Der Mond schien durch die hohen Fenster des weitläufigen Schlafzimmers und tauchte den Raum in ein silbriges Licht. Der schwere Samtvorhang wehte leicht im Wind, und die leisen Geräusche der Nacht drangen von draußen herein. Doch im Inneren des Zimmers herrschte Stille – eine gespannte, elektrische Stille, als ob die Luft selbst innehielt.Damian Moreau kniete auf dem schweren Teppichboden, die Hände mit einem tiefroten Seidentuch gebunden. Seine Haltung war aufrecht, seine Muskeln angespannt, als wäre jede Faser seines Körpers bereit, auf das Kommando seiner Königin zu reagieren. Doch seine Augen – diese hellen, durchdringenden Augen, die sich sonst nie beugten – waren auf Isabelle gerichtet, und in ihnen lag Hingabe. Nicht die Unterwerfung eines Mannes, der gebrochen war, sondern die eines Mannes, der sich aus freien Stücken einer Macht ergab, die er verehrte.
Isabelle stand vor ihm in einem nachtschwarzen Kleid aus feinstem Stoff, das sich wie eine zweite Haut um ihre schlanke Figur schmiegte. Es war schlicht, doch die Eleganz und Kraft, die sie ausstrahlte, waren unübersehbar. Jeder ihrer Schritte war bedächtig, jedes Anheben ihrer Hand kontrolliert – sie war die perfekte Verkörperung einer Königin. Damians Königin. Seine Schattenkönigin.
„Damian," flüsterte sie schließlich, ihre Stimme kaum mehr als ein Hauch, aber dennoch erfüllt von der Macht, die sie über ihn ausübte. „Du hast dich mir versprochen, hast mir dein Leben, deinen Willen und deine Stärke an diesem Tag gegeben. Doch jetzt, mein König..." Sie ließ das letzte Wort auf der Zunge zergehen, als schmeckte sie es, bevor sie fortfuhr: „Willst du auch deine Freiheit aufgeben?"
Damian hob den Kopf leicht, seine Augen leuchteten in der Dunkelheit. „Meine Freiheit war nie meine eigene, Isabelle. Sie war immer die deine." Es war eine einfache Aussage, aber sie trug das Gewicht von Jahren und dem unausgesprochenen Band zwischen ihnen.
Mit einem zufriedenen Lächeln trat Isabelle einen Schritt näher, ihre Finger strichen über das weiche Tuch, das seine Handgelenke umschloss, bevor sie sein Kinn mit einem leichten Druck anhob. „Dann zeig mir, was es heißt, mir zu gehören."
Damian neigte den Kopf, seine Stirn berührte flüchtig ihren Handrücken, und er schloss die Augen, als würde er diese Berührung wie ein Gebet verehren. „Wie du wünschst, meine Königin."
Die Spannung, die bis dahin in der Luft gehangen hatte, brach in einem Moment der absoluten Verschmelzung auf, als Isabelle sich auf ihn niederbeugte. Ihre Lippen fanden seine in einem Kuss, der wild und doch kontrolliert war – ein Tanz zwischen Macht und Hingabe, zwischen Beherrschen und Sich-fallen-lassen. Damian öffnete sich ihr vollständig, ließ sich auf ihren Rhythmus ein, folgte ihren Bewegungen. Ihre Hände glitten in seine Haare, zogen ihn näher, bis er nichts mehr wahrnahm als sie.
Als Isabelle ihn sanft auf das breite, mit schwarzen Seidenlaken bezogene Bett drückte, behielt sie die Oberhand. Sie kniete über ihm, ein Bild von dunkler Schönheit und Entschlossenheit, während Damian unter ihr lag, seine Brust sich schwer atmend hob und senkte. Das rote Tuch um seine Handgelenke verhinderte jede Bewegung, doch er kämpfte nicht dagegen an – im Gegenteil, die Tatsache, dass sie ihn so fixiert hatte, schien ihn noch mehr zu erregen.
„Weißt du, Damian," murmelte sie leise, als sie ihren Körper langsam an seinem hinunterbewegte, ihre Finger Spuren über seine Haut zogen, „ich habe lange über diesen Moment nachgedacht. Den Moment, in dem ich dich vollständig besitzen würde."
Er zitterte leicht unter ihr, ein unterdrücktes Keuchen auf seinen Lippen. „Ich... bin dein, Isabelle. Ganz und gar."
Ihr Lächeln war triumphierend, als sie sich noch tiefer zu ihm hinunterbeugte und seine Lippen erneut eroberte – härter, fordernder diesmal, als ob sie all die Kontrolle und Macht, die sie über ihn hatte, in diesem einen Kuss beweisen wollte. „Das bist du," flüsterte sie zwischen den Küssen hindurch, ihre Stimme heiß und dunkel, „und ich werde dich daran erinnern, so oft ich will."
Damian ergab sich ihr vollständig, ließ sie machen, was sie wollte – ein König, der sich vor seiner Königin verneigte, nicht weil er schwach war, sondern weil er ihre Stärke anerkannte. Jede Berührung, jeder Biss, den sie ihm zufügte, jedes süße, quälende Spiel mit dem Tuch um seine Hände, brachte ihn näher an den Rand des Wahnsinns – und doch schien nichts ihn glücklicher zu machen, als in ihrem Griff zu sein.
Isabelle nahm sich, was ihr gehörte, und Damian ließ sie gewähren. Am Ende lagen sie nebeneinander, Isabelle auf der Seite, den Kopf auf seiner Brust gebettet, während Damian tief und gleichmäßig atmete, die Hände noch immer locker gefesselt, doch der Ausdruck auf seinem Gesicht war friedlich.
„Wenn wir diese Welt übernommen haben," flüsterte sie schließlich, ihre Finger, sanft und liebevoll, strichen über seine Wange, „dann werde ich nicht nur deine Königin der Schatten sein, Damian. Ich werde die Herrscherin deiner Seele sein."
Sein Lächeln war schwach, aber aufrichtig, als er seine Stirn an die ihre legte. „Du bist es schon, Isabelle. Mehr, als du dir vorstellen kannst."
In dieser Nacht gehörten sie sich, auf eine Weise, die keine Schlacht, kein Verrat und kein Tod jemals brechen konnte. Ihre Hochzeitsnacht war ein Versprechen – dunkel, leidenschaftlich und lodernd. Eine Verbindung, die sie zu Königen der Schatten machte, vor denen selbst die dunkelsten Mächte der Unterwelt erzittern würden.

ESTÁS LEYENDO
Die Schatten Königin- Between Shadows and Flames
RandomAls Isabelle neu in die Stadt zieht, begegnet sie den Devereaux-Brüdern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Alexander ist vorsichtig und gutmütig, während Damian dunkel und gefährlich ist. Zwischen Licht und Schatten, Sicherheit und Gefahr, s...