19. Luberios

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Kaum hatten wir unser Flüchtlingslager verlassen, gab ich Leone, Niall, Luc und Mädi die Anweisung, sich zu wandeln. Erstens wollte ich gerne wieder einmal meine Pfoten vertreten, und zweitens wollte ich die Reitwolf-Gestalt der Kaiserwölfe sehen. Gesagt, getan. (Anima, KAISERWOLF.) Ich sprang in die Luft und vollführte ein Rückwärtssalto, während ich meine Kaiserwolf-Gestalt annahm.

) Ich sprang in die Luft und vollführte ein Rückwärtssalto, während ich meine Kaiserwolf-Gestalt annahm

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(Meine Kaiserwolfsgestalt sah wirklich majestätisch aus, fast zum Niederknien. Mädis Gestalt war ähnlich, doch auf ihrem Rücken befanden sich viele Runenzeichen, darunter das Eihwaz. Dasselbe Zeichen trug sie auf ihrer Stirn. Mein Rücken war ebenso mit Runen verziert, jedoch mit einer anderen: Jera. Die Gestalten der Betas unterschieden sich leicht in ihrer Körperform, waren aber ähnlich, nur etwas kleiner als Mädi und ich. Sie trugen ebenfalls unterschiedliche Runen auf ihren Körpern: Leone hatte ebenfalls Jera, Luc trug Naudhiz, und Niall besaß Wunjo.)

Wir rannten in Richtung Kaiserreich Inglasia und von dort aus nach Westen, wo Luberios liegen sollte. Dabei mussten wir auch verschneite Gebirge überqueren, doch dank unseres Winterfells stellte die Kälte für uns kein Hindernis dar. Allerdings dauerte die Reise fast einen ganzen Monat, während dem wir ab und zu Rast machten. Doch irgendwann erblickten wir sie endlich – die Hauptstadt von Luberios, die den Namen Lune trägt.

Am Stadttor wurden wir zwar kurz streng beäugt, aber als die Soldaten mich erblickten, wurden sie leicht panisch

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Am Stadttor wurden wir zwar kurz streng beäugt, aber als die Soldaten mich erblickten, wurden sie leicht panisch. Danach ließ man uns passieren. Wir sahen uns in der Stadt um, und ehrlich gesagt, fühlte ich mich angesichts der Gebäude und der Kleidung der Bewohner, als wäre ich in Rom. Kein Wunder, schließlich gehört dieser Staat dem Luminas-Glauben an, der dem Christentum aus meinem früheren Leben ähnelt. Die beiden Religionen haben etwas Gemeinsames: Kirchen.

Nach einigen Erkundungen trafen wir auf einen Mann mit aschblondem Haar und goldgelben Augen, der eine Priesterrobe trug. Ich wusste sofort, dass es sich um den Heiligen Herrscher von Luberios, Louis, handelte. Als er mich und mein Rudel sah, verneigte er sich vor uns.

Louis sagte: „Seid gegrüßt, Meister Elwarus. Meisterin Luminas erwartet euch bereits." Danach folgten wir ihm. Wir gingen direkt auf den Berg zu, der an Lune grenzt. Am Fuße des Berges betraten wir ein Schloss, dessen Inneneinrichtung stark an eine Kirche erinnerte. Später stieß eine Frau mit kurzem schwarzen Haar und violetten Augen zu uns. Sie hatte zwei Ponysträhnen, von denen eine oft über ihr rechtes Auge fiel, während die andere hinter ihr linkes Ohr gestrichen war. Ihre Augen wirkten kalt und berechnend, als ob sie stets nach der Lösung eines mathematischen Problems suchten. Was ihr Aussehen betrifft, so trug sie die Rüstung der Heiligen Ritter, mit einem weißen Mantel darüber, sowie ein Monokel. An ihrer Hüfte hing ein mächtiges, legendäres Rapier. (Das musste die Anführerin der Heiligen Ritter der westlichen Heiligen Kirche, Hinata Sakaguchi, sein.)

Als Hinata mich und mein Rudel erblickte, strömte kurz eine analytische Aura von ihr aus. Danach begann ein Gespräch zwischen ihr und Louis, bei dem wir erfuhren, dass Roy gestorben ist. Louis schien darüber jedoch nicht sehr traurig zu sein. Später erschien Luminas, und sie besprachen die Walpurgis sowie das, was Rimuru gesagt hatte. Sie beschlossen daher, Tempest nicht zum Feindgottes zu erklären, da sich Tempest selbst nicht dazu ausgerufen hatte. Nachdem Louis und Hinata gegangen waren, sah mich Luminas mit ihren rotblauen Augen an.

Luminas sagte: „Es ist schön, dich wiederzusehen, Dämonenkönig Elwarus. Und diese Leute an deiner Seite sind sicher deine Untergebenen, oder?"

Elwarus: „Um ehrlich zu sein, würde ich sie nicht als meine Untergebenen bezeichnen, sondern als meine Vertrauten."

Luminas seufzte und sagte: „Ich verstehe. Wie dem auch sei, auf der Walpurgis hast du erwähnt, dass du ein Praktikum machst, um zu lernen, was es bedeutet, ein Dämonenkönig zu sein."

Ich nickte.

Luminas fuhr fort: „Dann verrate ich dir schon mal, dass jeder Dämonenkönig seine Nation auf seine eigene Art regiert. Ich zum Beispiel täusche mein Volk in gewisser Weise, indem ich Louis die Rolle des Herrschers und Roy damals die Rolle des Dämonenkönigs und somit des Feindes meines Glaubens spielen lasse. Ich selbst übernehme die Rolle der Göttin Luminas, an die mein Volk glaubt."

Ich nickte verständnisvoll.

Elwarus: „Das bedeutet also, dein Volk bekommt nie die echte Göttin Luminas zu Gesicht?"

Luminas: „Nein. Meine wahre Identität ist für die Gläubigen ein Mysterium, das außer Hinata und Louis niemand kennt."

Elwarus: „Okay. Ich verspreche dir, Luminas, dass ich deine Identität als Dämonenkönig Valentine und Göttin Luminas geheim halten werde."

Luminas nickte dankend. „Aber genug von mir, ich möchte gerne ein wenig mit dir plaudern. Wie sieht es in der Welt der Andersweltler aus?"

Ich dachte kurz nach. „Hat Hinata dir das nie erzählt?"

Luminas bemerkte, dass ich es nicht unverschämt meinte, und schüttelte den Kopf.

Elwarus: „Okay. Also, die Welt, aus der die Andersweltler kommen, ist viel moderner, als du es dir vorstellen könntest. Sie ähnelt in gewisser Weise dem, wie Tempest in der Zukunft aussehen könnte, wenn man das aktuelle Entwicklungstempo berücksichtigt. Die Technologie und Politik dort sind extrem komplex und schwer zu beschreiben. Außerdem gibt es dort sogenannte ‚Religionen'."

Während ich sprach, hing Luminas förmlich an meinen Lippen, ihre Augen strahlten vor Begeisterung.

Elwarus: „Eines ist für mich klar: Wenn es eines Tages eine Möglichkeit gäbe, diese Welt der Andersweltler zu bereisen, würde es sich lohnen. Auch wenn vieles dort unser Verständnis übersteigen würde. Hast du noch irgendwelche Fragen dazu?"

Luminas: „Ja, ich hätte sogar zwei. Erstens, kannst du mir erklären, was es mit dieser Religion auf sich hat? Und zweitens: Lohnt es sich, diese Welt zu erobern?"

Elwarus: „Die erste Frage ist leicht zu beantworten. Dein Glaube zum Beispiel könnte als eine solche Religion betrachtet werden. Was die zweite Frage angeht: Jedes mächtige Wesen könnte davon träumen, diese Welt zu erobern. Erstens, weil diese Welt größer ist als unsere. Die Länder dort haben unterschiedliche militärische Stärken, mit modernster Technologie, von der selbst wir Andersweltler, die keine Soldaten waren, keine Ahnung haben. Und zweitens: Die Waffen, die das Militär dort verwendet, lassen selbst unsere stärkste Magie alt aussehen. Aber man kann diese Idee vergessen, denn viele Länder dort haben schon genug damit zu tun, sich gegenseitig zu bekriegen."

Luminas: „Äußerst interessant. Ich danke dir für diese Erzählung. Möchtest du dafür eine Gegenleistung?"

Ich dachte kurz nach.

Elwarus: „Ja, zwei Dinge. Erstens, ich möchte, dass du dafür sorgst, dass die Sieben Weisen endlich Ruhe geben. Sie versuchen ständig, mir ans Leder zu gehen. Zuletzt hetzten sie mir Werwolf-Söldner auf den Hals, die mit einem anderen Werwolf-Clan in Konflikt standen, den ich gerade unter meinen Schutz genommen hatte. Dieser Sorin zettelte einen Krieg an, den ich und der Werwolf-Clan mit der Unterstützung eines anderen Werwolf-Clans gewinnen konnten. Danach wurde ich zum König dieses Clans, da die Königin der Alphas und ich eine Beziehung begonnen haben."

Während meiner Erzählung wurde Luminas' Blick tödlicher und intensiver.

Luminas: „Diese alten Greise! Langsam übertreiben sie es wirklich masslos!" rief sie aufgebracht. „Louis, kannst du mir sagen, wo sich diese sieben alten Greise jetzt aufhalten?"

Louis antwortete, dass sie sich derzeit in Tempest aufhielten. Daraufhin erschuf Louis ein riesiges Tor, das aussah, als würde es in den Himmel führen.

Luminas wandte sich an mich: „Willst du mitkommen, Elwarus?"

Ich zögerte keine Sekunde, nickte und rief per Telepathie meine Kaiserwölfe, die ich mit nach Luberios genommen hatte, wieder zu mir. Gemeinsam gingen wir, an der Seite von Aaron, der mir über die aktuelle Lage berichtete, durch das Tor...

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[Nächstes Mal: Kapitel 20: Nox außer Kontrolle!]

Tensura: Die Elementarbestie von JurasaniaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt