Kapitel 10

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Mein Herz rast, seine Gestalt ist riesig und bedrohlich, als er sich vor mir in einen braunen Wolf verwandelt. Seine Pranken sind groß und kräftig, und sein Fell schimmert im Mondlicht. Ich spüre die Angst in mir aufsteigen, als seine Aufmerksamkeit und Wut sich auf mich richten. Mein Verstand kämpft gegen die Panik an, während ich versuchte, einen Ausweg aus dieser gefährlichen Situation zu finden. In diesem Moment sehe ich, wie Finn sich mit einem bedrohlichen Knurren auflädt, seine Muskeln gespannt und bereit, zum Sprung anzusetzen. Sein Blick durchbohrt mich, und ich spüre, wie die Angst mich lähmt. Laura und Mia schreien verzweifelt, ihre Stimmen verlieren sich jedoch in der bedrohlichen Stille der Nacht. Der riesige Wolf scheint in Zeitlupe auf mich zuzurasen, seine Pranken bereit, mich zu packen. Mein Verstand ruft nach einer Lösung, aber mein Körper ist wie gelähmt. Das Knurren wurde lauter, und ich kann den heißen Atem des Wolfs auf meiner Haut spüren. Alles scheint sich in Zeitlupe zu bewegen, und ich weiß, dass ich nur noch Sekunden habe, um zu handeln.

Plötzlich werde ich weggerissen, als ob ich von unsichtbaren Händen gepackt und in die Luft gehoben werde, verwirrt und zu nichts mehr fähig. Ein Schatten umhüllt mich, und als ich den Kopf hebe, sehe ich das Gesicht eines fremden Mannes, dessen braune Augen zu leuchten scheinen. Sein Griff ist fest, aber doch sanft, und ich spüre, wie er mich sicher in seinen Armen hält. Ein Gefühl der Erleichterung durchströmt mich, sein Gesichtsausdruck verrät, dass er keine Sekunde zögern würde, um mich zu beschützen. In diesem Moment weiß ich, dass ich in Sicherheit bin.

In den starken Armen meines Retters beobachte ich den wilden Kampf zwischen dem braunen Wolf und einem bedrohlich aussehenden schwarzen Wolf. Die beiden Tiere wirbeln wild umher, ihre Zähne fletschend und ihre Pranken kräftig zupackend. Der schwarze Wolf scheint genauso groß, aber mächtiger zu sein als der braune, und ihr Kampf ist ein atemberaubendes Schauspiel voller roher Kraft und wilder Entschlossenheit.

Der Blick meines Retters ist bestimmt, und ich spüre, wie seine Kraft auf mich übergeht. Der Kampf der Wölfe tobt weiter, und ich kann fühlen, wie die Spannung in der Luft liegt. Als die Wölfe weiterkämpfen, verschwinden sie plötzlich im dichten Wald, und die Nacht verschlingt sie. Die Stille kehrt zurück, und ich spüre, wie mein Retter mich behutsam auf den Boden setzt. Sein Blick ist immer noch wachsam, und ich sehe, dass er aufmerksam die Umgebung beobachtet.

Dankbar sehe ich ihn an und frage mich, wer er wohl ist und warum er mir geholfen hat. Er scheint meine Gedanken zu lesen und lächelt sanft. Seine Stimme ist warm und beruhigend, als er mir sagt:,, Mach dir keine Sorgen, du bist in Sicherheit." Seine Worte beruhigen mich, und ich spüre, wie die Anspannung langsam von mir abfällt. Doch trotzdem bleiben die Fragen in meinem Kopf: Wer ist dieser geheimnisvolle Retter, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war? Ist das der Grund, warum ich nicht in den Wald sollte? Ich starre ins nichts. Mir kamen noch so viele Fragen in den Kopf, bloß das einzige Wort, welches raus kommt ist:,, Werwölfe".

Der grauhaarige Retter umklammert mich fest und zieht mich mit Kraft ins sichere Haus. Die anderen eilen hinter uns her. Wir gehen schnellen Schrittes an den feiernden Gästen vorbei und steigen die Treppe hinauf. Die neugierigen Blicke der anderen prallen an mir ab, während mein Kopf fieberhaft versucht, die Eindrücke zu verarbeiten und zu verstehen.

Wir betreten ein Schlafzimmer und ich werde sanft auf das weiche Bett gedrückt. Alle Augen im Raum richten sich auf mich, als ob sie auf eine Antwort von mir warten würden. Noah legt behutsam eine Hand auf meine Schulter und fragt leise, ob es mir gut geht. Doch meine Lippen sind wie festgefroren, unfähig, auch nur einen Laut von sich zu geben. Mein Schock sitzt tief. Plötzlich wird mir klar, dass ich der Einzige bin, die geschockt scheint. Während mein Kopf wild zu rattern beginnt, fällt der Groschen endlich. Sie alle sind Werwölfe.

Ein Schauer läuft mir den Rücken hinunter, als ich mich überraschenderweise auf den Beinen finde und zur Tür gehe. Jemand umklammert mein Handgelenk fest. Als ich aufblicke, sehe ich Laura. Ihre Augen strahlen Besorgnis aus. Ich schreie sie an:,, Lasst mich in Ruhe, ihr seid alle angsteinflößende Hunde." Ich eile hinaus, Tränen verschwimmen meine Sicht. Alles überwältigt mich. Als ich die Haustür erreiche, zittern meine Hände, als ich sie aufschließe. Ich stürze ins Haus und verriegle die Tür hinter mir, meine Atmung schwer und unregelmäßig.

In der Wohnung angekommen, lasse ich die schweren Rollläden herunter und verkrieche mich in meinem Bett, während die Tränen unaufhaltsam über meine Wangen fließen. Die Angst umklammert mich wie ein eiserner Griff und lässt mich nicht los. Ich bin gefangen in einem Labyrinth aus Ängsten und Gedanken, aus dem ich keinen Ausweg zu finden scheine.

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