Kapitel 16

306 13 7
                                    

Melek wartete ungeduldig auf eine Reaktion von Tarik, aber er schaute wie versteinert auf sein Display.

„Was soll dieses Herz jetzt sein?", fragte Melek mit zusammengezogenen Augenbrauen.

„Ich... ich weiß nicht" stotterte Tarik nur.

Melek nahm sich ihre Sachen, stand wütend auf und lief Richtung Ausgang. Tarik schaute sie verwundert an lief ihr hinterher. Er hielt sie an ihrem Arm fest.

„Warte! Es ist nicht so wie du denkst. Ich hab dieses Herz nicht dorthin geschrieben wirklich!"

„Ach so und wer war es dann? Hab ich es hin geschrieben? Tarik ich hab dir geglaubt, wieso tust du mir das jetzt an?!"

„Melek vallah ich hab das nicht gemacht. Wieso sollte ich so etwas tun? Ich wette Burcu steckt dahinter. Sie hatte mich vorher doch nie angerufen, warum jetzt auf einmal? Bitte du musst mir glauben!"

̃ Als Tarik im Sportunterricht war, ging Burcu heimlich in die Männerumkleide. Sie nahm sich sein Handy, speicherte sich selbst als „Burcu ♥" ein und ging schnell wieder raus bevor sie erwischt wurde. Sie würde ihn anrufen, wenn Melek neben ihm war. Wieso sie das tat? Sie wollte zwar nichts von Tarik, aber konnte es auch nicht mit ansehen wie ausgerechnet die beiden zusammen gekommen waren. Sie musste diese Beziehung stören. Und dafür hätte sie alles in Kauf genommen. ̃

„Lass mich allein ich will nicht drüber reden", sagte Melek und ging ohne ein weiteres Wort. Tarik konnte ihr nur traurig hinterher schauen. Es kränkte ihn wie Melek ihm nicht glauben wollte. Wütend rief er Burcu an und fragte sie wo sie ist und ging zu ihr.

„Burcu! Was hast du angestellt?!"

„Oh was ist denn los mein Süßer? Hat deine kleine Freundin dich verlassen? Tarik. Ich habe wirklich Interesse an dir und ich würde dir blind vertrauen. Aber Melek... schau bei jeder Kleinigkeit verlässt sie dich. Außerdem, was ist denn schon dabei wenn ich mich mit einem Herzen eingespeichert hab? Du willst mich doch auch gib es zu", sagte Burcu und schmiss sich Tarik um den Hals.

Tarik schubste sie zurück.

„Lass mich los! Lass die Finger von mir und meiner Frau, hast du gehört? Die Wahrheit wird immer raus kommen Burcu und freu dich nicht zu früh, Melek wird mir immer glauben. Lieber kämpfe ich um ihre Aufmerksamkeit als dein Hund zu werden. Du wirst das alles noch bereuen!"

Währenddessen ging Melek zu Züleyha und erzählte ihr was geschehen war.

„Ich versteh das nicht Züleyha. Wieso? Wieso macht er sowas? Was hat er für einen Grund sie so einzuspeichern. Ich weiß nicht was ich tun oder denken soll. Ob ich Tarik wirklich vertrauen kann. Vielleicht war das alles ein Fehler..."

„Melek spinnst du? Komm mal wieder zu dir. Du hast istikhara gemacht, Allah sagt er ist der Richtige für dich, also wieso zweifelst du noch? Okay die Situation schaut nicht gerade rosig aus aber du hast ihm nicht mal die Chance gegeben sich zu rechtfertigen. Vielleicht ist die Sache ganz anders. Schau mal... ich weiß du denkst noch immer an die Vergangenheit aber damit musst du abschließen. Dieses Misstrauen Tarik gegenüber wird sonst irgendwann eure Beziehung zerstören"

„Meinst du ich hab überreagiert? Ja stimmt, du hast eigentlich recht. Er ist der Richtige, aber ach keine Ahnung ich denke halt immer, dass er mich verarschen will. Uff ich muss mit ihm reden, oder?"

„Ja, das musst du. Und das kannst du gleich jetzt machen denn da kommt er auch schon. Ich lass euch mal alleine", sagte Züleyha, gab Melek einen Kuss auf ihre Wange und ging.

Tarik kam mit gesenktem Kopf und setzte sich neben Melek. Er nahm zärtlich ihre Hand und streichelte mit seiner anderen Hand drüber.

„Es tut mir Leid", sagte Melek mit einer sanften Stimme.

„Ich hätte dir zuhören müssen. Ich hab überreagiert, bitte verzeih mir."

„Schhht. Ist schon vergessen." Er nahm ihre Hand und führte sie zu seiner Brust.

„Spürst du das mein Engel? Dieses Herz schlägt nur für dich. Glaub nichts was ich sage, aber glaub nur an die Tatsache, dass ich dich mehr als alles andere liebe. Ich würde nichts tun was dich verletzen würde. Du bist die einzige für mich, du bist meine Frau."

Meleks Augen füllten sich mit Tränen und sie schämte sich so diesem Mann nicht geglaubt zu haben. Sie umarmte ihn und legte ihren Kopf auf seine Schulter.

„Burcu hat sich heimlich in die Kabine geschlichen und mein Handy genommen."

Melek hebte ihren Kopf und schaute fragwürdig zu Tarik.

„Wieso?"

„Sie will uns auseinander bringen."

„Und weshalb? Steht sie etwa auf dich?"

„Na, bist du etwa eifersüchtig geworden dass jemand auf deinen Mann steht? Haha, nein ich weiß nicht aber sie wird es nicht schaffen. Wenn wir zusammenhalten kann Burcu nichts machen."

„Ach was... als ob ich auf DICH eifersüchtig werden würde ich bitte dich :p Das stimmt, solange wir zusammenhalten kann sie nichts machen."

Sie lachten und umarmten sich. Ihre Liebe war stärker als der Hass anderer Menschen. Sie mussten lernen vertrauen zu können und immer füreinander da zu sein. Im Wesentlichen lief ihre Beziehung wunderbar. Wäre da nur nicht noch Burcu gewesen.

Immer wieder tauchte sie auf und tat Dinge um die beiden auseinander zu bringen. Sie warf Tarik verführerische Blicke zu, warf sich ihm um den Hals vor Melek und schickte ihm Nachrichten dass sie ihn vermisste. Melek musste sich zusammenreißen nichts zu tun. Am liebsten hätte sie Burcu erwürgt, aber Tarik hielt sie auf und meinte es würde sich nicht lohnen für solch einen Menschen sich aufzuregen. Egal was Burcu tat, Tarik ging nie drauf ein und versuchte die Beziehung zwischen ihm und Melek zu stärken. Er machte ihr Komplimente, gab ihr kleine Geschenke. Nichts teures, es waren Kleinigkeiten aber der Beweis für seine Aufmerksamkeit. Melek war mehr als froh ihn zu haben. Sie konnten es beide kaum abwarten endlich eines Tages zusammen zu leben.

Züleyha rannte aufgeregt zu Melek.

„Oh mein gott! Melek! Aaaah du wirst nicht glauben was ich grad gesehen hab!"

„Was ist? Erzähl schon."

„Tarik... ich hab eben Tarik gesehen wie er eine kleine Schwarze Schachtel in der Hand hielt. Ich wette es ist ein Geschenk für dich. Oh mein Gott, was da wohl drin ist? Du weißt, in solchen kleinen schwarzen Schachteln steckt immer was Besonderes drin."

Züleyha hüpfte wie ein kleines Kind umher und lächelte. Melek musste bei diesem Anblick lachen und fragte sich auch was da wohl drin ist.

„Naja wir werden es ja wohl noch sehen", sagte Melek.

Als die Pause begann, schrieb sie Tarik an und fragte ihn wo er geblieben ist. Normalerweise trafen sich die beiden immer vor der Mensa, aber Tarik war noch nicht da. Sie bekam eine Nachricht.

„Tut mir Leid mein Engel du musst diese Pause ohne mich verbringen. Ein Kumpel braucht Hilfe bei einer Aufgabe für unsere Prüfung ich muss ihm helfen. Die nächste Pause verbringen wir aber zusammen, versprochen. Ich liebe dich"

Na toll, kein Tarik. Dann musste Melek die Pause eben alleine verbringen. Züleyha hätte sie nicht rufen können, da sie schließlich bei Ömer war und jemand anderes hatte sie ja auch nicht. So entschied sie sich alleine in die Mensa zu setzen, fing an zu essen und ging etwas ihre Unterlagen durch. Das war mit Abstand die langweiligste Pause in der letzten Zeit für sie. Sie hatte sich dran gewöhnt wieder umgeben von Menschen zu sein. Alleine sein machte ihr keinen Spaß.

Die Pause neigte sich dem Ende zu und Melek stand auf und lief zur Toilette. Als sie in der Kabine drin war, hörte sie auf einmal Mädchengekicher. Mehrere Mädchen betraten die Toilette.

„Ja und dann gab er mir diese kleine schwarze Schachtel oh mein Gott Leute ist das nicht süß?"

Die Stimme kam Melek bekannt vor, aber sie achtete nicht sonderlich drauf. Sie öffnete die Tür und grade als sie die Kabine verlassen wollte, standen die Mädchen vor ihr und mit ihnen Burcu, welche eine kleine schwarze Schachtel in den Händen hielt.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 13, 2015 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Die wahre LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt