Entschlossenheit als auch eine besonnene Warnung ausstrahlte.
Ich beobachtete, wie Suos Gesichtsausdruck sich augenblicklich veränderte. Die Wut, die ihn so stark angetrieben hatte, wich einem Ausdruck von Verwirrung und einem Hauch von Widerwillen. Langsam, fast zögerlich, drehte er den Kopf in Sakuras Richtung. Der kalte Wind, der durch die Gasse pfiff, schien in diesem Moment alles zu verstärken – das Rascheln der Kleidung, das leise Stöhnen des Gegners am Boden und das leise Klopfen meines eigenen Herzens, das in der Stille widerhallte.
Sakuras Gesicht war ernst, seine Augen fest und entschlossen.
Die Spannung zwischen den beiden war greifbar, und ich konnte den Kloß in meinem Hals kaum hinunter schlucken, als Suo den Kopf mit langsamen, bedrohlichen Bewegungen drehte. Seine Augen, die zuvor von unbändiger Wut erfüllt waren, schienen nun eine tiefe Verwirrung und einen Hauch von Unsicherheit auszudrücken. »Was willst du,... Sakura-kun?« fragte er, seine Stimme war ein raues Flüstern, das die Stille durchbrach.
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WIND BREAKER
AcţiuneDie Schüler der Fuurin haben sich zu den Beschützern ihres Stadtviertels emporgeschwungen, und statt untereinander zu kämpfen, sind sie vor allem damit beschäftigt, Kriminelle und fremde Gangs von den Bewohnern fernzuhalten. Jedoch ist die Gegend be...