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lukasz piszczek x nuri sahin || on tape pt.V

last kiss lasts the longest

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LUKASZ PISZCZEK X NURI SAHIN
ON TAPE
part five

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FREITAG
Tag 5 nach dem Video

Wer gedacht hatte, dass sich das Video schnell verbreitet hatte, sollte erst einmal sehen mit welcher rasanten Geschwindigkeit Lukaszs Instagram Statement um die Welt ging. Ironischerweise war es dann ausgerechnet Nuri, der von diesem als letztes erfuhr und noch dazu nicht einmal von Lukasz persönlich, sondern von Julian, der nach dem Heidenheim Duell an ihn herangetreten war, ihm zugeflüstert hatte, dass er etwas sehen sollte und ihm dann sein Handy hinschob. Nuri war dabei davon ausgegangen nach dem Video mit allen Wassern gewaschen zu sein, aber scheinbar lernte man niemals aus, denn der neuste BILD Artikel traf ihn sogar noch kälter.

"Wo ist er? Ist er noch in der Kabine?", brüllte Nuri, als er durch die schmalen Gänge der Katakomben stürmte. Eigentlich war die Umkleide seit einigen Minuten schon geräumt, da sie in den kommenden Minuten vom Mannschaftsbus wieder zum Trainingsgelände gebracht werden sollten, aber übliche Ablauf wurde einmal erneut lahmgelegt.
"Ist er da drinnen?", schnaubte Nuri, als er an der geschlossenen Umkleidekabine ankam. Er wollte gerade durch sie hindurch brechen, aber Sebastian hielt auf einmal seinen Körper dazwischen und packte Nuri an den Schultern.
"Lass mich gefälligst durch!", fauchte Nuri. Er versuchte sich aus Sebastians Armen zu entfesseln, doch die zehn Zentimeter Größenunterschied machten sich bemerkbar.
"Ey!", zischte nun auch Sebastian, packte den Kleineren noch fester.
"Lass mich gefälligst los. Ich muss mit Lukasz reden!"
"Du musst dich erstmal beruhigen!"
"ICH BIN RUHIG!", schrie Nuri und als müsste er noch einmal unterstreichen, dass dieser Satz absolut gelogen war, rammte er Sebastian den Ellbogen in die Rippen. Der Sportdirektor keuchte laut auf. Anstelle einer Entschuldigung nutzte Nuri diesen Moment der Unaufmerksamkeit und stahl sich aus dem Griff, brach durch die Kabinentür geradewegs in die Kabine.
Das erste, was in sein Blickfeld fiel, war Lars. Erst in zweiter Sekunde sah er Lukasz, der erwartet aufgelöst gegenüber von Lars stand, seinen Blick nun aber auf Nuri gerichtet hatte.
"Hast du ihm gesagt, dass er das machen soll?", zischte der Cheftrainer und pinnte Lars dabei mit einem finsteren Blick an die Wand.
"Ich?", quiekte Lars und presste sich die Hand auf die Brust.
"Hast du ihn auf diese bescheuerte Idee...", wollte Nuri seine Vorwürfe gerade weiter ausbauen, aber da funkte Lukasz dazwischen: "Er hat nichts gemacht!"
"Ich hab nicht dich gefragt!", zischte Nuri scharf.
"Ja, aber ich geb dir trotzdem eine Antwort!", entgegnete Lukasz mindestens genauso scharf und navigierte damit Nuris Blick auf sich. Ein paar weitere Sekunden vergingen, ehe Nuri in völliger Verzweiflung seine Schultern fallen ließ.
"Was zum Teufel machst du denn?", fragte er. Sein Gesichtsausdruck war nun ganz fahl, die Haut gespannt, wie eine zu dünne Maske über den Knochen, die jede Sekunde reißen könnte.
Lukaszs Lippen zitterten leicht, als hätte er Angst etwas zu sagen, als ob sie etwas sagen wollten, aber nicht die richtigen Worte fanden. Jeder Atemzug schien ihm mühsam, ein verzweifeltes Ringen nach Luft in einem Raum in dem sie immer enger wurde.
"Ich lass euch alleine!", wisperte Lars, sah zwischen dem Pärchen hin und her und wünschte sich, dass er irgendwie aushelfen könnte, dass er ihnen irgendetwas in den Weg legen könnte, was sie an der Weiterfahrt Richtung Abgrund hinderte, doch er konnte nicht. Es lag nicht in seiner Macht.