Gespräch mit Lucifer

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Mara kam erst früh morgens wieder nachhause. Ich hatte über die ganze Zeit nicht geschlafen. Nicht weil ich mir sorgen um Mara gemacht hatte, sondern wegen Lucifer. Wieder kreiste er in meinem Kopf. Wieso konnte ich ihn nicht vergessen? Bevor ich aufstand, um nach Mara zu sehen, bemerkte ich eine Nachricht auf meinem Handy:

Hey Al, du hast recht. Mir allem. Ich war ein Arschloch und würde gerne mit dir reden, vor allem da diese Aktion damals anscheinend ja jemand dritten               beinhaltet. Bitte melde dich. -Lucifer

Fuck, woher hat der meine Nummer? Nur die Vs und Rosie haben sie. Als hätte er meine Frage durch das Handy gehört, kam direkt eine zweite Nachricht:

PS: Ich habe deine Nummer von Angel und der wiederum von Valentino. Sei nicht böse auf die beiden. Ich habe Angel dazu angestochert an Vals Handy zu gehen...

Natürlich. Wieso denn auch selbst die Hände schmutzig machen? Ich ignorierte die Nachrichten fürs erste und sah nach Mara, die in einem überraschend guten Zustand war. „Oh sh..hab ich dich geweckt?" „Nein, alles gut. Konnte nicht schlafen." Ich ging mit ihr in ihren Turm. Sie zog sich etwas Bequemes an und setzte sich aufs Bett. „Hat es was mit diesem Typen zu tun, vor dem ich mich fernhalten sollte?" Ich setzte mich neben sie. „Ja..." Sie hatte die Wahrheit verdient. „Hast du den Typ gesehen, mit dem ich im Club kurz geredet hatte?" „Ja." „Ihn meinte ich. Vor einigen Jahren habe ich mit ihm und den anderen, die mit ihm waren, in diesem Hotel gewohnt. Du kennst es bestimmt. Wir kamen uns für einen Moment näher und...naja...du kannst es dir denken. Auf jeden Fall hat er mich direkt am nächsten Tag danach links liegen lassen und ist zu seiner Ex-Frau zurück. Ich bin zu Rosie gegangen und seitdem habe ich nichts von ihm gehört. Bis gestern zumindest." Sie hörte aufmerksam. „Und warum sollte er mit mir über uns beide sprechen wollen?" „Erinnerst du dich, wie er aussah?" „Mhm" nickte sie. „Schaut doch mal bitte in den Spiegel und vergleiche dich mit ihm." Sie stand auf. Ich stellte mich hinter sie, sodass sie den Zusammenhang vielleicht noch besser sah. Sie überlegte kurz. Ihr Gesicht wurde jedoch schnell von Erkenntnis geprägt. Ich fühlte mich schlecht. Hätte ich ihr eher etwas sagen sollen? Ohne etwas zu sagen, drehte sie sich um und umarmte mich. Dies erwiderte ich. „Es tut mir leid" brachte sie bestürzt und schwer heraus. „Was soll dir denn leidtun?" „Er hat dir unrecht getan und du musstest dann mit mir auskommen und dann bin ich auch noch eine ständige Erinnerung daran...Ich bin nur eine dumme Last..." „Was?!" Sie gab sich doch nicht ernsthaft die Schuld dafür, dass ich nicht schlafen konnte. „Du bist keine Last! Ich liebe dich über alles, Mara und daran wird sich nichts ändern!" Ich gab ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn und drückte sie fest. Wie konnte sie denken, dass ich sie nicht liebe?

Wir redeten noch einige Zeit. Wir lagen im Bett wie früher, wenn ich ihr eine Geschichte erzählt habe. Ich saß an der Wand angelehnt und sie mit dem Kopf auf meiner Brust. Sie schlief irgendwann ein und ich verließ vorsichtig das Zimmer. Ich ging wieder zurück zu Vox und legte mich ebenfalls wieder hin. Vielleicht konnte ich nun besser schlafen. Vox drehte sich im Schlaf zu mir. Ich kuschelte mich rückwärts an und nahm vorsichtig seinen Arm und legte diesen um mich. Ich schlief tatsächlich ein. Da ich die ganze Nacht wach gewesen war, wachte ich erst Richtung Mittag wieder auf. Ich wollte wissen wir spät es war und schaute auf mein Handy. Noch mehr Nachrichten von Lucifer:

Al, bitte. Ich weiß, ich habe scheiße gebaut, aber wir sollten mindestens über Marla reden. Ich erkläre dir dann auch alles. Versprochen. Nur bitte...antworte.

Er konnte sich nicht mal ihren Namen richtig merken und sehr verzweifelt wirkt er auch.

Ich weiß, du wirst es mir nicht glauben, aber die Wahrheit ist, dass ich dich liebe! Auch damals schon.

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