Kapitel 18

1.3K 32 0
                                    


„Welcher Vorfall?" traue ich mich zu fragen aber Kyle schüttelt nur den Kopf. „Ich- ich kann nicht darüber reden. Noch nicht" Ich nicke verständnisvoll. „Jetzt du? Warum schläfst du nicht?" Kyles Blick durchbohrt mich von der Seite aber ich kann ihn nicht ansehen. Stattdessen spiel ich mit meinen Fingern rum und blicke auf meine Hände. „Ich habe eine Schlafstörung" Ich höre Kyle neben mir scharf einatmen. Ich rede trotzdem weiter: „Es hat abgefangen nachdem Tod meiner Eltern. Kannst du dich noch an den Abend erinnern als ich dachte du wärst ein Einbrecher? Als ich so Panik hatte?" Kyle nickt. „Ich hatte solche Panik weil- weil meine Eltern Entführt wurden. Sie waren mächtige Menschen in der Stadt und das hat den ein oder anderen nicht gepasst." Ich pausiete kurz und versuche meine Tränen zu verdrücken. „Sie wurden vor meinen Augen mitgenommen. Ich war 4 aber ich weiß noch alles. Schlussendlich-" Dieses Mal kann ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Kyle rutscht näher an mich heran und nimmt mich in den Arm. Er drückt mein Gesicht auf seine Nackte Brust und meine Tränen rinnen diese herunter bis zu seinem Hosenbund. „Eigentlich sollten sie nicht getötet werden. Aber die Täter haben sich unterschätzt und sie so zugerichtet das sie schließlich im Krankenhaus gestorben sind". Nachdem ich es laut ausgesprochen habe rinnen nur noch mehr Tränen. „Es tut mir so fucking Leid Evelyn. Niemand soll sowas erleben müssen" Er streichelt mir über den Kopf und drückt einen Kuss auf meinen Kopf. Ich hätte jetzt Schmetterlinge im Bauch gehabt wenn die Erinnerung mich nicht gerade einholen.
Aber Kyle ist für mich da. Er flüstert beruhigende Worte in mein Ohr und streichelt meinen Kopf und Rücken. Man, ich glaube ich hab mich echt verliebt. In meinen Adoptivbruder.

„Evelyn?" Mittlerweile habe ich mich ausgeheult. Es kamen keine Tränen mehr aber traurig bin ich trotzdem noch. Ich hebe meinen Kopf von Kyles Brust und murmle eine Entschuldigung. „Es gibt nichts wofür du dich entschuldigen müsstes, hörst du?" Ich lächle ihn an und nicke. „Ich wollte wissen ob wir probieren sollen zu schlafen?" murmelt Kyle. Ich nicke erneut und er versucht aufzustehen aber da haben wir anscheinend aneinander vorbei geredet. Ich strecke meinen Arm nach ihm aus und will ihm signalisieren das er bleiben soll. Er sieht mich überrascht an, nimmt dann jedoch sein Kissen und seine Decke vom Boden und legt sich neben mich ins Bett.
Zuerst liegen wir einfach nebeneinander aber ich will seine Nähe spüren. Mir egal wie falsch es sein mag. „Kyle?" Er dreht seinen Kopf zu mir und sieht mich fragend an. „Willst du- kannst du" Ich breche ab. Das ist erbärmlich. „Beende den Satz, Evy" Wenn er mich selbst im dunkeln so ansieht kann ich nicht anders als fertig zu reden. „Willst du näher kommen?" frage ich so diskret wie möglich. „Wie nahe?" Kyle will mich provozieren weil er weiß, dass mir das unangenehm ist. „Näher halt" bringe ich schüchtern hervor. Kyle grinst und zieht mich dann schnell näher an Sich. Nur weil sich mein Gesicht eher auf seiner Halshöhe befindet berühren sich unsere Gesichter nicht. Er legt seine Arme um mich und drückt mir erneut einen Kuss auf den Kopf. „Du treibst mich in den Wahnsinn" ist das letzte was ich von ihm höre ehe wir einschlafen.

Kyle POV:

Ich wache auf als ein Wecker abgeht. Stimmt, ich habe mir einen gestellt weil ich versprochen habe bei den Hochzeitsvorbereitungen zu helfen. Gerade jetzt wünsche ich mir jedoch ich hätte nie zugestimmt. Zu gern würde ich jetzt liegen bleiben. Mit diesem Mädchen in meinem Arm. Dem Mädchen, dass ich am liebsten mein nennen würde. Welches gleichzeitig auch meine Pflegeschwester ist. Fuck. Ich versuche meine Arme zu befreien ohne sie zu wecken. Aber wenn sie von meinem Wecker nicht wach wird dann so auch nicht. Dachte ich zumindest. Den sobald mein Körper die Matratzen verlässt höre ich sie ein „bleib" murmeln. Wie gerne ich das würde. Aber das geht nicht. Es wird niewieder gehen. Es war ein Emotionaler Moment aber zwischen mir und Evy kann und wird nichts laufen. Ich muss der Wahrheit endlich ins Gesicht sehen.
Schnell verschwinde ich ins Bad und richte mich für die Hochzeit.

„Hey, da bist du ja" Tay trifft vor dem Hotel auf mich. Auch er sieht schon perfekt gestylt aus. Wir müssen zum Glück keine schwere Arbeit mehr machen den sonst würde das nicht gehen. „Hey, man. Warum siehst du so niedergeschlagen aus? Wenn du so ein Problem damit hast dir mit Evelyn ein Zimmer zu teilen, können wir wechseln?" Taylor sieht es mir anscheinend an. Aber nein, ich will mein Zimmer nicht wechseln. Ich will wieder in mein Zimmer mit Evelyn zurück und nicht mehr da raus kommen. Aber das geht nicht. Das muss ich mir immer wieder in den Sinn rufen.

Ending Loneliness Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt