März, 1997
Sie waren in Hogwarts, und Hermine vermutete, dass es sich um die Jungstoiletten handelte. Die Luft roch mehr nach Urin und Seife, als es nötig gewesen wäre.
Sie konnte Severus Gesicht auf dem kalten Steinboden spüren, einen Fuß auf seinem Kopf, während von oben Gelächter ertönte. Hermine erhaschte einen Blick auf die Gryffindor-Krawatten in dem Spiegel über dem Waschbecken.
Sie befanden sich in der Halle im fünften Stock, und ein Schwall von Flüchen prasselte auf Severus nieder. Die Blitze aus violetten, orangenem und blauem Licht hinterließen Schlieren in der Luft. Sie spürte, wie Blacks Fluch einschlug, und die kalte Luft traf Severus Körper, als seine Kleidung verschwand. Sie spürte, wie sich seine Wangen vor Demütigung erhitzten, während er sich die Hände in den Schritt krallte und verzweifelt nach einem Versteck suchte.
Sie befanden sich auf dem Hügel vor Hogwarts, und Hermine konnte die warme Sonne auf Severus Schultern spüren. Eine rothaariges Mädchen saß neben ihm und flocht sein Haar, während er sich an ihre Knie lehnte. Dann wurde ihre Sicht auf die vier Jungen gelenkt, die den Hügel hinaufschlenderten, und spürte, wie sich ein Stein tief in Snapes Magengrube senkte. Sie hörte ihre Unterhaltung, den Spott, spürte, wie die Wut in ihm hochkochte. Sie hörte, wie er seine vermutlich einzige Freundin beschimpfte, als er in die Luft gehoben wurde und seine Kleider wieder um ihn herum fielen.
Sie waren bei der Peitschenden Weide, der Vollmond beleuchtete das Schlossgelände. Sie spürte Snapes Entschlossenheit, seine Neugierde. Und dann spürte sie, wie sich diese Neugier in Entsetzen verwandelte, als er den wahren Grund dafür erkannte, warum Lupin einmal im Monat so tat, als sei er krank, als er genau erkannte, was Black versucht hatte, ihm anzutun.
Sie spürte seine unbändige Wut, weil sie wusste, dass Black nur mit einem Klaps auf die Finger davonkommen würde, dass sein Leben einfach weniger wert war.
Sie waren in der Großen Halle und sie sah, wie Black einen Stolperzauber aussprach, wie Snape zu Boden fiel und seine Bücher um ihn herum zu Boden fielen. Sie hörte Blacks Stimme von oben, "Geschieht dir recht, verdammter Todesser." Sie wusste, dass Severus ihm halb zustimmte.
Eine Erinnerung nach der anderen wirbelte um sie herum, jede mit einem Hauch von Schmerz, Wut und Demütigung. Es war schwindelerregend, durch so viele Erinnerungen auf einmal geschleust zu werden. Hermine dachte, sie könnte kotzen.
Sie konnte nicht erkennen wo sie sich befanden. Sie fühlte Severus Schmerz, als sie sah wie der Dunkle Lord ihn brandmarkte. Die Invasion der dunklen Magie unter seiner Haut, Voldemorts Präsenz, die durch sein Blut floss. Sie konnte die Intensität der Erinnerung spüren.
Die roten Augen blickten voller Bewunderung auf sein Symbol herab.
Sie konnte spüren wie Severus sich weigerte, seine Tränen fallen zu lassen. Er blickte auf das bösartige Mal hinunter und schluckte einen Atemzug, als er sah, wie es im Licht schimmerte, als lägen Hunderte von mikroskopisch kleinen Diamanten auf der Tinte.
"Gefällt es dir?" murmelte Tom und schnippte mit dem Handgelenk, um der Schlange Befehle zu erteilen - sie spürte die Übelkeit wie ihre eigene, als seine Haut kribbelte.
"Du bist so... ätherisch, Severus. Geformt, ein hübsches Gesicht für meine rechte Hand - wie Lucius empfohlen hat. Ihr beide seid ziemlich... vorzeigbar. Trotz deines Blutstatus, meine ich. So enttäuschend es auch ist, dass du ein Halbblut bist, es spielt keine Rolle. Mit euch an meiner Seite wäre die Zaubererwelt offen für meine Kandidatur als Minister."
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The Paradox of Us
FanfictionWas ist schlimmer als ein Severus Snape - ganz genau, zwei Der Titel Halbblut Prinz macht Hermines 6. Schuljahr alle Ehre. Als sie sich nach der Liaison von Ron und Lavender in den Gängen von Hogwarts wiederfindet führen sie diese in den Raum der W...