26. verspiegelte Bedrohungen

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Izis Sicht:
Es hat zwar eine Weile gedauert, aber endlich konnte ich einen Klon von Elwarus erstellen. Dummerweise hat er nichts Schlimmes in der Vergangenheit erlebt, also musste ich die DNS von dem echten Elwarus und Suphia kombinieren. Er sieht fast genauso aus wie das Original, jedoch hat er auf der rechten Seite grauweißes Haar und auf der linken Seite einige rote Strähnen. Unter seinem rechten Auge befindet sich ein Dornen-Tattoo, das vom Augenlid bis zur rechten Brustseite reicht. Ich weiß jetzt schon, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis der Klon Ejiro in wenigen Monaten vollendet ist. Er wird Elwarus das Leben nehmen, damit ich endlich an Nox herankomme.

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Elwarus Sicht:
Es fehlt nicht mehr viel, und mein Rudel und ich würden Dagrules Reich erreichen. Als wir das Ödland, auch bekannt als die Todeswüste, betraten, bemerkten wir sofort, wie verschmutzt die Luft hier ist. Man traut sich kaum zu atmen. Wir ignorierten das und zogen weiter. Nach etwa fünf Tagen Marsch erreichten wir eine Stadt, in deren Zentrum ein riesiger Turm stand, der so hoch wie ein Wolkenkratzer war, wenn nicht sogar noch höher. Als wir ankamen, bemerkten wir, dass die Bewohner viel größer waren als wir. Wir wurden jedoch direkt von zwei blonden und einem blauhaarigen Kerl empfangen, bei denen man das Wort "Große Klappe" quasi auf die Stirn tätowiert sehen konnte.

???: „Ey, sagt mal, wer seid ihr überhaupt? Solche Winzlinge verirren sich selten hierher. Im Vergleich zu uns Riesen seid ihr bloß—" Man, regt mich dieser Fettsack auf! Zeit, ihn zum Schweigen zu bringen. Ich sprang hoch und verpasste ihm blitzschnell einen Kinnhaken, der ihn ausknockte.

???: „Dabura!" rief einer der drei Riesen und starrte mich geschockt an. ???: „Wer seid ihr?", fragte der blauhaarige Riese.

Elwarus: „Ich bin der Dämonenkönig Elwarus Andoro Jurasania und bin hier, um mein Praktikum bei Dämonenkönig Dagrule zu machen. Wisst ihr, wo er zu finden ist?" sagte ich mit leicht strengem Ton. Die beiden Riesen sahen mich geschockt an.

???: „N-na k-klar... w-wir b-bringen e-euch g-gleich z-zu i-ihm." So führten uns die zwei Riesen, die sich als Dagura und Liura vorstellten. Als wir jedoch an einem „Garten", der für uns so groß wie ein Feld war, vorbeikamen, trafen wir zu unserer Überraschung auf Dino.

Elwarus: „Dino? Was machst du denn hier?" fragte ich verwundert.

Dino gähnte ausgiebig, bevor er antwortete. Dino: „Oh, Elwarus. Dich hätte ich nicht erwartet. Lass mich raten: Du bist hier, um dein Praktikum zu machen, oder?" Ich nickte.

Plötzlich bemerkten wir einen Schatten über uns, und als wir sahen, was ihn verursachte, erblickten wir ein nashornähnliches Wesen, das drohte, uns zu zerquetschen. Wir flohen und entkamen gerade noch der Erschütterung.

Elwarus: „Was zur Hölle...?" wollte ich aufgebracht fragen, als ich eine altbekannte Stimme hörte.

???: „Hm. Oh, das tut mir leid. Ich habe euch nicht bemerkt." Es war Dagrule, der, wie er uns erklärte, gerade ein sogenanntes Rhinomedusa erlegt hatte.

Dagrule: „Diese Biester sind äußerst zäh. Weder Waffen noch Magie können ihnen etwas anhaben – nur mit bloßen Fäusten und reiner Kraft kann man sie besiegen."

Ich nickte verstehend, doch etwas anderes beunruhigte mich.

Elwarus: „Eine Frage, Dagrule."

Dagrule sah mich streng an. „Nur zu."

Elwarus: „Darf ich fragen, wie dein Land in diesen Zustand geraten ist?"

Dagrule seufzte und erzählte mir, dass vor mehreren Jahrtausenden in seinem Territorium ein Krieg zwischen Milim und Guy stattfand, dessen magische Angriffe sein Land derart verwüstet hatten.

In meinem Kopf ratterte es ununterbrochen. Ich konnte einfach nicht begreifen, warum sich sein Land nicht schon vor Jahrhunderten davon erholt hatte, und sagte ihm das auch.

Dagrule: „Ich kann es mir ebenfalls nicht erklären. Aber ich vermute, dass es der Natur einfach unmöglich ist, sich davon zu erholen."

(Da muss doch mehr dahinterstecken.)
[Erläuterung: Es besteht die Möglichkeit, dass es, wie von Dämonenkönig Dagrule vermutet, für die Natur zu viel war, sich von Guys und Milims Konfrontation zu erholen. Oder aber...]
(...dass irgendjemand oder irgendetwas die natürliche Heilung verhindert oder unterdrückt!)

Ich Trottel, warum ist mir das nicht schon früher aufgefallen? Diese tote Umgebung strahlt schon immer eine deutliche Spur von Magiemanipulation aus. Und ich Idiot habe es nicht bemerkt.

Elwarus: „Dagrule, ich muss Ihnen etwas erzählen..."

So klärte ich ihn über meine Hypothese auf: Dass die Natur sich zwar erholen könnte, aber irgendetwas oder jemand den natürlichen Kreislauf hinein gepfuscht hat, um das zu verhindern.

Dagrule: „Hast du irgendwelche Beweise dafür?"

Ich nickte und schnitt mir in die Hand. Die Magie, die die Wunde heilen sollte, wurde jedoch in den Boden gesogen.

Dagrule sah überrascht abwechselnd auf meine Handwunde und mich.

Dagrule: „Auf so etwas wäre ich nie gekommen. Sehr klug von dir. Aber was hast du jetzt vor?"

Elwarus: „Zuerst kümmere ich mich um das Unbekannte und zerstöre es, um die Natur wiederherzustellen. Danach werde ich mir die Wurzel allen Übels vornehmen. Der oder diejenige, die dein Land in diesen Teufelskreis gestürzt hat, wird von mir persönlich eine deftige Abreibung bekommen," sagte ich mit einem teuflischen Grinsen und knacksenden Knöcheln.

Elwarus: „Aber wie steht es um eure Nahrung?"

Dagrule: „Hm, nicht besonders gut. Wir können uns gerade so über Wasser halten, indem wir in Luberios einige Nahrungsmittel besorgen. Aber diese Hexe Lumias ist davon nicht gerade begeistert."

Ich traf daraufhin einige Entscheidungen.

Elwarus: „Also gut, dann machen wir es so. Anstatt dass dein Land weiterhin mit einem Fuß in der Kriegszone von Luberios steht, bauen wir Handelsbeziehungen auf. Der Sand könnte sicherlich nützlich sein, wenn wieder Leben hineingehaucht wird, und Jurasania kann euch zu einem guten Preis Lebensmittel beschaffen. So müsste dein Volk nicht mehr unter Hungersnöten leiden. Wenn es dir nichts ausmacht, könntest du deine Untergebenen, die Nahrung besorgen, zurückrufen? Dann könntest du dich später auch mit Luminas versöhnen." fragte ich ihn. Er nickte.

Elwarus: „Gut. Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich einen Trainingskampf gegen dich oder Dino veranstalte? Seit meinem Erwachen habe ich noch nicht gekämpft und würde gerne meine neuen Kräfte ausprobieren."

Er war darüber überrascht, nickte aber zustimmend.

Dagrule: „Dino, wärst du so gut und würdest gegen Elwarus kämpfen?"

Dino murmelte nur vor sich hin, aber willigte ein. Kurz darauf gingen wir zu einem Kampfplatz und begannen, uns aufzuwärmen.

Dino: „Bringen wir das schnell hinter uns," sagte er gelangweilt.

Ich verdrehte die Augen über seine Aussage und lockerte dabei meine Schultern.

Elwarus: „Wie auch immer, halt dich nicht zurück, Dino."

Er gähnte erneut ausgiebig, bevor er nach eines seiner Schwerter griff und daran zog...

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[Nächstes Mal: Kapitel 27: Silvers Kinder.]

Tensura: Die Elementarbestie von JurasaniaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt