Kapitel 27 - Morgane

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Mein Körper ist schwer. Ich liege auf dem kalten Boden, gefesselt und wehrlos. Meine Hände sind hinter meinem Rücken festgebunden, und ein schweres, magisches Seil schlingt sich um meinen Körper, sodass ich mich kaum bewegen kann. Ich habe Angst. Lianne, wo bist du?

Fiora und Oriana stehen über mir, ihre Gesichter im Schatten, voller Arroganz und Ignoranz. Drei andere aus ihrer Gruppe sind auch dabei, ihre Verbündeten. Allein gegen die fünf habe ich keine Chance. Dass ich mal ein Teil dieser Gruppe war, ist peinlich und unangenehm für mich. Einfach disgusting.

Sie umkreisen mich, kesseln mich ein. Fiora tritt näher und kniet sich hin, ihr Blick ist kalt, als würde sie jeden Moment durchdrehen.

»Hast du wirklich gedacht, du könntest es mit uns aufnehmen?« spottet sie.

»Armselig«, und die kleine Gruppe lacht spöttisch über mich.

Ich versuche, meine Ameno-Magie zu rufen, doch jedes Mal, wenn ich sie rufe, spüre ich einen scharfen Schmerz, der durch meinen Körper zuckt.

Warum kann ich sie nicht nutzen?

Keiner von denen hat so eine Magie, die meine Magie unterdrücken kann. Nur Mental-Magier können so etwas, wenn sie gut sind.

»Schau sie dir an«, sagt Oriana höhnisch, während sie mit ihrer Hand über meine Wange streicht.

»So machtlos. So erbärmlich. Wo ist denn deine Lianne? Oder dein Ren?«

Die drei anderen Mädchen lachen auf und treten mich mit ihren Füßen, während ich versuche, an den Seilen zu zerren. Mein Körper schmerzt von den Schlägen und Tritten. Meine Verzweiflung wächst immer weiter. Meine Angst übermannt mich, frisst mich auf, und meine Tränen brennen in den Augen. Ich keuche vor Schmerzen.

Fiora erhebt sich wieder und blickt zu den anderen. »Lasst uns zeigen, was mit denen passiert, die sich uns in den Weg stellen.«, sagen sie im Chor. Diese Huren.

Sie zieht einen Dolch hervor, die Klinge glänzt im schwachen Licht der Arena. Mein Herz schlägt schnell, Panik kommt und verdunkelt meine Gedanken. Ich schreie auf: »Nehmt meine Glocke! Dann habt ihr gewonnen.«

»Nein, das wäre zu einfach. Außerdem haben wir schon die Zwei-Stunden-Marke erreicht, das heißt, wir können noch unseren Spaß haben«, lacht Oriana auf. Ihre Augen vermitteln etwas Dunkles.

Ich habe Angst.

Mein Körper zittert, und immer wieder schreie ich nach Hilfe. »Das hier wird dir eine Lektion sein«, sagt Fiora rau und leise. Sie hebt den Dolch. Ein Brennen spüre ich an meiner Schulter. Blut fließt durch die Wunde. Sie haben mich geschnitten. Jedes Mal, wenn sie mich schneiden, schreie ich auf vor Schmerz.

»Morgane«, ruft eine vertraute Stimme. Lianne.

Meine Augenlider zucken, schwer aufzuhalten, doch dann sehe ich sie. Sie rennt auf mich zu.

»Komm hier nicht her! Du kannst deine Magie nicht benutzen, hier sind...«, rufe ich, doch dann wird alles schwarz. Mein Körper fühlt sich kalt an.

Es tut mir leid, Lianne.

Ich bin schwach gewesen.

Lianne

Ich traue meinen Augen nicht. Morganes Körper ist voller Blut. Überall Schnitte. Ihr lebloser Körper liegt dort auf dem kalten Boden. Ihr Brustkorb hebt sich noch, sie wurde von Fiora bewusstlos geschlagen. Sie schneiden ihr die Glocke ab, und sie wird von der Arena weg teleportiert. Sie ist jetzt in guten Händen. Sie wird versorgt. Ich werde dich rächen, für das, was sie dir angetan haben.

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