Kapitel 11: Die Fassade der Besorgnis

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Das Licht der Lampe blinzelte grell in Alexanders Augen, als er langsam zu sich kam. Ein Schwindelgefühl überkam ihn, und er versuchte, sich zu orientieren. Er fand sich in einem vertrauten, jedoch ungewohnten Raum wieder, und das letzte, woran er sich erinnerte, war das Bankett. Der betäubende Trank. Isabelle.

„Alexander? Oh mein Gott, du bist wach!" Die sanfte, besorgte Stimme von Isabelle ließ ihn aufblicken. Ihre Augen waren groß und besorgt, die langen, weinroten Haare fielen ihr über die Schultern.

„Was ist passiert?" fragte er und versuchte sich aufzurichten, aber ein stechender Schmerz durchfuhr seinen Kopf, und er fiel zurück auf das Kissen.

„Du bist vor Aufregung ohnmächtig geworden," erklärte sie mit einem besorgten Ausdruck, während sie sich an seine Seite setzte. „Der Arzt hat gesagt, dass es nichts Ernstes ist, aber ich habe mir solche Sorgen gemacht."

Alexander nickte, versuchte, die Fäden seiner Gedanken zusammenzufügen. „Ich... ich erinnere mich an den Antrag, aber danach..." Sein Blick fiel auf die frischen Blumen auf dem Tisch. „Das Bankett."

„Es war so wunderschön," flüsterte Isabelle und nahm seine Hand. „Wir waren alle so glücklich. Du hast mich so überrascht. Aber dann..."

In diesem Moment öffnete sich die Tür, und Damian trat ein. Seine Miene war besorgt, doch als er Isabelle sah, hellte sich sein Gesicht auf. „Alexander, du bist wach!"

Alexander versuchte ein Lächeln, aber die Verwirrung blieb in seinen Augen. „Was ist passiert? Ich kann mich nicht erinnern."

„Du hast einfach zu viel Aufregung gehabt, Bruder. Es scheint, als hättest du den Stress des Abends nicht verkraften können," erklärte Damian, während er sich auf die Kante des Bettes setzte und Alexander eindringlich ansah. „Der Arzt hat gesagt, dass es nur ein kleiner Schock ist. Aber du solltest dich jetzt schonen."

Isabelle nickte zustimmend, und in ihrem Blick lag eine Mischung aus Besorgnis und heimlicher Freude. „Ich war so ängstlich, als ich dich hier liegen sah. Es ist einfach zu viel Stress, und ich möchte, dass du gesund bist."

Alexander fühlte sich unwohl, als er die Art und Weise bemerkte, wie die beiden miteinander umgingen. Diese scheinbare Zuneigung war fast zu perfekt. „Ich... ich danke euch beiden. Es tut mir leid, wenn ich euch Angst gemacht habe."

Damian klopfte ihm leicht auf die Schulter. „Mach dir keine Sorgen. Wir sind hier, um dir zu helfen. Isabelle ist eine unglaubliche Stütze für dich. Du hast sie dir als Verlobte ausgesucht, und ich bin sicher, dass sie dir helfen wird, alles zu überwinden."

Alexander sah Isabelle an, deren Augen leuchteten. „Ja, das bin ich," sagte sie mit einem sanften Lächeln. Doch hinter dieser Fassade schien etwas Dunkles zu schimmern.

„Ich wollte euch nicht belasten," murmelte er und versuchte, den Gedanken an die plötzliche Ohnmacht aus seinem Kopf zu verbannen.

„Das ist kein Grund zur Sorge, Alexander," erwiderte Damian mit einem beruhigenden Ton. „Du musst einfach nur wieder zu Kräften kommen. Lass uns dafür sorgen, dass du die nächste Zeit nur das tust, was dir guttut."

Die Brüder schauten sich an, und in diesem Moment fühlte Alexander, wie eine unsichtbare Wand zwischen ihnen stand. Er wusste, dass Damian immer an seiner Seite war, aber die Nähe zwischen ihm und Isabelle schürte ein neues Gefühl in ihm – eine Eifersucht, die er nicht leugnen konnte.

„Ich werde mich erholen, versprochen," sagte Alexander und versuchte, seine innere Unruhe zu verbergen. „Ich möchte nur, dass alles wieder so wird wie früher."

Isabelle drückte seine Hand, und während Damian sich erhob, um ein Glas Wasser zu holen, fragte sie leise: „Bist du sicher, dass das, was früher war, das ist, was du wirklich willst?"

Die Schatten Königin- Between Shadows and Flames Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt