Kurz sah Sasuke hoch, aber er kuschelte sich dann doch lieber an den warmen Blonden. So ließ es sich leben, zwar musste er ewig eine Katze sein und würde wohl nicht mehr als Mensch herumlaufen. Aber das war es ihm wert.
Naruto kraulte lesend weiter, schlug die nächste Seite des Buches um und staunte nicht schlecht, was er da genau jetzt las.'Lies nur die ersten Buchstaben, immer nur die, die an erster Stelle eines Absatzes stehen.' Naruto versuchte es, las T, S, U, N, A, D, E. Ja und weiter? Er runzelte die Stirn und fragte sich, was die Hogake mit dem Buch zutun hatte.
Leise schnurrte der Kater, sah aber bald fauchend zur Tür und plusterte sich auf. Sein Schwanz peitschte wild hin und her und er blickte knurrend die Tür an.
"Was hast du denn?" Naruto legte das Buch weg, spürte, dass Sasuke außer sich war und anfing zu fauchen.Es stimmte doch etwas nicht, so benahm er sich doch sonst nicht!
Noch immer fauchend lief der schwarze Kater in die Küche, sah zum Fenster und wurde nur noch lauter. Draußen huschte etwas Dunkles am Fenster vorbei und ein noch leises knurren war zu hören.
"Sasuke ..." Naruto sprang von der Couch auf und folgte ihm in die Küche. "Was hast du, ist da was?", fragte er und äugte selbst aus dem Fenster heraus. Jedoch war es so dunkel, dass er nichts erkannte.
"Weg", schrie der Kater nur und nahm langsam seine Menschliche Gestalt wieder an. Er schubste den Blonden einfach wieder aus der Küche, drehte sich um und sah schon wie das Geschöpf auf das Haus zugerannt kam. Keuchend sprang es durch Fenster, sah aus wie ein Tier. Aber es war kein Lykaner, nein es hatte nur eine ähnliche Struktur. Es besaß kein Fell, hatte eine kürzere Schnauze und auch einen langen Schweif und Ohren. Es roch nach vergammelten Fleisch und hatte überall schwarze Flecken am Körper. Es wirkte als ob man es bei lebendigen Leibe verbrannt hätte, es aber alles überstanden hatte. Knochen ragten hervor, wurden nur noch von Haut verdeckt. "Was zum Teufel", hauchte der Schwarzhaarige, passte nicht auf und das Geschöpf riss ihn zu Boden. Es schnappte nach seinem Kopf und er hatte Probleme sich das Tier von Leib zu halten. Der Speichel floss dem Monster aus dem Mundwinkel. Knurrend sah Sasuke hoch, funkelte es mit roten Augen an und stieß es mithilfe seines Beines von sich. Doch statt zu Boden zu gehen, rollte sich das Tier ab und sprang den Uchiha wieder an.
Naruto wurde unsanft weggestoßen, taumelte und landete schließlich auf dem Hosenboden im Wohnzimmer. Was sollte das denn jetzt und was hatte Sasuke gesehen? Schnell rappelte er sich wieder auf, ging zum Fenster und versuchte irgendetwas in der Dunkelheit zu erkennen. Vergeblich-alles blieb dunkel, nur ein Knurren und Fauchen war zu hören.
"Verdammte Scheiße", knurrte der Schwarzhaarige, hielt den Unterkiefer und Oberkiefer der Bestie fest und zog ihn mit alles Kraft auseinander. Ein lautes Knacken war zu hören, doch das Vieh ließ nicht ab von ihm, krallte sich stattdessen in seine Arme und Beine fest. Blut und Speichel tropfte den Schwarzhaarigen ins Gesicht und er drückte stärker, unterdrückte zähneknirschend einen Schmerzenslaut. Immer öfter war ein lautes Knacken des Kiefers zu hören und auch die Mundwinkel langsam aufrissen. Laut schrie der Uchiha, riss dem Tier den oberen Teil des Kopfes ab und schubste es von sich runter. Keuchend sah er auf den noch zuckenden Körper, wie er anfing, kleiner zu werden und langsam Menschliche Gestalt annahm. "Nein", hauchte der Uchiha, sah erschrocken auf den Körper und sank zu Knie. "Was habe ich getan?", hauchte er heiser, spürte wie die ersten Tränen seine Wangen herunterliefen. Laut schrie er, schlug mit den Fäusten auf den harten Boden. "Vater?" Leise und ängstlich hauchte er diese Worte, fühlte wieder, wie dunkel es wurde um ihn herum.
Naruto versuchte weiter etwas zu erkennen, konnte endlich Sasuke ausfindig machen und sah, wie dieser vor etwas kniete und es scheinbar ansah. Flugs hüpfte er aus dem offen stehenden Fenster, rannte erst und stoppte dann kurz vor Sasuke.Entsetzt sah er auf die leblose Person am Boden, dann erkannte er all das Blut und den apathisch wirkenden Sasuke."W-was ... wer ist das und was war das?", wollt er wissen, hatte keine Ahnung, um wen oder was es sich vor dem Vampir handelte.
Sasukes Schluchzen wurde immer leiser und bald wurde seine Trauer von Hass verdrängt. Noch immer flossen ihm die Tränen über die Wange und er sah mit roten Augen auf den Leblosen Körper. "Ich werde nicht eher ruhen, bist du endlich tot bist Madara, du sollst elendig verrecken und ich werde in deinen verdammten Blut baden. Ich werde die eigenhändig dein kümmerliches Herz aus der Brust reißen, für das was du meinen Vater angetan hast", knurrte der Uchiha leise und sah immer noch traurig und Hasserfüllt auf den Körper vor sich.
"D-das war dein Vater?" Entsetzen spiegelte sich in Narutos Augen wider, er blickte zwischen Sasuke und dem leblosen Körper immer wieder hin und her."Ähm ... sag mal ... ach nein, nicht so wichtig", winkte er doch lieber wieder ab und wollte Sasuke jetzt besser nicht stören.
Noch immer rannten ihn die Tränen übers Gesicht, versiegten einfach nicht. Sasuke fühlte sich so leer, wünschte sich einen Halt. Jemand oder irgendetwas voran er sich jetzt festhalten konnte. Doch er hatte niemanden, er hatte dieses Licht schon längst verloren und er kam nicht mehr zurück. Nein, Tote blieben tot und kamen nicht zurück.
Naruto fuhr sich angespannt durch die Haare, lief auf der Stelle wo er stand auf und ab und blickte in den Himmel. Was sollte er denn jetzt nur machen, ihn in den Arm nehmen und trösten? Sicher doch, und hinterher wurde er gebissen. schönen dank auch. Einen Versuch war es aber wert, schien eine Stimme zu flüstern und er ging dieser, wenn auch leicht widerwillig nach.
Sasuke war in seinen dunklen Gedanken gefangen, hatte sein Licht verloren und würde es auch nicht mehr wieder finden. Warme und sanfte Hände umschlossen seinen Körper und er blickte verwirrt über seine Schulter. Er sah auf den Blonden und auch dessen leichten Rotschimmer. Seine Hände, sie waren seinen von damals überhaupt nicht ähnlich. Diese waren rau, aber so sanft und warm. "Danke", hauchte er nur leise, drehte sich in den Armen einfach um und klammerte sich an die Brust des Jüngeren.
Naruto zuckte im ersten Moment als sich Sasuke umdrehte, erkannte aber schnell, dass dieser sich nur bedankte, sich anschmiegte und still sich trösten ließ. Ein seltsames Gefühl, er war so kalt und doch stand er vor ihm und ließ sich halten.
Der Uchiha ließ sich einfach halten, schämte sich nicht für seine Tränen und auch nicht, dass er Halt suchte. Auch, wenn Madara ihm eingetrichtert hatte, das sei schwach und abstoßend. Doch das war er doch sowieso schon für alle. Lange rannten ihm Tränen über die Wangen und sie versanken nur schwer. Die Tränen wichen, aber der Schmerz blieb und würde nie wieder gehen.
"Geht es wieder, wollen wir hereingehen?", fragte Naruto nach einer endlosen Wartezeit, in der er ihn einfach nur gehalten und über den Rücken gestreichelt hatte. Es war schon komisch einen anderen Jungen zu streicheln, aber etwas sagte ihm es zu machen und bestimmt war dieser jemand, sein altes Ich.
"Geh ruhig vor, ich muss noch etwas erledigen", hauchte der Schwarzhaarige leise und löste sich wieder vom Blonden. Er konnte seinen Vater nicht einfach so liegen lassen. Nein, er würde ihn beerdigen in der Nähe des Anwesens seiner Familie.
Naruto war hin- und hergerissen. Auf der einen Seite wollte er gern bleiben, aber auf der anderen wieder gern zurück in seine Wohnung."Bist du dir sicher, dass du das auch alleine schaffst?", fragte er zaghaft und schaute Sasuke noch einmal an.
"Ich denke schon", sagte dieser nur leise, sah nochmal traurig auf seinen Vater und schluckte leicht. Mit zitternden Händen hob er ihn hoch, nah auch das mit, was er eigenhändig abgerissen hatte.
Stumm nickte Naruto, ließ Sasuke mit seinem toten Vater ziehen und ging nur langsam zu seiner Wohnung zurück.Er dachte immer, dass Vampire herzlos seien, nun aber musste er mit eigenen Augen sehen, dass sie dennoch etwas fühlten.
Stumm ging der Uchiha durch die Nacht, spürte nicht mal die ersten Tropfen von Regen auf seiner Haut. Er spürte nichts mehr, außer Schmerz und Trauer, die ihn zerfraß. Mit müden Schritten schleppte er seinen Vater in die Nähe des Anwesens, brachte ihn zu einem kleinen See in der Nähe. Alte Erinnerungen kamen in ihn hoch, wie sein Vater mit ihm damals Glühwürmchen gefangen hatte. Wie er mit ihm und Itachi trainiert hatte. Wie sie immer hier alle zusammen saßen und gelacht hatten. Doch alles Glück zerbrach vor seinen Augen immer wieder. Immer machte er etwas Dummes und immer büßte ein anderer dafür. Sanft legte er den Körper ab, ging ein paar Schritte weg und fiel auf die Knie. Mit seinen Händen fing er an zu schaufeln, wie ein räudiger Hund. Der Regen wurde stärker, prasselte auf ihn nieder und wieder bannten sich Tränen einen Weg über seine Wangen. Immer tiefer grub er sich in den matschigen und mit Steinen gespickten Schlamm. Schnitt sich immer wieder in die Hände dabei. Hätte er gehorcht, wäre das alles nie passiert. Hätte er sich von Oturan ferngehalten, wäre alles nicht passiert. Wäre er einfach damals nach seiner Geburt in die Sonne geworfen worden. Alle wären glücklich, sie alle würden noch leben. Müde krabbelte der Schwarzhaarige aus der Grube, legte seinen Vater sanft rein. "Es tut mir so leid", hauchte er ein letztes Mal, bevor er langsam wieder Erde auf das Grab schaufelte.
Kaum dass Naruto daheim war nahm er sich erneut sein Buch, durchforstete es systematisch, nahm einen Block und Stift, fing alle ersten Buchstaben an aufzuschreiben.Einiges ergab keinen Sinn, dann aber hatte er einiges zusammen, wenn er auch jetzt noch nicht den Zusammenhang verstand.Tsunade,Iruka, Seele, töten, Madara. Was auch immer das zu bedeuten hatte, er verstand es einfach nicht.
Leise tappte ein schwarzer Kater durch die Gassen, konnte kaum noch laufen. Seine Vorderbeine waren voller Blut und schmerzten bei jeder Bewegung. Der Regen prasselte weiter stark auf die Erde, hatte das kleine und geschwächte Tier völlig durchnässt. Ohne nach vorne zu sehen, ging der Kater weiter, bis er vor seinem neuen Zuhause stand. Weit vor dem Haus blieb er sitzen. Er wagte es sich nicht weiterzugehen, zurück in die Wärme.
Naruto schaute kurz auf die Uhr, wunderte sich etwas und stand schließlich auf.Sasuke war noch nicht wieder da und so langsam, so komisch es klang-er machte sich Sorgen.
Sasuke saß weiter im Regen, sah stumm auf Haus. Er bräuchte seine ganze Seele, um gegen Madara zu bestehen. Aber Naruto würde ihn dann wieder hassen.
Aufgescheucht tigerte Naruto durch seine Wohnung, blickte immer wieder aus dem Fenster und raus in den Regen.Sasuke war immer noch nicht da und vielleicht hatte er es sich anders überlegt und war doch wieder bei seinesgleichen.
Müde und schwach sah der Kater zum Haus hoch und wollte Kehrt machen. Doch immer wieder sah er den Blonden besorgt aus dem Fenster schauen. Galt ihm der Blick, hatte Naruto Angst um ihn? Wie von selbst bewegten sich seine Beine, trugen ihn zu dem Anderen.
Naruto seufzte leise auf, wandte sich schließlich vom Fenster ab und beschloss sich schlafen zu legen. Es hatte scheinbar keinen Zweck mehr noch länger zu warten und die Müdigkeit ließ sich auch nicht mehr allzu gut verdrängen, oder gar unterdrücken.
Hechelnd und völlig fertig sah der Kater durchnässt saß er vor der Tür. Ihm war so kalt und er fühlte sich müde. Ein schwaches, dennoch lautes Maunzen kam von ihm, zeigte, dass er hier und nicht fort gegangen war.
Naruto horchte auf. Hatte er ein maunzen gehört, oder spielte man ihm einen Streich? Unsicher und doch voller Neugier schritt er zur Tür, öffnete sie einen Spalt breit und sah raus in die Dunkelheit. Vor ihm saß ein Kater, völlig durchnässt und am Zittern."Sasuke ...", stachelte er, nahm ihn hoch und trug ihn vorerst in sein Badezimmer, um ihn abzurubbeln.
Ganz ruhig lag der Kater auf Narutos Armen, schnurrte nur ganz leise. Sasuke blickte rauf ins Gesicht des Jüngeren, sah, dass er erleichtert war, aber immer noch besorgt. Leise fing er wieder an zu schnurren, als die warmen Hände über sein nasses Fell glitten. Wie schön das war, so wohl hatte er sich noch nie bei einem anderen gefühlt.
Lächelnd vernahm er das leise Schnurren, auch wie sich Sasuke langsam wärmer und trockener anfühlte."Jetzt aber ab unter eine warme Decke. Nicht, dass du mir noch krank wirst." Er nahm ihn mit rüber in sein Schlafzimmer, suchte in seinem Kleiderschrank nach einer dünnen Decke und breitete sich auf seinem Bett aus.
Skeptisch sah der Kater auf das orange Stück Stoff, dennoch sprang er von Narutos Armen runter und beschnupperte die Decke ausführlich.
"Tut mir leid, aber eine andere hab ich nicht. Nur noch meine", murmelte Naruto und zog sich zum Schlafen den Pullover und die Hose aus.
Sasuke war es egal, schließlich war die Decke schön weich. Kurz trat er alles platt mit den Pfoten, bevor er sich schnurrend zusammenrollte.
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The other Side - SasuNaru ✔
FanfictionNaruto liebt Bücher, ganz besonders eines ... das Buch des Uchiha Clans. Ein gefürchteter Vampir Clan, der die Welt in Atem hält und die Menschheit unterdrückt. An Silvester wünscht sich Naruto im Schrein Konohas seinen sehnlichsten Wunsch.... einma...