Kapitel 3

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6:45, zeigt mein Wecker an. Ist ja nicht so als würd ich den überhaupt brauchen. Ich lieg sowieso seit 3 Uhr wach. Ich hab mich gestern dazu entschieden bereits um 9 ins Bett zu gehen da heute mein Erste Schultag in der neuen Schule sein wird. Es ist generell der Erste Tag nach den Sommerferien also wird es nicht so sehr auffallen wenn ein neues Gesicht in der Schule zu sehen ist. Wenigstens das. Aber auch das frühe schlafen gehen hat nicht dafür gesorgt das ich mehr als 4 Stunden Schlaf bekommen habe aber es wundert mich nicht. Meiner Schlafstörung bin ich nun mal ausgesetzt. Ich schwinge mich aus dem Bett und ziehe mir eine Jeans und ein einfaches schwarzes Oversized T-Shirt an. Dann trage ich noch schnell Mascara auf und gehe in die Küche um zu frühstücken.

Die Wanderung am vergangenen Freitag und das anschließende Essen waren eine Gute Idee gewesen. Nicht wegen dem Wandern an sich, sondern weil ich mich zum Schluss hin mit allen super unterhalten habe und schon das Gefühl gekriegt habe ein bisschen dazuzugehören. Naja, bei allen außer Kyle. Er ist still neben uns gesessen und hat in seinem Essen rumgestochert.

„Evelyn, du fährst mit den Jungs zur Schule" werde ich von Amy aus meinen Gedanken geholt. Ich nicke nur. Das kann ja was werden. „Na dann beeil dich, Besucher" murrt Kyle bevor er sich seinen Rucksack schnappt und nach draußen läuft. Taylor verdreht die Augen und lächelt mir dann aufmunternd zu. Obwohl sie Zwillingsbrüder sind könnten Taylor und Kyle nicht unterschiedlicher sein. Kyle ist der ältere, mürrisch und immer kurz angebunden und Taylor ist zwar ein Kiffer aber er behandelt mich wenigstens nicht wie Dreck.
Taylor legt seine Hand auf meine Schulter und signalisiert mir das wir gehen. Ich schnappe schnell mein Brot und meinen Rucksack und laufe ihl hinterher.

Kaum sitz ich im Wagen starrt Kyle schon auf mein Brot. „Das meinst du jetzt aber nicht Ernst oder? Du willst essen. In meinem Auto?" Ich schaue auf mein Brot und dann wieder zu Kyle ehe ich nicke. „Vergiss es Besucher, gib mir das" fordert er mich auf. Ich weigere mich zuerst aber im Endeffekt landet mein Brot doch bei Kyle der es in 2 Bissen runterschluckt. Ich werfe ihm mehr als nur einen Bösen Blick zu. Hat ihm schon mal jemand gesagt, was für ein Arschloch er ist?
Keine 15 Minuten später parkt Kyle den Wagen vor meiner neuen Schule. Ich hab echt Angst vor dem heutigen Tag. Ich werde alleine meine Pausen verbringen und Klassen finden müssen. Wer freut sich da nicht drauf? Ich glaube man kann mir die Freude ansehen den Taylor legt beruhigend eine Hand auf meine Schulter und drückt sie kurz.
„Soll ich dich begleiten?" Überrascht sehe ich Taylor an. „Das wäre echt nett"
Kyle verdreht die Augen und wir laufen alle Richtung Schulgebäude. Es stehen noch viele Schüler auf dem Pausenhof was daran liegt das die Türen noch nicht geöffnet wurden. Ich habe keine Ahnung wohin jetzt mit mir also laufe ich den Jungs schüchtern hinterher. Die beiden steuern auf eine Gruppe Kerle zu. Während ich eher im Hintergrund bleibe, schlagen meine Brüdern mit den anderen ein.
„Hey man, du hast nichts von einem neuen Mädel erzählt" meint nun ein Blonder.
Plötzlich drehen sich alle Jungs zu mir und betrachten mich. „Lass es gut sein, Liam. Das ist unsere Schwester" verteidigt mich Taylor. Kyle lacht nur kurz ironisch auf. „Seit wann habt ihr eine Schwester? Und dann noch eine so gutaussehende?" Ich werde augenblicklich Rot und starre zu Boden. Kyle dreht sich zu mir um und sieht einmal an mir herab, fast so als hätte er mich zuvor noch nie wahrgenommen. Man sah ihm an, dass er noch irgendwas sagen wollte aber da gehen schon die Türen auf und die Jungs beginnen sich durchzuquetschen. Viel schneller als ich weshalb ich verloren und alleine im Eingang stehen bleibe, weil ich keinen Plan habe wo die hin sind. Gut, dann bin ich wohl doch auf mich allein gestellt.

„Kommst du heute noch, Evelyn?" ruft mich Taylor durch den gesamten Eingangsbereich. Er hat mich doch nicht vergessen. Einige Leute drehen sich zu mir um. Ich gehe dabei mit gesenktem Kopf auf die Jungs gruppe zu, da auch alle anderen stehen geblieben haben. Kyle seuftzt genervt. „Lass es mal gut sein, Dramaqueen" fahr ich ihn an. Langsam hab ich keine Geduld mehr. Wenn er keine Lust hat soll er mich bitte einfach ignorieren. „Wie hast du mich gerade genannt?"
„Du hast mich schon verstanden" zische ich. Seine Augen funkeln nun gefährlich und er will gerade einen Schritt auf mich zumachen da stellt sich Liam dazwischen. „Beruhigt euch. Man ihr 2 seit ja wie streitende Hähne" Danke für den hilfreichen Vergleich, Liam. Ich und Kyle starren uns noch kurz böse an bevor ich Taylor am Arm packe und hinter mir herziehe obwohl ich keine Ahnung habe wohin ich überhaupt gehen muss.

„Ehm, Evelyn. Zum Sekretariat geht es da nach Links" Ich drehe um und laufe nach Links. Taylor hat immer noch Probleme meinem Tempo zu folgen. „Willst du darüber reden?" fragt er mich. „Nein" Ich weiß, dass er mir nichts getan hat aber trotzdem kann ich nicht sanfter mit ihm sprechen. Ich hoffe ich kann mich wenigstens bei der Sekretärin zusammenreißen.

„Der Physiksaal ist die Treppe hoch und dann Links. Ich muss leider zu Mathe aber ich hol dich danach ab. Obwohl soweit ich weiß ist Liam auch in dem Kurs. Geh mit ihm mit" Ich lächle Taylor dankend an bevor ich mit meinem Stapel Bücher, meinem Stundenplan und meinem Spindschlüssel zuerst mal auf die Suche nach meinem Spind gehe. Ich hab ihn eh ziemlich schnell gefunden und bin dann etwas verspätet in Richtung Physiksaal unterwegs. Vor der Tür bleibe ich stehen und Klopfe. „Herein". Ich betrete das Klassenzimmer und alle Augen lagen auf mir. „Du musst Evelyn sein" begrüßt mich mein Physiklehrer. Ich nicke stumm. Er deutet mir mich zu setzen und ich sehe mich nach einem freien Platz um. Ich wollte mich gerade neben ein braunhaariges Mädchen setzen als ich meinen Namen höre. „Evelynchen, setz dich zu mir" Evelynchen? Ernsthaft, Liam?
Jetzt sahen mich noch mehr Schülerinnen an als zuvor schon und ich setze mich mit gebeugtem Kopf neben Liam in die Hintere Reihe.

Die Stunde vergeht ziemlich schnell. Vor allem weil Liam mir geholfen hat ins Thema zu kommen. Anscheinend ist er ein Profi in Physik. Ich eher weniger weshalb ich ihn gleich gefragt habe ob er mir vor dem nächsten Test helfen will und er hat freudig zugestimmt. Jetzt gerade laufen wir zu zweit den Schulflur entlang bis wir die anderen finden. „Hey, da bist du ja. Wie war deine erste Stunde hier?" Hab ich schonmal gesagt wie dankbar ich für Taylor bin? Ich meine ich verbringe meine Pausen nicht allein und er bindet mich sogar gerne in Gespräche ein. Ich hatte erwartet heute alleine in den Pausen dazustehen. „Sehr gut, danke" Während ich das sage sehe ich lächelnd Liam an. Dieser lächelt mich ebenfalls an. Ich höre ein Schnauben und ich weiß auch ohne mich umzusehen das es von Kyle kam. Ich gehe einfach nicht darauf ein. Dafür ist meine Laune gerade einfach zu gut. Was hauptsächlich an Taylor liegt. Echt, ich muss mich später bei ihm bedanken.

Ending Loneliness Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt