Januar, 1997
Hermine hatte keine Ahnung, wo sie war. Das Bett unter ihr war weich, viel zu weich und es war viel zu dunkel, und ruhig für ihren Schlafsaal im Gryffindorturm. Außerdem lag ein seltsamer Geruch in der Luft - eine Mischung aus Kräutern, alten Büchern und... Die Erkenntnis traf sie plötzlich, sie war nicht allein und einen Moment lang stand sie unter Schock. Jemand hatte sich an sie gekuschelt und hielt sie fest. Ihr Verstand war noch vom Schlaf benebelt und es dauerte für ihren Geschmack definitiv zu lange bis sie sich erinnerte das sie im Raum der Wünsche war, mit Severus, der einen Trank braute und deshalb hier geschlafen hatte.
Sein Arm war um ihre Taille geschlungen, und seine Beine waren mit ihren verschränkt. Sie konnte seinen warmen Atem in ihrem Nacken spüren, während sein Gesicht zwischen ihrem Nacken und ihren Schultern ruhte. Er war fest eingeschlafen. Hermine lag still da und lauschte eine Weile seinem gleichmäßigen Atem. Es fühlte sich ein wenig seltsam an, irgendwie geborgen aber dennoch seltsam. Aber alles was sie verband war seltsam, also passte es ins Bild.
Es geschah alles in einem Augenblick, obwohl Hermines Verstand die Zeit zu verlangsamen schien. Severus Hand streifte ihren Bauch, und sie spürte seine Lippen an einer Stelle zwischen ihrem Hals und ihrer Schulter. Er drückte sie fest an sich, und bevor sie überhaupt verarbeiten konnte, was geschah, reagierte ihr Körper. Merlin, sie musste ihn besser so weit wie möglich von sich wegbringen. Ohne nachzudenken, rammte sie ihm ihren Ellbogen direkt in den Bauch. "Severus!" Sein Name verließ ihre Lippen wie ein Kampfschrei. Ihr Ellenbogen traf genau seinen Magen, und die Wucht des Stoßes ließ ihn stöhnen, gefolgt von einer Reihe von Flüchen.
Sofort überkam Hermine ein schlechtes Gewissen. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie nahe sie dem Rand des Bettes waren. Als sie ihn mit dem Ellbogen stieß, rollte er durch den Schwung direkt vom Bett bevor er mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden landete und die Bettdecke von ihrem Körper riss. Es war die Art von Sturz, die nur dann passierte, wenn jemand nicht im Entferntesten darauf vorbereitet war, sich selbst aufzufangen - wie ein schwerer Sack Kartoffeln, der auf den Boden fällt.
"Oh Scheiße.", setzte sich Hermine in dem nun leeren Bett auf. Sie hörte nichts von Severus, und einen Moment lang hatte sie ein wenig Panik ihn ersthafter verletzt haben zu können. Es dauerte eine ganze Minute, aber schließlich hörte sie eine Bewegung.
"Verdammt", Severus stöhnte.
Sie kletterte an den Rand des Bettes und blickte auf ihn hinunter. Er lag flach auf dem Rücken, die Bettdecke war um ihn gewickelt, und starrte an die Decke, als hätte er gerade Gott gesehen. Hermine versuchte, ein Lachen zu unterdrücken, aber es sprudelte nur so aus ihr heraus. "Es tut mir wirklich leid", sagte sie halb lachend.
"Was zum Teufel, Hermine?" fragte Severus und starrte immer noch an die Decke. Sein Ton war entrüstet, aber nicht wütend.
Sie kicherte wieder. "Geht es dir gut?", fragte sie, immer noch lachend.
"Ich glaube, ich habe mir den Hintern gebrochen", murmelte Severus und drehte endlich den Kopf, um sie anzusehen.
"Es tut mir wirklich leid", wiederholte sie und versuchte, ein weiteres Lachen zu unterdrücken.
"Warum zum Teufel hast du mich aus dem verdammten Bett geschmissen?" Seine Stimme war eine Mischung aus morgen und mürrisch.
Sie lächelte, griff nach unten und bot ihm eine Hand an, um ihn vom Boden hochzuziehen. Er sah sie einen Moment lang an, bevor er sie ergriff, aber er machte keine Anstalten, aufzustehen. Er hielt einfach ihre Hand.
"Wie sieht es von da unten aus?", neckte sie und sah zu, wie er ihre Hand untersuchte, sie umdrehte und ihre kurzen Nägel und schlanken Finger begutachtete.

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The Paradox of Us
FanfictionWas ist schlimmer als ein Severus Snape - ganz genau, zwei Der Titel Halbblut Prinz macht Hermines 6. Schuljahr alle Ehre. Als sie sich nach der Liaison von Ron und Lavender in den Gängen von Hogwarts wiederfindet führen sie diese in den Raum der W...