Kapitel 18: Der letzte Schlag

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Die Lagerhalle war düster und erfüllt von einem modrigen Geruch. Die wenigen Lichtstrahlen, die durch die zerbrochenen Fenster fielen, schafften nur einen schwachen Kontrast zu der drohenden Dunkelheit, die in den Schatten lauerte. Damian Devereaux hatte Renard gefesselt und in eine Ecke gezerrt, wo der Sicherheitschef von Alexander mit blutunterlaufenen Augen und zitternden Lippen auf seine Qual wartete.

„Du dachtest, du könntest mich beobachten und einfach wegschauen?" Damian beugte sich über Renard, seine Stimme war kalt und bedrohlich. „Du bist nichts weiter als ein kleiner Spieler in einem viel größeren Spiel."

Renard hatte versucht, seinen Stolz zu wahren, doch der Angstschweiß bildete sich auf seiner Stirn. „Du wirst dafür bezahlen, Damian. Alexander wird dich nicht einfach so davonkommen lassen."

Ein spöttisches Lächeln huschte über Damians Lippen. „Oh, ich bin mir sicher, dass er das versuchen wird. Aber die Wahrheit ist, du bist derjenige, der das Gleichgewicht stört. Du hast Isabelle in meine Nähe gebracht, und jetzt wirst du dafür bezahlen."

Er wandte sich kurz ab, um seine Gedanken zu sammeln, und holte dann sein Handy hervor. Er tippte eine Nachricht an Isabelle: „Komm zur Lagerhalle. Es gibt etwas, das wir klären müssen."

Während er auf eine Antwort wartete, widmete er sich wieder Renard. „Weißt du, die Welt, in der du lebst, ist voller Illusionen. Du hast geglaubt, du könntest mir im Weg stehen, aber du hast dich geirrt. Du bist nichts weiter als ein Pfawn in meinem Spiel."

Renard kämpfte gegen die Fesseln an und spuckte ihm ins Gesicht. „Du wirst dich selbst ruinieren, Damian. Isabelle wird dich verraten, wenn die Zeit kommt."

Damian wischte sich das Gesicht mit einem verächtlichen Ausdruck ab. „Du kennst sie nicht, wie ich es tue. Sie ist stärker, als du es dir je vorstellen kannst. Und bald wirst du wissen, was es bedeutet, in den Schatten zu leben."

Kurz darauf öffnete sich die Tür, und Isabelle trat ein. Sie trug einen eleganten, schwarzen Mantel, der ihren provokativen Stil betonte. Als sie Damian sah, dessen Augen vor Aufregung funkelten, wusste sie sofort, dass etwas Bedeutendes im Gange war.

„Was ist hier los?", fragte sie, während sie sich Renard zuwandte, der am Boden kauerte, gefesselt und mit Blut im Gesicht.

„Er weiß zu viel", sagte Damian mit einem kaltblütigen Grinsen. „Und ich möchte, dass du den Abschluss machst."

Isabelle nickte, ein gefährlicher Glanz in ihren Augen. „Er hat Alexander gesagt, dass er über uns Bescheid weiß, nicht wahr?"

Renard sah sie an, seine Angst wurde von einer letzten verzweifelten Hoffnung ersetzt. „Isabelle, du kannst das nicht tun. Alexander wird—"

„Alexander wird nichts mehr tun können", unterbrach sie ihn schneidend. „Du bist der Grund, warum wir uns nicht mehr im Schatten verstecken müssen."

Sie trat näher und beugte sich über Renard. „Was du Alexander gesagt hast, wird ihn ruinieren. Und wenn er erst einmal in seinen eigenen Zweifel und in seine Trauer abtaucht, wird er nicht mehr der sein, den wir kannten."

Damian zog einen Dolch aus seiner Tasche und präsentierte ihn Isabelle. „Ich möchte, dass du es tust. Zeig ihm, dass er die Kontrolle verloren hat."

Renard blickte von Damian zu Isabelle und zurück, sein Gesicht war ein Gemisch aus Schrecken und Unglauben. „Du bist verrückt!"

„Nein, Renard", sagte Isabelle leise. „Du bist es, der den Kopf in den Sand gesteckt hat. Du hast uns in die Enge gedrängt, und jetzt wirst du die Konsequenzen tragen müssen."

In einem schnellen, entschlossenen Moment stach sie zu. Die Klinge glitt durch die Luft und traf Renard genau ins Herz. Er keuchte auf und seine Augen weiteten sich in Entsetzen, bevor das Leben aus ihm wich.

Damian trat zurück, um Isabelle Raum zu geben. Er beobachtete, wie sie in der Dunkelheit des Raumes stand, ihre Augen funkelten vor Entschlossenheit. „Das ist der letzte Schlag, Damian", sagte sie, während sie die Klinge aus Renards Körper zog und das Blut an der Wand hinter ihm spritzte. „Jetzt müssen wir nur noch sicherstellen, dass Alexander alles verliert."

Damian nickte, während er auf die Leiche starrte. „Und das werden wir. Mit Renards Tod ist der Weg frei. Alexander wird in Chaos und Verzweiflung versinken, und wenn die Zeit kommt, werden wir die Kontrolle über das Imperium übernehmen."

Isabelle wandte sich ihm zu, das Blut an ihren Händen leuchtete wie ein Symbol ihrer Entschlossenheit. „Lass uns sicherstellen, dass wir alles richtig machen. Die Schatten sind bereit, und ich werde an deiner Seite sein, während wir die Welt von Alexander befreien."

Ein hinterhältiges Lächeln breitete sich auf Damians Gesicht aus, als sie sich an der Schwelle zum endgültigen Triumph begegneten. Die Zeit war gekommen, um das Imperium der Devereaux-Brüder zu Fall zu bringen.

Die Schatten Königin- Between Shadows and Flames Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt