trennung

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Sicht Jamal

„Lan wie die laden uns nicht auf die Party ein?"

„Bruder Scheiß drauf, wir machen hier im Studio unsere eigene Party." Mali grinste und ging aus dem Zimmer um zu telefonieren. Wenn Mali eine Party plante hieß es nur eins: Viele Frauen.

Umso mehr Frauen da waren, umso besser würde dann die Party laut Mali aussehen.

„Jungs die Frauen sind organisiert, wir brauchen nur noch bisschen Alkohol und wir sind fertig."

„Bruder du hast doch Freundin lo."

„Bruder schau, meine Chaya ist meine, es kommt keine für mich aber ich mein für euch. Jamal könnte auch eine Ablenkung gebrauchen, die beiden haben ja eh Schluss gema- oh fuck." die Worte von Mali brachten alle in eine Schockstarre.

Es wusste bis jetzt keiner das Aliya und ich getrennt waren. Um das ganze zu verstehen, sollte ich am besten näher ins Detail gehen. Es war zwei Wochen nachdem wir diese Auseinandersetzung hatten. Sie hatte mich angerufen und wollte sich treffen.

Rückblick

„Hey, hast du kurz Zeit?"

„Für dich immer, kleine. Was ist los?"

„Kannst du mich abholen?" ich fuhr zu ihr und hatte während der Fahrt ehrlicherweise ein mulmiges Bauch Gefühl.

Sie stieg ein und sah mir nicht einmal in die Augen. Ich entschied mich, an den Rhein zu fahren und schaltete den Motor aus.

„Was ist los? Du redest gar nicht."

„Jamal, ich..ich...keine Ahnung wo ich anfangen soll. Ich will dich nicht verletzen oder sogar verlieren abe-"

„Aber was? Was redest du da?"  sie sah mich an. Scham und Verzweiflung spiegelte sich in ihren Augen wieder.

„Ich kann das nicht mehr. Als du auf der Release Party von diesem Typen warst, diese ganzen Frauen. Ich fühle mich so als wäre ich nicht gut genug für dich. Ich..du sagst das du nur mich willst aber schaust diese Frauen an als wären es die schönsten Frauen, die dir jemals begegnet sind. Nicht einmal mich schaust du so an. Seit dem du diesen enormen Erfolg hast, scheint es mir so als wäre ich dir nicht wichtig. Da bringen dir deine schö-" ich hatte ihr keine Zeit gegeben sich zu rechtfertigen, ungewollt landete meine Handfläche auf ihrer Wange. Rückblickende Erinnerungen an das Geschehnis mit Aliya und Diwan, erschien vor meinen Augen und eine unangenehme Gänsehaut machte sich auf meinem Körper bemerkbar.

Ich war geschockt von mir selber und nahm Aliya direkt in den Arm, sie jedoch ließ es nur schwer zu. Schwer atmend haute sie mir auf die Brust und weinte.

„Wieso? Wieso gibst du mir nicht diese Blicke? Wieso reißt du alte Wunden auf? Hasst du mich so sehr?"

„Aliya..es tut mir leid, ich wollte das nicht." meine Entschuldigung rechtfertigte das Verhalten meinerseits auf keinen Fall aber ich hoffte das sie sah das es mir wirklich leid tat.

Aliya schüttelte ihren Kopf und löste sich von mir. Ihre Augen waren angeschwollen und ihre Wange nahm die Farbe einer Tomate an. Ein leichter Umriss meiner Hand zierte ihre Wange.

„Vielleicht sollte das mit uns beiden nicht sein. Vielleicht war das ein Fehler." was? Was redete sie da?

„Was redest du da, Aliya? Wir lieben uns doch!" sie lachte bitter auf und sah mich abwertend an.

„Liebe? Das nennst du liebe? Seine Hand der Frau zu erheben, die alles für dich getan hat?"

„Ich habe dir doch gesagt das es mir leid tut, ich wollte das nicht man!" Sie schüttelte nur ihren Kopf.

„Vielleicht wäre es besser wenn wir eine Zeit lang, Abstand halten voneinander. Vielleicht merkst du dann was du verloren hast Jamal."

„Abstand? Du willst Schluss machen?"

„Ich will es nicht, ich muss es. Merkst du nicht wie du mich behandelst? Ich gehe kaputt Jamal, und das allein wegen dir!" Tränen liefen ihre Wange entlang.

„Ich hoffe das du merkst wie scheiße du warst und versuchst es bei deiner zukünftigen Freundin besser zu machen." mit diesen Worten verließ sie mein Wagen, und zugleich mein Leben.

Rückblick Ende

„Jamal? Bruder was redet er?" Safraoui sah mich besorgt an und legte einen Arm um mich.

Ich signalisierte den Jungs, das ich nicht darüber reden wollte und verließ kurzerhand das Studio. Hastig lief ich auf mein Auto zu und nahm mir einen Moment um durchzuatmen. Es war alles einfach zu viel. Die Tage ohne Aliya waren die reinste Hölle für mich. Ich hoffte das ich es irgendwie wieder gutmachen konnte aber wusste das wenn wir wieder etwas starten würden, wir uns sehr viel Zeit nehmen mussten um wieder da anzukommen wo wir waren.

Es war kurz vor 23:00 und ich beschloss in den Park zu gehen. Zu dem Park in der meine Geschichte mit Aliya begonnen hatte. Ich schmunzelte und setzte mich auf eine Bank um in Ruhe eine zu rauchen.

Der Park war einerseits etwas womit alles dreckige begann aber auch etwas, wo mir Hoffnung gab. Aliya war meine Therapie hier im Block. Ich vermisste alles an ihr, ihr Duft, ihre Art wie sie versuchte mich zum Lachen zu bringen oder ihre Eifersüchtige Art. Jede Minute ohne sie war eine Qual aber ich wusste, das ich ganz allein daran Schuld war.

Ich ließ ihre Worte auf mich einwirken. Hatte ich mich wirklich so sehr verändert wegen dem Erfolg? War ich wirklich so ein schrecklicher Mensch geworden ohne dass ich es gemerkt hatte?

Ich konnte nicht anders als Aliya ihre Nummer zu wählen. Das lange klingeln am anderen Ende der Leitung, machte mich von Sekunde zu Sekunde nervöser. Es nahm keiner ab aber ich ließ das nicht auf mich sitzen und sprach auf die Mailbox.

„Hey, ich habe ehrlicherweise keine Ahnung wo ich anfangen soll aber ich kann nicht ohne dich. Die Tage ohne dich sind die Hölle, bitte gib mir eine Chance. Du gehst mir nicht aus dem Kopf. Die Jungs haben davon mitbekommen, Mali konnte seinen Mund nicht halten. Es war ein Schock für alle, ich konnte nicht erzählen was passiert ist, es tut mir weh. Wie geht es dir? Ich vermisse dich."

Ich blieb bis früh morgens im Park und dachte einfach nur nach. Ich liebte Aliya und würde kämpfen bis es nicht mehr ging. Die Frage war nur wie lange ich das ganze wirklich mit machte.

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