Tensura: Die Elementarbestie von Jurasania

21. Die Amnesie der Blutrose.

Nachdem die sieben Weisen von Luminas zu Tode verurteilt und hingerichtet worden waren, gingen wir gemeinsam mit Rimuru und seinen Kameraden nach Tempest, um die Zukunft unserer Staaten zu besprechen. Kaum aber in Tempest angekommen, stiftete der wieder aufgetauchte Veldora ein wenig Unruhe, indem er vor den zehn Heiligen Rittern Valantines wahre Identität offenbarte und damit Luminas' Zorn auf sich zog.

Sie tobte sich daraufhin an ihm aus, während Veldora mit Angst und Furcht zu kämpfen hatte. Das ging den halben Tag so weiter, und danach gingen alle in den Onsen, um zu entspannen. Während des gemeinsamen Abendessens brachte Luminas auf Rimurus Bitte hin bei, den Giftblocker etwas zu schwächen, damit er nach zwei ganzen Jahren endlich wieder betrunken sein konnte. Ich unterhielt mich mit Clay und versuchte immer wieder, hinter seine wahre Identität zu kommen, aber ohne Erfolg.

Am nächsten Tag wurde es politisch: Als Vertreter von Jurasania saß ich mit meinem Rudel am Besprechungstisch. Wir diskutierten die Situation, in der Hinata offenbarte, dass sie Rimuru nur angegriffen hatte, weil sie von einem östlichen Händler getäuscht worden war und dachte, er hätte ihre ehemalige Mentorin und eine der stärksten Abenteurerinnen ihrer Zeit, Shizue Aizawa, auf dem Gewissen. Was aber eben NICHT stimmte. Im Verlauf unseres Gesprächs bekam Rimuru Wind von Luminas' Hass auf Veldora. Auf Luminas' Bitte hin, Veldora zu bestrafen, zeigte Rimuru ein teuflisches Grinsen, ganz nach dem Motto: „Im Notfall werfe ich Luminous Veldora und Nox zum Fraß vor." Dass Rimuru etwas Hinterhältiges plante, bemerkte Veldora natürlich. Veldora: „Immer mit der Ruhe, Rimuru! Ich kenne dieses Gesicht, ich weiß, dass du irgendeinen verrückten Plan ausheckst." Er stritt es jedoch ab. Mit einem ganz engelhaften und unschuldigen Gesichtsausdruck schaute er Veldora an. Rimuru: „Haha. Aber aber, nicht im geringsten, mein lieber Veldora."

Veldora : „Bitte hör damit auf. Immer wenn du mich ‚Lieber Veldora' nennst, hast du etwas sehr durchgeknalltes vor! Leugne es nicht Rimuru, ich weiß es ganz genau!" erwiderte Veldora panisch Luminas platzte dazwischen. „ICH BRING DICH GLEICH ZUM SCHWEIGEN! REG DICH AB!!" rief sie so wütend, dass man für einige Sekunden ihre Fangzähne aufblitzen und ihre Augen aufleuchten sehen konnte, was Veldora dazu brachte, sich zu ducken und wirklich zu schweigen. (Oh Mann, so ergeht es also denen, die den Zorn Luminas auf sich gezogen haben. Besser, ich bringe Luminas nicht auf die Palme, sonst bin ich mausetot.)

Nach einigem Hin und Her, in dem sich Luminas und Hinata für das schlechte Benehmen der Heiligen Ritter und der sieben Weisen entschuldigten, schlossen Luberios und Tempest einen Waffenstillstand, der auf unbestimmte Zeit andauern wird. Am Abend wollten zwar alle abreisen, darunter auch ich und mein Rudel, aber Rimuru hielt uns auf. So genossen wir einen weiteren Abend mit Rimuru und seinen Leuten, bei dem Rimuru mal wieder richtig betrunken war.

Elwarus: „Hör mal, Luminas. Ich habe völlig vergessen, dir die zweite Bedingung für meine Erzählung über meine, Hinatas und Rimurus frühere Heimat zu stellen. Und zwar möchte ich mit dir ein Informationsnetzwerk aufbauen."

Luminas sah mich betrunken an und fragte: „Okay. Und was für Vorteile hätte ich, wenn ich dem zustimme? Und wie stellst du dir das vor?"

Auch wenn ich jetzt, wie Luminas und Rimuru, einen Giftblocker besitze, der es mir unmöglich macht, betrunken zu werden, trank ich immer noch mein heiß geliebtes Getränk, das  nach mir selbst „Elwarus" benannt wurde. Ich grinste. Elwarus: „Der Vorteil für uns beide wäre, dass wir stets über das Vorgehen und Handeln des anderen informiert sind und Maßnahmen ergreifen könnten, wenn z.B. ich planen würde, Luberios zu unterwerfen. Oder umgekehrt – auch wenn das eher unwahrscheinlich ist, aufgrund des Friedensabkommens der Dämonenkönige. Ich stelle mir vor, dass wir in unseren Reihen Spione einschleusen, die uns über das Handeln des anderen informieren. Früher habe ich das mit Roy getan, aber nach seinem Tod ist unser Informationsaustausch praktisch tote Hose. Deshalb möchte ich das mit dir erneuern. Was meinst du?"