Kapitel 25

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Ich lege los:,, Habt ihr einen Namen für euer Rudel? Und wie groß ist es?" Luan erzählt: ,,Wir nenne uns das Sternenrudel. Wir nennen uns nach Himmelskörpern oder Wetterphänomenen." ,,Wow, das ist interessant. Was ist denn jetzt Alpha oder auch Beta?" ,, Der Alpha, ich, ist der Anführer des Wolfsrudels, der mit Weisheit und Stärke die Richtung vorgibt, während der Beta, Marcel, loyal an seiner Seite steht und seine Befehle ausführt." Für jemanden, der über Weisheit spricht, sieht er erstaunlich jung aus. Vielleicht gerade mal 25 Jahre alt oder so. Das lässt mich neugierig werden und ich frage: "Wie alt seid ihr beide eigentlich?" Marcel antwortet:,, Wir sind 27 Jahre alt." Wow, da lag ich fast richtig.

,,Gibt es noch andere Ränge?" ,, Die Luna ist die Frau des Alphas, meist seine Mate. Sie kümmert sich um das wohlergehen des Rudels. Alle anderen Mitglieder sind untereinander gleichberechtigt." ,,Und habt ihr eure Mate gefunden?" Beide schütteln verneinend den Kopf. ,,Was ist dieses Mindlink?", versuche ich abzulenken. Luan antwortet: ,,Eine Art der Gedankenverbindung mit den Mitgliedern des Rudels. Funktioniert allerdings nur unter Wölfen." ,,Also ich finde das ist äußerst praktisch", sage ich aufgeregt:,, ich meine man braucht niemanden anrufen sondern nur kurz Gedanken austauschen." Marcel fängt an zu lachen und auf Luans Gesicht erscheint ein leichtes lächeln. ,,Ja ist oft praktisch", sagt Luan, der dabei leicht auflacht.

Nachdem wir noch ein bisschen geredet haben, gehe ich aufs Sofa um mich auszuruhen. Der Stress von gestern sitzt mir noch in den Knochen. Luan macht sich wieder auf dem weg um Alphakram zu erledigen und Marcel telefoniert oder schreibt irgendetwas am Laptop.

Am späten Nachmittag erscheint Noah, derjenige, der mich wohl am besten außer den beiden beschützen kann. Ich hatte gehofft, zumindest für eine Weile alleine zu sein wegen der Versammlung, aber das war wohl nichts. Offiziell wurde Noah als Patrouille deklariert. Nachdem sie gegangen sind, begeben wir uns in die Küche, um unser Abendessen zu genießen. Während wir uns stärken, schmieden wir Pläne für den restlichen Abend und einigen uns schließlich auf ein gemütliches Kartenspiel.

"Es tut mir leid, dass ich mich so distanziert habe. Danke, dass du für mich da bist, obwohl ich mich zurückgezogen habe", gestehe ich demütig. Noah lächelt verständnisvoll und erwidert: "Ich denke, du hattest einfach Angst. Deine Entschuldigung ist angenommen." Ein warmes Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus, als ich ihn anschaue. Es ist schön, Zeit mit ihm zu verbringen, auch wenn ich anfangs dachte, dass ich lieber alleine sein wollte. Wir plaudern noch eine Weile, bis ich schließlich die Frage stelle: "Und, wie läuft es eigentlich mit Bea? Ich habe zwar mit ihr geschrieben, aber ich wollte dich persönlich danach fragen."

Noah flüstert mir zu: "Es läuft großartig. Aber das, was ich dir jetzt erzähle, bleibt unter uns, okay?" Ich stimme zu und spüre eine gewisse Ehre, dass er mir sein Geheimnis anvertraut. Vielleicht vertraut er mir mehr als ich ihm. Doch ich werde mein Versprechen halten, denn ich erwarte dasselbe, wenn ich jemand anderem Geheimnisse anvertraue. Er strahlt vor Freude und verkündet: "Bea ist meine Seelenverwandte." Ich bin sprachlos und habe das nicht erwartet. Natürlich freue ich mich für ihn. "Wann willst du es ihr sagen?" frage ich neugierig. "Zuerst muss ich ihr von meinem inneren Tier erzählen. Ich weiß noch nicht wie, aber das wird schon klappen."

,,Ich drücke dir die Daumen", gestehe ich ihm ehrlich. Ich möchte das beide glücklich werden. In jüngster Zeit habe ich erkannt, wie wunderbar sie alle sind. Zunächst hielt ich sie für Ungeheuer, doch nun sind sie meine Verbündeten. Ich kann nicht erklären, wie sich diese Veränderung so schnell vollzogen hat, aber mein inneres Gefühl sagt mir, dass es der richtige Weg ist. Zwar nervt es mich sehr, 24/7 Aufpasser zu haben aber mir wurde sehr deutlich gesagt, das ich deswegen nicht weiter zu nerven habe. ,,Was bedeutet das eigentlich genau Seelenverwandte zu sein?" ,, Das sollten dir lieber Marcel und Luan erklären." ,,Warum?", frage ich neugierig. ,,Weil das der Alpha und Beta bei außenstehenden machen müssen", sagt er aber so ganz glaube ich ihm das nicht. Ich beschließe die beiden demnächst zu fragen, so ganz unauffällig.

Nach einer Stundeverlassen wir das Esszimmer, um einen Film im Wohnzimmer auf dem Sofaanzusehen. Doch währenddessen überkommt mich die Müdigkeit und ich finde mich im Halbschlaf wieder, als mich plötzlich zwei kräftige Arme hochheben und sanft zum Bett tragen. Der betörende Duft der Person umhüllt mich, doch in meinem Zustand kann ich nicht genau sagen, wonach es riecht. Ich spüre die weichen Kissen unter mir und wie eine Decke über mich gebreitet wird. Schon bald sinke ich in einen tiefen Schlaf.

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