Kapitel 24: Die Stadt im Schatten

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Nach dem Essen verließen Isabelle und Damian das Restaurant, begleitet von einem Schleier aus Respekt und Furcht, der die Straßen mit einer fast greifbaren Dunkelheit erfüllte. Der Chauffeur öffnete die Autotüren und ließ die beiden in die luxuriöse, mit Leder ausgekleidete Limousine steigen. Draußen war die Stadt wie in Schweigen gehüllt, als ob sie selbst die Ankunft der neuen Herrscher respektierte. Jeder wusste inzwischen, dass Isabelle Moreau und Damian die wahre Macht in der Unterwelt verkörperten. Sie hatten das einst unantastbare Reich der Devereaux in etwas Neues verwandelt: ein Imperium, das unter der eisernen Hand einer Königin und ihrem treuen König regierte.

Isabelle lehnte sich in den bequemen Sitz zurück, der Stoff ihres schwarzen Kleides schimmerte sanft im gedämpften Licht des Innenraums. Sie spürte Damians prüfenden Blick auf sich, und als sie ihn ansah, lag ein kaum merkbares Lächeln auf seinen Lippen.

„Du bist ruhig," sagte er und legte eine Hand auf ihre. Seine Stimme war sanft, doch darunter schwang etwas Dunkles und Besitzergreifendes mit. „Du bist sonst nicht so... nachdenklich."

Isabelle sah ihn an, ihr Blick war neugierig und wachsam zugleich. „Ich frage mich, wohin du mich entführen willst." Sie neigte den Kopf leicht zur Seite und ließ die Worte absichtlich verspielt klingen. „Was für eine Überraschung planst du für mich, mein König?"

Damian grinste, ein gefährliches Funkeln in seinen Augen. „Das wirst du gleich sehen."

Die Fahrt durch die nächtliche Stadt war kurz, aber intensiv. Der Wagen glitt mühelos durch die leeren Straßen, die Lichter der Hochhäuser spiegelten sich auf der glänzenden Lackierung des Fahrzeugs. Die Skyline war majestätisch und bedrohlich zugleich, ein Monument aus Stahl und Glas, das sich in den Nachthimmel erhob. Schließlich hielten sie vor einem der höchsten und imposantesten Gebäude an: ein turmhohes Bauwerk, das sich dunkel und gewaltig von den anderen Hochhäusern abhob.

Damian führte sie durch den Eingangsbereich, den Aufzug hinauf bis in die oberste Etage, in eine Suite, die luxuriöser und prunkvoller war als alles, was Isabelle je gesehen hatte. Doch es war nicht der Reichtum, der sie beeindruckte. Es war die Aussicht.

Als die Türen des Aufzugs sich öffneten, erwartete sie eine breite Fensterfront, die einen atemberaubenden Blick auf die gesamte Stadt bot. Die Lichter der Wolkenkratzer, die Straßen darunter und das schimmernde Band des Flusses, das sich wie ein silbernes Messer durch die Dunkelheit zog — all das lag unter ihren Füßen, als gehörte es ihnen allein.

„Damian..." flüsterte Isabelle, während sie in den Raum trat. „Was ist das?"

Er trat hinter sie und legte die Hände sanft auf ihre Schultern, seine Berührung war fordernd und doch liebevoll. „Das ist dein Reich, Isabelle. Dein Palast." Seine Stimme war ein tiefer, besitzergreifender Ton, der in ihr Herz und ihren Verstand drang. „Alles, was du von hier oben siehst, gehört uns."

Sie drehte sich zu ihm um, ihre Augen waren groß und voller Staunen. „Was meinst du damit?"

Damian führte sie zum Fenster, seine Augen nie von ihrem Gesicht lösend. Dann deutete er mit einer eleganten Handbewegung hinaus. „Jeder Wolkenkratzer, jede Straße, jedes Viertel — sie alle sind Teil dessen, was wir aufgebaut haben. Doch dies..." Er wies auf das Hochhaus, in dem sie standen, ein grimmiges Lächeln auf den Lippen. „...dies ist dein Thron. Das Zentrum unserer Macht."

Isabelle schluckte. Die Bedeutung seiner Worte sickerte langsam in ihr Bewusstsein. „Du hast mir das Hochhaus überlassen?"

Er nickte. „Es gehört dir, meine Königin. Von hier aus wirst du über alles wachen, alles kontrollieren." Seine Stimme senkte sich zu einem fast ehrfürchtigen Flüstern. „Dein Reich — und niemand kann es dir jemals wieder nehmen."

Die Schatten Königin- Between Shadows and Flames Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt