Kapitel 27

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Die Sonne strahlt durch das Fenster und ein fröhliches „Guten Morgen" reißt mich aus dem Schlaf. Ich fühle mich auf etwas Warmem und Gemütlichem liegen und kuschle mich noch tiefer hinein. Plötzlich spüre ich eine leichte Bewegung unter mir und öffne verschlafen die Augen. Zu meinem Entsetzen liege ich auf Marcel! Schnell rolle ich mich von ihm herunter. Luan lacht laut und fragt mit einem breiten Grinsen: ,,Hast du gut geschlafen?" Marcel antwortet gelassen: ,,Sehr gut sogar." Meine Wangen erröten vor Verlegenheit.

Ich kuschele mich unter meine warme Decke und lausche dem leisen Geräusch von Luans Schritten, als er das Schlafzimmer verlässt. Marcel ruft: ,,Aufstehen, Frühstück!" Doch ich bleibe stumm liegen. Er steht auf und lässt mich in Ruhe. Nach einer Weile im gemütlichen Bett stehe ich schließlich hungrig auf und greife nach meiner Kleidung im Schrank.

Ich schlendere mit meinen Utensilien ins Badezimmer, um mich für den Tag vorzubereiten. Nachdem ich fertig bin, gehe ich in die Küche, wo die beiden bereits am Tisch sitzen und frühstücken. Es scheint, als würden sie sich gerade auf telepathischem Wege unterhalten. Als sie mich bemerken, breitet sich ein verschmitztes Lächeln auf ihren Gesichtern aus und ich spüre, wie mir erneut die Röte ins Gesicht schießt. Dennoch setze ich mich zu ihnen, schnappe mir ein Brötchen und frage neugierig: ,,Wie war eigentlich die Versammlung gestern?"

Luan schlägt vor: ,,Wir können das später drüben bei den Richters besprechen." Ich stimme zu und frage: ,,Was steht heute noch auf dem Plan?" Luan antwortet: ,,Marcel hat einige Angelegenheiten zu klären und ich werde mit dir zu Felix in die Praxis gehen, um dich nochmal untersuchen zu lassen." ,,Okay", erwidere ich und wir essen schweigend unser Frühstück. Die Stimmung ist angespannt, daher entscheide ich mich, keine weiteren Fragen zu stellen. Nachdem wir fertig sind, räumen wir auf und machen uns dann auf den Weg zur Praxis.

Ich sitze im gemütlichen Wohnzimmer, umgeben von meinen Zeichenutensilien, und lasse meiner Kreativität freien Lauf. Die Untersuchungsergebnisse haben grünes Licht gegeben - ich heile zügig und gut und kann endlich am Montag wieder zur Arbeit gehen. Doch etwas beschäftigt mich: Luan hat sich distanziert verhalten und kaum mit mir gesprochen. Seine knappen Worte waren abweisend und ließen mich ratlos zurück. Habe ich etwas falsch gemacht, das ihn verärgert hat? Die Ungewissheit nagt an mir.

Plötzlich durchbricht eine Stimme meine Gedanken, als ob sie aus dem Nichts käme. Wenn man vom Teufel spricht. Luan fordert mich auf, mit zu den Nachbarn zu kommen. Neugierig darauf, endlich Klarheit über das Geschehene zu bekommen, stehe ich auf, schlüpfe in meine Jacke und folge ihm hinüber.

Wir werden bereits erwartet, als Jonas die Tür für uns öffnet und wir direkt ins Esszimmer zu den anderen gehen. Herzliche Begrüßungen und Umarmungen von Laura und Mia erwarten uns. Wir nehmen Platz an dem großen Tisch und Felix verkündet: ,,Noah und Marcel kommen gleich." Luan nickt verständnisvoll. Nach ein paar Minuten betreten die beiden das Esszimmer, ihre Gesichter wirken bedrückt. Besorgt frage ich: ,,Ist alles in Ordnung? Was ist passiert?" Noah winkt ab und setzt sich schweigend an den Tisch.

Luan eröffnet die Krisensitzung mit der Frage nach verdächtigen Vorkommnissen. Die meisten schütteln den Kopf, doch Mia hebt die Hand und sagt: ,,Ich habe bemerkt, dass Fiona sehr nervös wurde, als du erwähnt hast, dass wir Eindringlinge haben." Laura fügt hinzu: ,,Das liegt bestimmt nur an Luan, sie hat ihn schon eine Weile nicht gesehen und du weißt, was sie will." ,,Wer ist Fiona und was will sie?", mische ich mich ein.

Mia berichtet: ,, Fiona ist die Ex Freundin von Luan und hat ein Auge auf die Position als Luna geworfen." Seltsamerweise regt sich in mir ein Hauch von Eifersucht, obwohl ich kein Interesse an Luan habe. Er verhält sich abweisend und unfreundlich mir gegenüber, was mich verwirrt. Wie erwartet, führt die Diskussion zu keinem Ergebnis. Obwohl Mias Vermutung in den Raum geworfen wurde, können sich einige damit identifizieren. Doch Luan, Felix und Jonas weisen die Anschuldigungen vehement zurück.

Die Nacht ist hereingebrochen und ich bin in meinem gemütlichen Bett versunken. Ein Wolfstreifte vorhin um mein Haus, doch ich gehe davon aus, dass es nur einer meiner Nachbarn war. Luan und Marcel haben beschlossen, heute Nacht beide bei mir zubleiben. Luan hat sich auf dem Sofa niedergelassen, während Marcel auf einer Luftmatratze schläft. Ich hoffe, dass die Normalität langsam wieder zurückkehrt.

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