Professionell ( POV Nike )

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Montag.

04.45 Uhr.

Mein Wecker konnte mich mal...., aber es nützte nichts. Ab heute mussten Niklas und ich uns als Team beweisen.

Was für ein Wochenende...

Shit, war das ein Wochenende!

Während ich mich für die Arbeit fertig machte, brummte mir irgendwie immer noch unglaublich der Schädel und mein Magen fuhr Achterbahn.
Um überhaupt richtig fit zu werden, sprang ich unter die eiskalte Dusche und zog mich anschließend schnell um.
Was hatte ich getan?
War ich nicht diejenige gewesen, die Katharina noch großspurig versprochen hatte, am Samstag auf sie aufzupassen?

Und wo bist du wirklich gewesen, liebe Nike...

Anfangs wollte ich Katharina einfach etwas Freiraum lassen, deshalb die Idee mit Elias und der Shotbar.
Die war allerdings mein kompletter Untergang gewesen!
Ich, die so selten mal was trank...

Elias war ein cooler Typ, ebenfalls Hobbyreiter und so kam eins zum anderen.
Ich wollte einfach nur für ein paar Stunden mal den Kopf frei bekommen.
War das etwa verboten? Wenn man sich 24/7 nur um die Sorgen und Probleme anderer kümmerte, dann durfte man doch einfach auch mal nur Nike sein und feiern, oder nicht?
Der Stress mit Niklas lag mir so schwer im Magen und war eine denkbar schlechte Basis für unseren Dienstbeginn heute.

Aber Katharina...
F***, hatte sie den Abend gerockt!
Zumindest das, was ich von ihr gesehen hatte.
Aus der süßen, lieben Mami von nebenan war eine toughe, sexy Frau geworden, die zusammen mit Stella die Männer um den Finger gewickelt hatte.
Gegen 23.00 Uhr hatte dann plötzlich Alex vor mir gestanden, zusammen mit seinem Arbeitskollegen André.

Mit ihm hatte ich überhaupt nicht gerechnet, aber als er so vor mir stand, konnte ich Katharina schon verstehen.
Intelligent, sexy, besorgt, alleinerziehender Vater...
Aber Katharina hatte Schiss...
Sie hatte verdammten Schiss davor, wieder für jemanden Gefühle zu entwickeln.
Kein Wunder, nachdem was sie mit ihrem Ex erlebt hatte. Das prägte einen!
„Meinst du, sie kommt klar, Nike"? , hatte Alexander mich gefragt und zusammen passten wir auf sie auf.
So war es zumindest geplant...

Wann das Ding mit Stefan passiert war, ich hatte keine Ahnung. Irgendwo zwischen einer Session im Hörsaal, bei der ich dieses Mal nur Zuschauerin sein durfte und dem, wievielten Tequila ?...mit Alexanders Kollegen André.
Ich konnte mich noch daran erinnern, dass plötzlich Alex neben mir saß und wir gemeinsam dabei zugesehen hatten, wie es zwei Männer der "Professorin" vor bestimmt 50 Leuten besorgten.

Ich konnte mich ebenfalls daran erinnern, Alex darüber informiert zu haben, dass er mit seinem roten Armband nicht bloß zusehen brauchte, sondern aktiv dabei sein konnte.
„Ich glaube, du schätzt mich völlig falsch ein, Nike. Eigentlich wollte ich gucken, ob bei dir alles okay ist! Du trinkst doch eigentlich gar nichts...".

Lächerlich, als ob ich seine Hilfe gebraucht hätte..

Trotzdem war ich mit ihm wieder zurück gegangen und er hatte mir ein Wasser und für sich ein alkoholfreies Bier bestellt.
Er erzählte mir von seiner Tochter und über seine Zeit in Hamburg bei der Polizei.
Irgendwann hatte ich  Stella plötzlich laut Katharinas Namen rufen hören, aber da war es auch schon zu spät gewesen.

Bis ich erstmal geschaltet hatte, war Alex schon fast bei Katharina am Tresen.
Ich sah sie noch hinter der Bar auf dem Boden liegen..
Und wieder Vorwürfe...
Hätte ich besser auf sie aufgepasst, dann wäre es gar nicht so weit gekommen.
In Alexanders Gesicht stand die blanke Panik, als er Stella und mir dabei zugesehen hatte, wie wir Katharina in Schocklage gebracht und ihren Kreislauf wieder stabilisiert hatten.

Niemand von uns konnte sich erst so recht erklären, was eigentlich passiert war.
Erst nachdem Stella uns eine Kurzversion dessen erzählte, was sie durch Zufall mitbekommen hatte, wussten Alexander und ich sofort, dass es nur Stefan gewesen sein konnte.
So ein abgefuckter Typ...

An alles danach, konnte ich mich kaum mehr wirklich erinnern.

Tja, nicht schlecht oder ?
Filmriss für eine angehende Anästhesistin...
Damit brauchte ich echt nicht anzugeben.

2 Aspirin und ein Glas O-Saft.

Um 05.30 Uhr musste ich diensttauglich in der Fahrzeughalle stehen.
Durchs Fenster konnte ich Niklas beobachten, wie er schon mit seiner Maschine davonfuhr.
Idiot!
Er war natürlich voll in seinem Element.
Für ihn war die Arbeit, bis auf meine Anwesenheit, ein Sechser im Lotto. Schließlich hatte er vor seinem Studium die Ausbildung zum Notfallsanitäter dort gemacht.

Ich stopfte mir schnell etwas zu trinken und Müsli-to-Go ein, schnappte mir die dicke Jacke und fuhr, so schnell es bei den Temperaturen ging , zum Krankenhaus.
Rauhreif bedeckte das gefallene Laub und die kalte Luft klärte meine Gedanken.

Pünktlich um 05.30 Uhr schob ich mein Rennrad in die Fahrzeughalle und stellte es an der Seite ab.
Schublade auf, Kopfschmerzen, Übelkeit, Selbstvorwürfe hinein, .... Schublade zu!!

Dafür war hier jetzt kein Platz!

In der Hoffnung auf kompetente Unterstützung sah ich auf den Dienstplan und war ziemlich froh darüber, dass Jan mit uns Schicht hatte. Er war seit Jahren als Notfallsanitäter unterwegs und kannte sich vor allem in Münster gut aus.

„Yeeah, Frau de Vaal, Herr Weidemann, es ist mir eine Ehre!", frotzelte er los, als ich in den Pausenraum kam.
„Lass gut sein Jan, ich bin Nike und der Typ mit der miesen Laune dahinten ist Niklas", ging ich sofort auf Angriff.
Ich konnte sehen, wie Nik mich böse über seinen scheiß Kaffeebecher anfunkelte. Das der noch nicht durchgerostet war, grenzte an ein Wunder!

Schnell flitzte ich in die Umkleidekabine, um mich umzuziehen. Ich war gerade dabei, mir den dicken Pullover über den Kopf zu ziehen, als mich jemand von hinten am Bund meiner Jeans zu sich heranzog.
„Dein loses Mundwerk konnte ich noch nie leiden, Fräulein!"
Uuh, da hatte jemand ein angekratztes Ego.
Trotzdem ließ ich die Augen geschlossen und spürte, wie Niklas Finger am Saum meiner Jeans entlang nach vorne strichen.

Das traute er sich nicht...

„Wir müssen das jetzt hier wohl oder übel zusammen hinbekommen."

Der erste Knopf ging auf.
Ich hielt den Atem an.

„Glaub mir, ich würde dir momentan auch lieber aus dem Weg gehen".
Der zweite Knopf...

Ich stöhnte ganz leise und in meinem sowieso schon empfindlichen Magen kribbelte alles.
Seine Fingerspitzen berührten hauchzart die weiche Haut unterhalb des Bauchnabels und strichen leicht über das Bündchen meines nachtschwarzen Spitzenstrings.
Ich ließ diese Berührung zu.
Konnte sich etwas, von dem man gar nicht wusste, dass man sich danach sehnte, so gut anfühlen?

„Lass uns also einfach so tun, als wären wir die besten Freunde."
Er machte nicht weiter...

Freunde.

Das war mein Safeword, um wieder in das hier und jetzt zurück zu finden.
Ich drehte mich um, zog ruckzuck alles bis auf die Unterwäsche aus, um in meine Dienstkleidung zu schlüpfen.

„Freunde also. Okay."
Mit einer geschmeidigen Bewegung band ich mir die Haare hoch und beugte mich dicht an Niklas Ohr.

„Vielleicht bleibst du noch einen Moment hier in der Umkleide und erinnerst dich mal selbst an das, was du mir da gerade erzählt hast", und glitt mit meinem Blick zu der Beule in seiner Hose!
Niklas schluckte und sah mich an.

„Schließlich wollen wir hier ja professionell zusammenarbeiten, oder Nik?"
Ich hauchte ihm ein leichten Kuss unter sein Ohr und ging...

Es ist unmöglich,
sagt die Vernunft.

Zu viel Risiko,
sagt die Erfahrung.

Macht keinen Sinn,
sagt der Zweifel.

Versuch's,
flüstert das Herz.❤️


Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende!

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⏰ Letzte Aktualisierung: 14 hours ago ⏰

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Keine Angst, Liebes ! ( Dritter Teil )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt