Ninjago und die Schatten der Liebe

Z W E I U N D D R E I ß I G

~Nya schließt ihre Augen, bereit, das Unvermeidliche zu akzeptieren~

Doch dann... bevor die Klinge ihren Hals berührt wird sie gebremst. Von Nyas Hand. Sie hält die Klinge fest. "Nein...", murmelt die Ninja, während sie schmerzerfüllt nach unten starrt. Lana ist überrascht. "Nein, wie kann das sein?!" Die Klinge bohrt sich in Nyas Handfläche, doch sie zuckt nicht einmal mit der Wimper. Blut beginnt zu tropfen. "Ein Ninja gibt niemals auf."

Sie steht auf, nimmt Lana das Messer in einer geschickten Handbewegung ab und sticht ihr einmal in den Brustkorb. "Ah! BLÖDES MISTSTÜCK!" Nya nutzt die kurze Zeit zum Flüchten. Sie drückt gegen die Stichwunde, die ihr Kiara bzw. Lana zugefügt hat und schleppt sich in das nächste Zimmer.

Sie sperrt die Tür ab und ihre Beine tragen sie automatisch auf die andere Seite des Raumes, weit weg von der Tür. Sie hört Lanas Stimme. "Komm raus, komm raus, kleine Ninja! Ich will doch nur spielen!" Dann ertönt ein manisches Lachen. Fast schon krankhaft. "Ich kann mich heilen, kleine Ninja! Du hast dir nur Zeit verschafft. Du kannst aber gerne auch verbluten, Schätzchen!"

Nun sieht Nya sich zum ersten Mal gründlich um. Sie ist in Coles Zimmer gelandet. Sie setzt einen erleichterten Seufzer aus. Coles Zimmer ist nämlich das weitaus Sicherste im Kloster. Er hat gerne feste, schwere und stabile Steine um sich. 

Nya kramt in seinen Schubladen.  Sie findet einen Verband, krempelt ihr Oberteil hoch und inspiziert die Wunde. Der Stich ist sehr tief, das ganze Messer ist komplett hindurch gedrungen, aber es sollte keine lebenswichtigen Organe getroffen haben. Dann starrt sie in ihre Handfläche. Ein riesiger und noch dazu tiefer Schnitt. Zur Zeit tut ihr nicht so viel weh aufgrund des Adrenalins, das sie immer wieder in die Höhe kickt. "Shit, morgen wird alles verdammt weh tun." Sie beginnt sich selber zu verpflegen.

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Bei den anderen

"Wie lange noch?", fragt Kai ungeduldig. "Das Mittel ist fast fertig", antwortet Wu. Kai hetzt ihn. "Das ist nicht schnell genug!", faucht er. Cole legt seine Hand auf Kais. "Hey, alles wird gut. Du hast Nya doch gesehen. Sie ist schlauer als dieses Ding. Beruhige dich, ja?" Kai zögert. Cole schaut ihn eindringlich, doch sanft an. "Bitte? Für mich?" Kai nickt und legt seinen Kopf auf Coles Schulter. "Für dich..." Cole setzt einen liebevollen Kuss auf seine Stirn. Eine gewisse Person sieht darüber jedoch gar nicht erfreut aus. Cole sieht dies, aber jetzt geht es um Nya, also ignoriert er Lloyds eifersüchtigen Blick. 

"Wie lange noch bis zum Kloster, Zane?" Zane schaut auf die Monitore im Fahrzeug.  "Geschätzte Ankunftszeit in zehn Minuten." Jay spielt nervös mit seinen Fingern. "Das sind zehn Minuten zu viel. Was, wenn wir zu spät sind?" Er kann es nicht ertragen, nicht zu wissen, ob es Nya gut geht oder nicht. Zane schaut nach hinten. "Nya kriegt das hin. Hey, vielleicht hat sie sich mit Kiara einen schönen Abend gemacht und die Kreatur ist abgehauen." "Ja, du hast recht. Kiara ist ja bei ihr. Sie werden es gut haben", stimmen alle zu.
Wenn sie nur wüssten...

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Bei Nya

Mittlerweile sitzt sie gelähmt auf dem Boden. Ihre Knie hat sie zu ihrer Brust gezogen, sie verbirgt ihr Gesicht in ihnen. Ihre Arme schlingt sie um ihre angezogenen Beine. "Bitte nicht..." Nya schluchzt. Tränen kullern ihr nach und nach die Wangen hinab. Sie hat keine Ahnung, dass die anderen unterwegs sind. Ihr Handy liegt außer Reichweite irgendwo in ihrem Zimmer. Sie weiß nicht weiter.
Sie ist innerlich verloren.

Dann ertönen plötzlich Schritte in ihre Richtung. "Nein nein nein nein nein." Sie vergräbt ihr Gesicht tiefer in ihre Knie. Sie linst kurz auf und merkt, dass ein Schatten vor der Tür steht. Nicht ein Schatten eines Menschens... nur ein Schatten.

"Ich bin tot...", murmelt sie in die Stille. Dann ertönt ganz lautes, unmenschliches Klopfen an der Tür. Nya zuckt zusammen. Das Klopfen wird zum Hämmern. "Mach schon auf, Liebes. Ich weiß, dass du da drinnen bist!" Es hämmert nochmal dreimal. "Du kannst nicht entkommen!" Nya ist komplett zerstört. Sie kriegt kaum Luft. Ihre Lungen schnüren sich zu. Das Mädchen war noch nie so gebrochen und verängstigt. 

"Nein nein... bitte nicht. BITTE NICHT!", schreit sie unkontrolliert. Die Kreatur wird aggressiver."Nya... MACH JETZT DIESE VERDAMMTE TÜR AUF, DU BESCHEUERTES MISTSTÜCK!" Es hämmert. Einmal, zweimal, dreimal,... . Jedes Mal lauter als das davor. 

Nya vergräbt ihr Gesicht tiefer, wenn das überhaupt noch möglich ist. Sie weint unkontrollierbar. "Bitte lass das ein Albtraum sein... bitte lass mich aufwachen..." 

Doch dann herrscht Stille. Nya schaut auf. Die Stimme ertönt wieder. "Du hast recht. Ich bin ein Albtraum. Aber... du kannst nicht erwachen!" Mit diesen Worten wird die Tür aufgerissen. Die Bestie rast in unmenschlicher Geschwindigkeit auf sie zu.
Nya schreit. 

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Danke für's Lesen <3