Kapitel 4

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Evelyn:

Mein Wecker zeigt die stolze Uhrzeit von 6:45 Uhr an und da ich seit 10 Uhr nachts im Bett liege, sollte das eigentlich bedeuteten, dass ich heute zwischen 7 und 8 Stunden Schlaf gehabt habe. Dem war aber nicht so. Wieder mal habe ich kaum ein Auge zugemacht und ich bin einfach nur total fertig. Diese 2 Stunden Schlaf, die ich heute Nacht zusammengerechnet hatte, waren definitiv zu wenig. Vor allem wenn man daran denkt, dass ich heute in die Schule muss. Denn es ist mein Erster Tag an der Aspire-Hill.

Zum Glück ist es der Erste Tag nach dem Sommer. So fällt wenigstens nicht sofort auf, dass ich die neue bin. Trotzdem wird es für mich schwer sein Anschluss zu finden. Ich habe das jetzt schon an ziemlich vielen Schulen probiert, aber wirklich funktioniert hat es selten. Ich bin nicht so sozial, sondern eher eine Einzelgängerin.

Ich schnappe mir einfach irgendwas von dem Stapel Kleidung, den Amy für mich gekauft hat und werfe es mir drüber. Die Sachen sind echt hübsch und deshalb ist es mir ziemlich egal, welches dieser Oberteile ich anhabe oder welche Jeans. Im Endeffekt sind es nur Kleidungsstücke. Was ich mir trotzdem nicht entgehen lasse, ist etwas Mascara.

Ich blicke erneut auf meinen Wecker welcher nun 6:50 anzeigt. Auf dem Weg in die Küche begegne ich Taylor, welcher noch nicht ganz ausgeschlafen wirkt.

„Morgen, Taylor." Begrüße ich ihn. Er scheint einige Augenblicke zu brauchen, bis er registriert, dass jemand mit ihm geredet hat. Er ist definitiv kein Morgenmensch.

„Guten Morgen. Gut geschlafen?"

„Ja, danke. Und du?" lüge ich.

„Eigentlich auch ganz gut. Aber mit dem Hintergedanken, morgen so früh aufstehen zu müssen ist das nie so leicht."

Ich grinse über seinen Kommentar. „Da gebe ich dir Recht."

„Und? Freust du dich schon auf die großartige Aspire?" fragt Taylor.

„Kanns kaum abwarten." Meine ich sarkastisch. Ehrlich gesagt habe ich sogar ziemlich Angst davor. Ich weiß, dass es wieder so sein wird, dass ich meine Pausen und Stunden allein verbringen werde. Wenn ich Glück habe, dann wenigstens in der Cafeteria außer Kyle vertreibt mich dort auch noch.

„Das wird schon." Taylor lächelt mich von der Seite an während er auf die Treppe zuläuft. „Du packst das."

„Ich hoffe es."

Amy drückt mir noch ein Brot in die Hand bevor sie ein anderes in meiner Schultasche verstaut. „Du fährst heute mit den Jungs." teilt sie mir mit.

„Ich kann auch gehen."

„Sei nicht albern. Kyle fährt also gehen du und Taylor mit ihm."

„Okay." Wenn ich eines gelernt habe, dann das Protestieren bei Amy so gut wie zwecklos ist.

„Na dann komm, Besucher." höre ich einen Kyle von der Garderobe aus brüllen. Ich werfe einen letzten Blick zu meiner Pflegemutter.

„Ich weiß, dass muss alles sehr schwer für dich sein, aber das wird schon wieder. Die Jungs werden auf dich aufpassen." meint sie bevor sie mich überraschend in eine Umarmung zieht. Überfordert

erwidere ich sie. Es ist lange her, dass mich Mal jemand umarmt hat und schon gar nicht so lange.

„Jetzt oder nie!" schreit Kyle, während er die Haustüre öffnet. Ich löse mich von Amy, nehme meinen Rucksack und gehe ebenfalls Richtung Eingang. Schnell ziehe ich mir meine Schuhe und meine Jacke an, bevor ich auf s Auto zu sprinte, dass auf dem Vorplatz steht. Ich nehme einen der freien Plätze in der 2ten und letzten Reihe von Kyles Auto ein.

Ending LonelinessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt