Kapitel 20

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Marcel steht vor mir, sein silbernes Haar perfekt gestylt, seine braunen Augen strahlen eine unerklärliche Wärme aus. Ein Lächeln spielt um seine Lippen und erreicht sogar seine Augen, die vor Lebensfreude glänzen. Sein schwarzes Langarmshirt umschmeichelt seine muskulöse Gestalt und lässt ihn einfach heiß aussehen. Verdammt, warum kann ich nicht aufhören, darüber nachzudenken? Als ich endlich meinen Blick von ihm abwende, entdecke ich die Tasche in seiner Hand - meine Tasche, um genau zu sein. Ein schelmisches Lächeln zuckt über sein Gesicht, während er schweigend meinen verwirrten Blick erwidert.

,,Ich bin froh, dass du wieder wach bist. Wie geht es dir?", fragt er mich nun doch. ,,Ich fühle mich wie vom LKW überfahren, aber es wird besser." ,,Das es besser wird freut mich zu hören. Wir haben uns alle große Sorgen gemacht." Ist das wirklich sein Ernst? Ich bin komplett sprachlos und weiß nicht, wie ich darauf reagieren soll. ,,Wir alle, aber vor allem Luan und ich haben große Schuldgefühle, das wir erst so spät dir zur Hilfe geeilt sind. Es tut mir wirklich wahnsinnig leid", sagt er mit einem traurigen Ausdruck in seinen Augen.

,,Dafür könnt ihr ja nichts, das mich dieser Vollidiot umbringen wollte. Er war schon früher ein Arschloch." ,,Das habe ich auch schon gehört", spricht er und fügt hinzu, ,,Ich habe dir übrigens ein paar Kleidung mitgebracht, da du hier ein paar Tage sein wirst und ich dachte du möchtest lieber deine Kleidung tragen, als diese Krankenhauskleidchen." ,,Danke das ist wirklich sehr nett von dir. Aber bitte sag mir nicht, dass du an meinem Kleiderschrank warst."

Ich hege die aufrichtige Hoffnung, dass er ein anständiger Mensch ist, der meine Privatsphäre respektiert und nicht in meiner Unterwäscheschublade gewühlt hat. ,,Angst ich war an deiner Unterwäsche?", fragt er mich mir einer neckenden Stimme und einem fiesen grinsen auf den Lippen. Warum sieht das nur so verdammt sexy aus? Was denke ich denn wieder? Ich schüttle die Gedanken ab und antworte:,, Ich will ehrlich sein. Ja." Er fängt an zu lachen und sagt: ,,Keine Angst Sel. Mia hat deine Sachen eingepackt."

Ein seichtes Lächeln huscht über mein Gesicht, als ich erleichtert Luft ausstoße. ,,Sel?" frage ich verwirrt. Sein sanftes Lächeln lässt mein Herz schneller schlagen, als er fragt: ,,Gefällt dir mein Spitzname für dich nicht?" ,,Doch schon, aber wieso?" ,,Ist kürzer", bekomme ich nur als Antwort. Seine eleganten Bewegungen ziehen meine Aufmerksamkeit an, als er zum Kleiderschrank geht. Ich beobachte gebannt, wie er die Tür öffnet und die Tasche mit einem geschickten Handgriff auspackt. Seine Hände sind geschickt und geübt, während er die Kleidungsstücke sorgfältig in den Schrank legt. Ich kann nicht anders, als fasziniert zu sein von der Anmut seiner Bewegungen und verliere mich in meinen eigenen nicht ganz keuschen Gedanken.

Als ich bemerke, dass er meine Kleidung betrachtet, wird mir plötzlich bewusst, dass er auch meine Unterwäsche sieht. Ein freches Grinsen huscht über sein Gesicht, als er einen verführerischen schwarzen Spitzen-BH aus meiner Tasche zieht, der mit schwarzen Bändern verziert ist. Ich fühle mich unbehaglich, als Marcel, ein Fremder, plötzlich so intime Einblicke in mein Leben bekommt und nun genau weiß, was ich trage. Meine Wangen glühen vor Scham. Ich sage etwas eingeschüchtert: ,,Leg ihn bitte wieder weg." ,,Ist ja gut, ich möchte ja nicht, dass deine Wangen noch verglühen, so rot wie sie sind." Oh mein Gott wie unangenehm. ,,Aber ich wette, du würdest darin richtig Sexy aussehen."

Habe ich da richtig gehört? Hat er das wirklich gesagt? Ein Feuer scheint in mir zu lodern, mein ganzer Körper steht in Flammen. Um von der peinlichen Situation abzulenken frage ich ihn: ,,Und wann erzählst du mir mehr über euch Werwölfe?" ,,Ich würde dir gerne mehr erzählen, aber Luan wollte das gerne mit mir zusammen machen." ,,Aber wieso? Vielleicht hat er Angst, dass ich mich in einen Werwolf verwandle, wenn ich zu viel über sie erfahre?" Marcel lacht und schüttelt den Kopf. ,,Nein, nein, so funktioniert das nicht. Aber da er der Alpha ist, möchte er dabei sein." ,,Was ist ein Alpha?" ,,Das erzählen wir dir später in Ruhe." ,,Okay, ich habe ja anscheinend keine Wahl", sage ich etwas deprimiert.

,,Keine Sorge Sel, du wirst schon deine Antworten bekommen", sagt er sanft. Mit einem amüsierten Lächeln im Gesicht offenbart er: ,,Übrigens, ich habe noch dein Handy. Vielleicht solltest du beim nächsten Mal nicht deinen Geburtstag als PIN verwenden. Es war wirklich zu einfach für Luan, reinzukommen und unsere Nummern auszutauschen."

Er reicht mir mein Handy, doch bevor er es loslassen kann, reiße ich es ihm wütend aus der Hand. Ein Funke Zorn lodert in meinen Augen, als ich ihn angepisst frage: ,,Wie könnt ihr nur so bescheuert sein und einfach an mein Handy gehen?" ,,Es herrschte Unsicherheit darüber, ob du dich erneut verschließen und unsere Nummern ablehnen würdest. Deshalb wollten wir sicherstellen, dass du sie zur Sicherheit hast." „Raus hier und zwar sofort" ,schreie ich ihn an. Er wendet sich ab und geht ohne noch ein Wort zu sagen.

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