Die Sonne hing tief über den glänzenden Wolkenkratzern von Emberfield, und die Stadt erwachte in einem fieberhaften Rhythmus aus Lichtern, Verkehr und dem rastlosen Puls der Menschen, die sich durch die Straßen drängten. Das goldene Licht tauchte die schlanken Türme und weiten Boulevards in einen warmen Schimmer, und doch lag ein Hauch von Dunkelheit über der Metropole. Hier, in den Schatten der Hochhäuser und unter dem flackernden Schein der Straßenschilder, existierte eine unsichtbare Welt aus Machtspielen und geheimen Abmachungen – ein perfekter Ort für jemanden wie Isabelle.
Es war eine Stadt der Gegensätze, wo das Glitzern des Luxus in einem ständigen Tanz mit der Finsternis der Unterwelt verwoben war. Und genau diese Stadt war es, in die Isabelle Moreau nun gezogen war.
Die Limousine rollte langsam die Auffahrt hinauf, vor ein beeindruckendes Gebäude, dessen elegantes Äußeres kaum die Größe und den Einfluss der Macht verriet, die dahinter verborgen lag. Die Fassade bestand aus poliertem schwarzem Marmor, der die Lichter der Stadt reflektierte und das Anwesen der Devereaux wie ein Bollwerk inmitten des pulsierenden Herzens von Emberfield erscheinen ließ.
Isabelle trat aus dem Wagen und zog tief die kühle Luft ein. In ihrer neuen Wohnung hatte sie bereits die ersten Kartons ausgepackt, aber es war diese formelle Einladung von Alexander und Damian, die sie noch in diese Welt locken würde – eine Welt, die sie mit neugierigen Augen betrachtete, immer auf der Suche nach den verborgenen Fäden, die alles lenkten.
Alexander wartete bereits vor dem Eingang auf sie, gekleidet in einen maßgeschneiderten Anzug, der seine breite Schultern und sein aristokratisches Auftreten betonte. Ein höfliches Lächeln spielte auf seinen Lippen, doch seine Augen verrieten eine leise Anspannung. Er trat auf sie zu, nahm sanft ihre Hand und führte sie die Stufen hinauf. „Willkommen in Emberfield, Isabelle," sagte er leise, seine Stimme wie ein sanftes Versprechen in der Stille der abendlichen Luft.
„Danke, Alexander." Sie erwiderte sein Lächeln und ließ ihren Blick durch die riesige Eingangshalle wandern, die mit weißen Marmorfliesen und kunstvollen Kronleuchtern geschmückt war. „Es ist schön, hier zu sein. Die Stadt... sie ist lebendig. Anders als ich es erwartet hatte."
Alexander nickte, als er ihre Hand weiterhin in der seinen hielt. „Emberfield ist vieles. Schön, gefährlich, faszinierend. Und ich hoffe, dass Sie sich hier bald heimisch fühlen." Er führte sie in einen Salon, wo die Wände in dunklem Holz gehalten waren und das gedämpfte Licht eine fast intime Atmosphäre schuf. „Damian müsste auch gleich hier sein."
Als wäre sein Name eine Art Beschwörungsformel für ihre innere Dunkelheit
Ein leises Geräusch erklang, als sich eine der schweren, mit Leder überzogenen Türen im hinteren Teil des Salons öffnete. Und da war er – Damian Devereaux, in schwarzes, maßgeschneidertes Tuch gehüllt, das seine unbestreitbare Eleganz unterstrich. Anders als Alexander trug Damian keinen Krawattenzwang, sein Hemdkragen war leicht geöffnet, was eine subtile, aber deutliche Botschaft war: Hier war jemand, der sich weder an die gesellschaftlichen Erwartungen noch an die Normen hielt. Seine dunkelbraunen Haare, die ihm bis knapp über die Schultern fielen, fingen das warme Licht des Raumes ein, als er auf Isabelle und Alexander zuging.
„Ah, Isabelle. Sie haben es tatsächlich gewagt, sich mitten ins Herz der Dunkelheit zu begeben," sagte er mit einem schiefen Lächeln, während seine grünen Augen funkelten. Er trat näher, seine Präsenz dominierend und raumfüllend. „Wie gefällt Ihnen Emberfield bisher?"
Isabelle sah ihn an, versuchte, nicht zu zeigen, wie sehr seine Nähe sie aus dem Gleichgewicht brachte. „Es ist... beeindruckend," sagte sie ruhig und hielt seinem intensiven Blick stand. „Voller Gegensätze. Aber genau das macht es so... anziehend."
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Die Schatten Königin- Between Shadows and Flames
RandomAls Isabelle neu in die Stadt zieht, begegnet sie den Devereaux-Brüdern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Alexander ist vorsichtig und gutmütig, während Damian dunkel und gefährlich ist. Zwischen Licht und Schatten, Sicherheit und Gefahr, s...