erster tag

266 10 8
                                    

Sicht Jamal

Ich begab mich am Montag morgen gemeinsam mit Diwan zu der Wohnung in der Aliya wohnte. Mein erster Eindruck war, das sie ein schönes Mädchen war aber komplett kaputt gehen wird wenn sie mit den falschen abhing.

Nicht das wir unbedingt der bessere Umgang waren für sie, aber wir waren dennoch besser und würden nicht wollen dass ihr etwas passiert.

„Du siehst anders aus als sonst, extra schick gemacht für Aliya?" scherzte Diwan und gab mir ein leichten Schlag auf die Schulter.

„Nein man ich seh normal aus, als ob ich mich extra fertig mache für ein Mädchen. Die kommen so oder so ohne das ich mich bemühen muss." gab ich grinsend zu und blickte zu der Wohnungstür aus der eine, noch müde aussehende Aliya raus kam.

„Guten Morgen Dornröschen, schlecht geschlafen?" lachte Diwan und zog Aliya in eine flüchtige Umarmung, welche sie mit einem Lächeln erwiderte. Ich schenkte ihr ein kurzen Blick bevor ich meine Kopfhörer mit meinem Handy verband, voraus lief und währenddessen ein Beat anhörte. Parallel dazu schrieb ich auf was mir in den Kopf fiel. Musik war meine Leidenschaft. Etwas wofür ich brannte. Aber nicht nur dafür brannte ich. Mein Geschäft, dafür brannte ich genau so, wenn nicht sogar mehr. Hier auf der Straße musst du dir den Respekt verdienen. Und wenn du ihn einmal verdient hast, haben kleine Picos mehr Respekt vor dir als vor keinem anderen. Es hatte seine Vorteile, aber auch Nachteile. Dreckige Nachteile. Die Schattenseiten waren nahezu das schlimmste und jeder normal denkende Mensch würde dir davon abraten, dieses dreckige Geschäft anzufangen. Aber wer verzichtet denn auf schnelles Geld? Auf verdammt viel Geld? Genau keiner! Wer einmal ins Geschäft rein kommt, wird es niemals wieder da raus schaffen. Es ist wie ein Teufelskreis der nie endet. Außer mit dem Tot. Wie viele Brüder ich schon dadurch verloren habe, kann man nicht mal mehr an einer Hand abzählen. Durch diese Erfahrungen lernst du härter zu sein. Keinem zu vertrauen, den selbst dein bester Freund kann dich verraten. Die Straße ist nichts für Schwächlinge, hier geht es knallhart zur Sache.

In der Schule angekommen setzte ich mich in die letzte Reihe zu meinen Jungs und blickte in die nervösen Augen von Aliya. Sie sah hilflos um sich bis sich unsere Blicke trafen. Ihre dunklen Augen trafen auf meine und ich meine zu spüren wie sich ein kribbeln durch mein Körper entfuhr. Schnell schüttelte ich dieses Gefühl weg und hörte dem Lehrer ausnahmsweise zu wie er Aliya aufforderte sich den anderen Leuten vorzustellen.

Aliya ging der Aufforderung des Lehrers nach und stellte sich den anderen Mitschülern vor und beantwortete offene Fragen bevor Sie sich mit schnellen Schritten auf den Weg zu mir in die letzte Reihe machte, um sich auf den leeren Platz der zwischen mir und Veysel frei war, zu setzen.

„Schlagt euer Mathebuch auf der Seite 78 auf und bearbeitet die Aufgaben der letzten Woche. Ja Jamal du und deine ganze Gruppe, auch ihr müsst die Aufgaben machen auch wenn ihr der Meinung seid das ihr Winkelrechnungen nicht in eurem Leben braucht." schimpfte Herr Müller und machte sich an seine Aufgaben ran.

„Hast du das Buch? Ich habe meine Bücher noch nicht bekommen." Aliya sah zu mir rüber und holte ihren Block raus.

„Sehe ich so aus? Aber brauchst du eh nicht weil du dich hier nicht konzentrieren kannst." lachte ich und nahm mir ihr Block um Texte drauf zu schreiben.

„während ich mir grad ein bau' fühl ich mich down, ja ich denk an dich. Zu viel bitches keine Frau, der ich vertrau. Die Sonne scheint, doch das ändert nichts. Mach mein' Patte in der Hood, vermiss dein Duft. " murmelte ich vor mich hin während ich auf einem Ohr mit meinem Kopfhörer den Beat von vorhin anhörte.

„Deine Stimme klingt gut." Ich zuckte leicht zusammen als ich die Stimme von Aliya hörte und blickte ihr tief in die Augen.

Mit einem leichten nicken signalisierte ich ihr das ich mich bedankte.

„Wir gehen heute nach der Schule in den Park, bisschen chillen, paar Faxen dies das. Möchtest du mitkommen?" fragte Veysel und kassierte ein abgefuckten Blick von mir. Muss er sie echt dazu rufen? Wer weis was sie für Sachen treibt, am Ende macht sie uns noch irgendwelche Probleme als wenn wir nicht schon genug davon hätten.

Zu meinem Pech sah Aliya genau in dem Moment zu mir und sah meinen Blick. Ich hatte gehofft das sie genau deswegen ein Rückzieher machen würde, wie es alle anderen taten aber im Gegenteil: Sie stimmte dem Treffen zu und lächelte mich provokant an. Ich erwiderte ihr provokantes Lächeln mit einem verdrehen  meines Auges und stand auf als die Klingel für die Pause läutete.

Blocktherapie Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt