Kapitel 31

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Ich betrete das Wohnzimmer indem schon einige Verwandte meiner Pflegefamilie rumstehen. Das könnte ja was werden. Ich war nur froh, dass Kyle noch nicht runter gekommen ist.
„Hallo, süße" Tays Oma kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm. „Frohe Weihnachten" wünsche ich ihr. „Ach dir auch liebes" Sie lässt mich wieder los. „Tut mir Leid das ich letztes Mal so abgehauen bin" Den dort hatte Kyle mich ja so beleidigt, dass ich davon gerannt bin. Und Liam mich abholen musste. „Ach das ist doch Schnee von gestern. Außerdem hat mein Enkel sich wie ein Arschloch benommen" Ich lächle sie an. „Oh ja, das habe ich". Sofort drehe ich mich um. Kyle steht nun vor mir. Im Anzug. Mit einem Grinsen im Gesicht. „Wenigstens hast du das eingesehen. Ich hoffe, du behandelst diese junge Dame mittlerweile besser" Kyles Hand legt sich auf meine Schulter. „Ich hoffe ich bekomme die Gelegenheit dazu" Er durchdringt mich fast mit seinem Blick. Ich schlucke schwer. „Ich komme zwar nicht ganz mit aber bemühe dich Junge" Sie kehrt um und setzt sich zu den anderen. Kyles Hand liegt immer noch auf meiner Schulter und ich traue mich nicht zu atmen. Warum redet er wieder mit mir? Warum schenkt er mir beachtung? Und warum sah er widermal so gut aus? „Können wir reden?" Er deutet auf die Türe. Vor diesem Moment habe ich mich gefürchtet. Das typische „Break up" Gespräch. Ich nicke stumm.

Gemeinsam gehen wir raus vor die Tür. „Ich-" Er pausiert und überlegt anscheinend was er sagen soll. Kyle sollte sich lieber mal beeilen, hier draußen ist es echt kalt in nur einem Kleid. „Ist dir kalt?" Entweder er kann Gedanken lesen oder er sieht meine Gänsehaut. „Ja" Er zögert keine Minute und zieht sich sein Sako aus und kommt auf mich zu. „Nein- sonst ist dir kalt" versuche ich es aber er streift es trotzdem über meine Schultern. „Ich habe ein langes Hemd an. Du nur dieses verdammt schöne Kleid" Den letzten Teil des Satzes murmelt er aber ich verstehe ihn trotzdem deutlich. Wiedermal bleibt mir mein Atem stecken und ich starre ihn einfach nur an. „Ich habe viel Nachgedacht. Verdammt viel. Die letzten 2 Tage durchgehen und ich habe mit Liam geredet aber ich kann nicht" Ich sehe ihn verwirrt an. „Ich kann dich nicht als Schwester sehen. Niemals mehr. Und ich will ehrlich gesagt auch nicht, Evy." Wiedermal treten mir Tränen in die Augen. Was stellt er sich vor? „Kyle. Es geht nicht. Und es bringt mich innerlich um aber wir dürfen nicht. Wir können nicht. Okay?" Sein Blick spricht Bände. Er sieht mich traurig an und steckt seine Hände in die Hosentasche. „Ich kann so aber nicht. Wie soll ich das zwischen uns ignorieren? Ich kann den Gedanken nicht ertragen das du jemand anderen findest. Jemanden fickn wirst der nicht ich bin. Jemanden heiraten wirst der nicht ich bin. Mit jemanden Kinder haben wirst der nicht ich bin" Er braucht eine kurze Verschaufspause bevor er weiterredet: „Dich zu küssen fühlt sich jedesmal wie das gottverdammt beste auf der Welt an und  du machst mich süchtig wie eine Droge. Ich kann nicht ohne dich als meine Freundin. Werd meine Freundin Evy. Scheiß auf meine Eltern. Scheiß auf alles. Auch wenn es egoistisch von mir ist. Ich brauche dich".
„Hör auf Kyle. Es geht nicht und es wird nie gehen. Das ist alles was ich dir zu sagen habe". Ich will wieder rein gehen bevor ich anfangen werde loszuheulen. „Evy. Ich weiß nicht wie ich das schaffen soll. Das mit uns war anders. Es war so echt. Ich kann nicht ohne dich. Nie mehr. Und ich bin verdammt selbstsüchtig aber ich weiß, dass es dir genauso geht." Am liebsten würde ich schreien „ja, mir geht es gleich wie dir" aber dann würde er nicht mehe aufhören und ich würde nachgeben. Aber das darf nicht passieren. Nicht solange ich vorhabe weiterhin ein Dach überm Kopf zu haben. „Das mit uns ist aus. Wir waren nichteinmal zusammen also beruhige dich" Mit diesen Worten lasse ich ihn stehen und gehe wieder rein in die Küche.

„Und so ist mir dann aufgefallen, dass ich meinen Schlüssel ja schon dabei hatte". Alle am Tisch lachen während sie das gute Essen in sich hinein schaufeln. Dieser Abend war bereits lang aber er würde noch länger werden. Denn da die ganzen Verwandten nicht alle hier schlafen können haben sich meine Pflegeeltern dazu entschieden, dass heute schon die Bescherung stattfinden wird. Sehr toll. Ich habe für alle Geschenke gekauft aber ich weiß nicht ob ich Kyle seines Geben soll.

„Kommt alle zum Baum" brüllt Amy. Ich setze mich neben Tay aufs Sofa und wir beginnen mit den typischen Weihnachtseitualen. Ich habe wenig mitgemacht um ehrlich zu sein aber meine Gedanken waren halt einfach woanders. Bei Kyle. Bei meinem Pflegebruder. Es macht mich so verrückt. Und mein Kopf kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. „Werd meine Freundin, Evy" hallt mir immer noch im Kopf herum. Wie gerne ich das wäre. Aber es geht nicht. Es geht einfach nicht.
„Evy?" Ich blicke hoch in Kyles Gesicht der vor mir steht und mir ein kleines Päckchen vor die Nase hällt. Überrascht sehe ich an während alle anderen uns ansehen. „Ehm.Danke?" Ich nehme es und öffne es vorsichtig. Zum Vorschein kommt eine kleine Schatulle. Er hat mir aber nicht wirklich Schmuck gekauft? Oder doch? Langsam öffne ich sie und zum Vorschein kommt eine Goldene Kette mit einem kleinen kleinen Vogel als anhänger. „Wusstest du das „Evelyn" unter anderem für „kleiner Vogel" steht?" Kyle wirkt so gelassen aber in mir tobte ein Sturm. Er hat mir eine Kette gekauft. Eine, die mit meinem Namen zu tun hat. Er hat recherchiert. Verdammt und ich habe ihm dieses alberne Geschenk. „Ich kann das nicht annehmen" ich drücke es ihm wieder in die Hand und will aufstehen aber er drückt mich zurück auf die Couch und geht vor mir in dke Hocke. „Evy. Es ist deines. Zieh sie an" Er lächelt. Aber anscheinend weiß er nicht was es mir bedeutet, dass er sich solche Mühe gemacht hat. „Kyle? Ich glaub ich liebe dich".

Ending Loneliness Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt