Besuch von Gott und Verschwiegenheit

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*Der Einfachheit halber: Dad (L) = Lucifer, Dad (A) = Alastor – die Klammern braucht man nicht wirklich lesen, da sie nur zur Klarheit dienen.

POV: Mara

Dad (L) war gerade aus dem Zimmer gegangen. Es fühlte sich komisch an ihn so zu nennen, aber auch schön. Endlich waren wir die Familie, die wir sein sollten. Mein Handy hatte wie verrückt vibriert. Ich hatte mit Velv geschrieben, als Dad (L) reinkam und dass ich nicht mehr geantwortet habe, hatte sie wohl nervös gemacht. Ich musste ihr sofort alles erzählen. Wir trafen uns bei ihr. „Wow. Ich wusste das Lilith ne Bitch ist, aber das...oh man. Wie es Al geht, weißt du nicht, oder?" „Das mit Lilith weiß er noch gar nicht. Dad (L) will es vorerst für sich behalten, da er auf die Info, dass er sie gesehen hat wohl schon nicht gut reagiert hat." „Dad?" Wiederholte Velv. Auch da klärte ich sie auf. Unter andrem auch darüber, dass ich wohl ein Geschwisterchen bekomme. „Ha, das geschieht ihm recht" lachte sie laut auf. „Den Witz hat mein Dad (A) ihm gegenüber wohl auch schon gebracht" lachte ich. „Aber ich freu mich." „Und ich bin gespannt. Mal schauen, wie gut Lucifer die Schwangerschaft wegsteckt." „Weißt du denn wie es Dad (A) damals ging?" „Ja, zumindest hatte er es mir erzählt. Schön war es nicht gerade." Ich fing an die Bedeutung der Karma-Sprüche von den anderen besser zu verstehen.

„Da das Ganze sich ja zu legen schient, sollten wir es ihnen so langsam mal sagen" warf ich ein. „Stimmt. Wie gut kommts du mit deinen Kräften klar?" Ich schaute sie verwirrt an. „Ganz gut, aber wie kommst du jetzt darauf." „Ich muss zugeben, ich habe da etwas Angst vor Al." Auf der einen Seite klang sie belustigend, aber auf der anderen Seite schien sie es auch ernst zu meinen. „Das wird schon." Ich lächelte sie an und küsste sie. Wir küssten uns weiter und legten uns aufs Bett.

POV: Alastor

Mein Herz pochte immer noch etwas. Es gab keinen Grund Lucifer zu misstrauen, warum überkam mich diese Panik? In dem Moment kam Lucifer rein. Ich riss mich zusammen. „Geht's dir besser?" fragte ich vorsichtig. Ich hoffe er ist nicht wieder umgekippt. „Ja, alles gut." Er setzte sich neben mich und erzählte mir alles, was Michael ihm sagte. Ich hatte das Gefühl, dass er etwas weglässt. Er wird schon seine Gründe dafür haben, daher fragte ich nicht weiter nach. Warum Gott allerdings so leicht nachgab, würde mich schon interessieren. Ich konnte nicht wirklich glauben, dass die Tatsache, dass Mara zu seiner Familie gehört, alles war. Da muss doch mehr dahinterstecken. Ich hoffe er erzählt es mir bald. „Ach und ich war noch bei Mara, um sie ebenfalls darüber zu informieren." Mara. Weiß sie, was er mir verschweigt? „Und dann ist etwas merkwürdiges passiert. Sie hat mich umarmt und ich glaube auch nun als ihren Vater anerkannt." Die plötzliche Umarmung passte wirklich nicht ganz zu ihr. Vielleicht hatte Lucifer recht. „Im Anschluss habe ich ihr dann noch von dem Baby erzählt. Hat sie gut aufgenommen würde ich sagen." Ich atmete erleichtert auf.

„Eins solltest du noch wissen: Die Schwangerschaft bei uns Engeln kann etwas länger dauern als bei euch Menschen. Ich würde mal sagen, ein Jahr wird es mindestens. Über die Aussage war ich erleichtert. Es war kaum länger als bei Menschen. „Aber eine schlechte Nachricht habe ich dennoch..." Oh nein. Bitte nicht. „...es wird in diesem Jahr wohl kein Sex geben." Auf der einen Seite war ich erleichtert, da alles in Ordnung war auf der anderen Seite fand ich es doch sehr schade. Lucifer sah meinen verwirrten Blick. „Diese Regel wurde uns Engeln zumindest gegeben. Keine Ahnung wieso, aber wir halten uns mal lieber daran." Da hatte er wohl recht. Mehr Probleme konnten wir gerade echt nicht brauchen.

POV: Lucifer

Es sind jetzt nun einige Tage vergangen und ich wusste, dass sich für heute mein Vater angekündigt hatte. Ich war nervös und lief im Zimmer auf und ab. „Luc, setzt dich hin. Nicht dass du wieder umfällst." Al war sehr besorgt, was das betraf. Das war mir in den letzten Tagen bereits einige Male passiert. Ich hörte auf ihn und setzte mich, ruhig sitzen konnte ich allerdings nicht. „Hey, alles wird gut. Du sagtest, dass er sich geändert hätte. Wenn es stimmt, dann brauchst du dir keine Sorgen zu machen." Ich wusste, dass er mich nur aufmuntern wollte, aber es klappte nicht. So ganz konnte ich das eigentlich noch nicht glauben. Ich begab mich in die Lobby und wenige Minuten später klopfte es auch schon am Hoteleingang. In mir erstarrte alles und die anderen zogen sich in die kleine Aufenthaltsecke zurück. Ich ging langsam zu Tür und öffnete sie, immer noch stark nervös. „Samael!" Zu meiner Überraschung begrüßte er mich mit einer festen Umarmung. Er war größer, als ich ihn in Erinnerung hatte. Neulich saß er ja. Er war sogar ein bis zwei Köpfe größer als Alastor, würde ich mal sagen. „Hi, Dad" konnte ich nur grade so sagen, da er mich fast erdrückte. „Geht's dir besser? Das letzte Mal wars ja nicht so gut..." „Hin und wieder kipp ich mal wieder um, aber ansonsten passt alles." Er schaute mich skeptisch an, sagte dazu aber nichts weiter. Wir setzten uns an die Bar und er setzte zu einem ernsten Gespräch an. „Ich denke, ich muss mich für vieles entschuldigen. Ich könnte dir nicht verübeln, wenn du mich nicht sehen willst. Ich..." Ich unterbrach ihn. Erstens – Michael hatte mir ja schon alles erzählt und ich sah ihm an, dass es ihm nicht leichtfiel und zweitens – wollte ich nicht, dass er noch etwas von Lilith ausplaudert, da Al im Raum war. „Alles gut. Ich bin nicht mehr sauer. Wahrscheinlich war das sogar gut so, weil..." Ich zog Alastor zu uns. „...sonst hätte ich wahrscheinlich ihn nicht kennengelernt." Al war etwas verwirrt und schaute mich dementsprechend an. Sowie auch Dad. „Er ist...äh." Shit. Das hatte ich bis zum Ende durchdacht. Meine Hand fuhr unbewusst über meinen Bauch. Da verstand es Dad. Er lächelte. Wieso? Ach egal. Ich war nur froh, dass er keine Show abzog. Nun umarmte er auch Alastor. Dieser wurde genauso zerdrückt wie ich und schien ebenso überrascht über seine Größe zu sein. Etwas eingeschüchtert jedoch auch. Es hat alles super funktioniert. Kein Geschrei, kein Streit, keine Unannehmlichkeiten und schnell geklärt war auch alles. Dad entschied sich noch etwas zu bleiben, um auch Mara und Charlie kennenzulernen. Ich stellte sie vor und er unterhielt sich mit ihnen.

Alastor nahm mich zur Seite. Ich dachte er wolle mit mir über gerade eben reden, aber da hatte ich mich wohl geirrt. Seine Worte ließen mir einen Schauer über den Rücken laufen. „Ich weiß, dass du mir nicht alles erzählt hast. Ich wollte es eigentlich dabei belassen und darauf warten, bis du es erzählst, aber ich kann nicht länger warten. Was ist im Himmel passiert und wieso ist dein Vater auf einmal so über freundlich? Was war der wahre Grund für die Angriffe?" Ich wusste, dass dieses Gespräch wohl nicht länger aufgeschoben werden kann, aber jetzt war definitiv nicht der Richtige Zeitpunkt. Ich schaute ihn noch kurz mit starrer, erschrockener Miene an, bevor ich was sagte. „Ich werde dir alles erzählen, aber nicht jetzt und auch nicht hier. Lass uns das nachher besprechen." Nicht die Antwort, die er sich erhofft hatte, aber er stimmte zu. Fuck. Selbst wenn sie nicht da ist, bringt sie alles durcheinander. Ich schaute nach unten in die Leere und dachte nach. Die Gedanken erschlugen mich. Meine Atmung wurde ebenfalls schneller. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht so überfallen. Wissen will ich es aber trotzdem." Al's besorgte Stimme erklang. Er sah, dass dieses Thema mich stresste. Er nahm mich in den Arm, was mich schon etwas beruhigte. Ich versuchte in meinem Kopf schonmal die passenden Worte zu finden. Das wird nicht leicht.

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⏰ Letzte Aktualisierung: 3 days ago ⏰

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