Kapitel 22

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Luan geht auf den Balkon, um ein Telefongespräch zu führen. Marcel und ich begeben uns ins Wohnzimmer und nehmen auf dem Sofa Platz. Marcel richtet seinen Blick auf meinen Fernseher, auf dem die Serie noch pausiert ist. ,,Vampire Diaries ja?" ,,Nein, das Spin-off. The Originals. Ist meiner Meinung nach viel besser." ,,Warum?", fragt er mich:,, Alle Frauen stehen doch so auf Damon." ,,Mich wundert es, dass du dich auskennst", sage ich verblüfft. ,,Man bekommt auch als Mann so einiges mit", redet er Geheimnisvoll. Vielleicht ist er ja heimlich Fan. ,,Achso", sage ich. ,,Du schaust lieber TO wegen Klaus oder? Die Bad Boys haben es dir angetan." ,,Was machen wir jetzt eigentlich wegen dem Paket?", versuche ich abzulenken. Er muss nicht wissen wie sehr ich für einen Fiktiven Charakter schwärme.

Marcel nimmt sanft meine Hand und drückt sie, um mich zu beruhigen. Obwohl das Kribbeln angenehm ist, fühle ich mich unwohl und zucke zurück. Luan betritt das Wohnzimmer mit einem fragenden Blick, bevor er sich entschließt, uns von seinem Telefonat zu berichten:,, Mein Vater findet das äußerst Seltsam, aber auch höhst bedrohlich." ,, Und hat er gesagt, was wir machen sollen", fragt Marcel. ,,Er meinte ich und mein Beta werden das schon hinbekommen." ,,Also ich vermute das Finn dahinter steckt. Mir wurde mal gesagt, dass dein Vater und seiner befreundet sind, warum ruft er nicht ihn an und fragt?", frage ich Luan.

Luan bricht in schallendes Gelächter aus: "Das ist nicht so einfach, wie du denkst. Ohne konkrete Beweise können wir ihm nichts vorwerfen, sonst riskieren wir einen Krieg mit seinem Rudel." Ich antworte sarkastisch: "Ja, meine Ahnungslosigkeit in diesem Thema ist wirklich zum Brüllen." Ich rolle mit den Augen und Marcel grinst verschmitzt. Luans Gesichtszüge verhärten sich zu einem Ausdruck der Ernsthaftigkeit, ja sogar der Wut, doch Marcel unterbricht ihn mit seinen Worten: "Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Finn das getan hat. Er wäre nicht so blöd und direkt ins Dorf kommen."

Luans Augen weiten sich überrascht. Anscheinend können sie andere Werwölfe am Geruch erkennen. Luan scheint ein Gedanke gekommen zu sein:,, Scheint so als wenn wir einen Maulwurf haben." ,,Das kann nicht sein, jeder in deinem Rudel ist dir treu", Marcel wirkt ungläubig. Ich sitze nur da und schaue wie die beiden miteinander diskutieren.

Als ich genauer hinschaue, bemerke ich, dass sie mir nicht viel preisgeben. Sie strahlen eine unübersehbare Männlichkeit aus. Ihre Erscheinung ist so vielfältig, doch auf ihre eigene Art und Weise sind sie beide unwiderstehlich. Luan so stark und Selbstbewusst, Marcel so neckisch und lustig. Ein zarter Schauer überläuft meinen Arm und als ich hinunterschaue, sehe ich, dass Luan ihn festhält. Sein Blick trifft meinen und ich frage verwirrt: "Was ist los?" Luan lässt meinen Arm los und Marcel fragt besorgt: "Ist alles in Ordnung mit dir? Du warst so in Gedanken versunken und hast uns nur angestarrt." Mir wird heiß vor Scham, als mir bewusstwird, wie lange ich wohl die beiden angestarrt habe.

,,Ja alles okay, war nur in Gedanken." Marcel sieht mich neckisch mit einem grinsten auf den Lippen an und sagt:,, Ich glaube ich weiß welche Gedanken du hattest, Sel." Meine Wangen fangen an zu glühen und ich fühle mich ertappt. Seit wann hatte ich so ein Interesse an Männern? Klar ich hatte schon Freunde aber die beiden vor mir sind ganz anders und das nicht nur, weil sie Werwölfe sind. Ja genau sie sind Werwölfe und ich kenne sie nicht so gut wie die anderen also sollte ich trotzdem aufpassen.

„Erde an Sel.", sagt Luan etwas genervt. Oh verdammt ich war schon wieder in Gedanken. ,,Komm mit, wir gehen rüber zu Noah." ,,Warum?", frage ich verwirrt. ,,Haben wir dir doch gerade erzählt. Notfallversammlung mit dem engsten Kreis." Ich stimme zu und ergreife Marcels Hand, die er mir freundlicherweise entgegenstreckt, um mir aufzuhelfen. Luan übernimmt das Paket und wir verlassen gemeinsam meine Wohnung. Wir machen uns auf den Weg zu meinen Nachbarn, wo Mia und Laura bereits sehnsüchtig auf uns warten. Wir betreten das Haus und folgen den beiden ins Esszimmer.

An dem großen Tischsitzen bereits all meine Bekannten. Felix und Laura, Jonas und Mia, sowie Noah. Als Luan und Marcel sich so platzieren, dass ich zwischen ihnen sitzen soll, zögere ich nicht lange und nehme meinen Platz ein. Die Stille im Raum ist greifbar, als alle mit gespannten Gesichtsausdrücken auf mich starren. Plötzlich ergreift Luan das Wort und erklärt: "Es ist etwas geschehen, das ich mit euch teilen möchte. Absolute Verschwiegenheit ist jetzt oberstes Gebot."

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