7. Kapitel

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Die restlichen Schulstunden vergingen ohne große Interaktionen meinerseits. Als es endlich Mittagessen gab, rannte ich mit James, Sirius und Marlene um die Wette in die große Halle. So viel Hunger durch neues Wissen hatte ich noch nie. Während ich mir eine Hühnerkeule schnappte, fragte Marlene: ,,Wisst ihr, wie viele Erstklässler es geschafft haben am ersten Tag Nachsitzen zu bekommen?" Ich schüttelte den Kopf und James zuckte nur mit den Schultern, während Sirius sich die Haare aus dem Gesicht strich und sich Kürbissaft in seinen Becher goss. ,,Keiner. Ihr seid die Ersten, Respekt. Hat McGonagall gesagt", verkündete Marlene grinsend. Ich verneigte mich knapp, wobei ich mir den Kopf am Tisch stieß und mir das Hühnchen aus der Hand rutschte. Es landete in Sirius' Becher. Dieser hatte gerade getrunken und spuckte nun erschrocken alles aus, was er getrunken hatte, direkt über den Tisch auf den Schoß von Peter. Ich begann zu lachen und die Anderen stiegen lauthals mit ein. Und während Peter versuchte, die Spucke von seinem Umhang zu beseitigen, fiel James vor Lachen vom Stuhl, da ich mir meine Hühnerkeule genommen und begonnen hatte, den Saft, der davon tropfte, auf Sirius' Nase zu verteilen. Diese glänzte jetzt so fettig wie die Haare von diesem schwarzhaarigen Jungen aus Zaubertränke. Wenn man vom Teufel spricht. Der Junge kam gerade an und sprach mit Lily. ,,Willst du uns deinen Freund nicht vorstellen?", fragte Dorcas und wackelte mit den Augenbrauen. Die Rothaarige rollte mit den Augen. ,,Das ist Severus Snape und er ist nicht! mein Freund", beantwortete sie die Frage. ,,Autsch", sagte Severus Snape amüsiert. ,,Woher kennt ihr euch?"fragte James, welcher sich mittlerweile beruhigt hatte und feindselig den Neuen musterte. ,,Wir wohnen in einer Stadt und sind zusammen aufgewachsen",meinte Lily knapp und unterhielt sich dann weiter mit Snape.

Als wir gegen achtzehn Uhr zum Nachsitzen mussten, begannen wir über Lilys Freund zu diskutieren. ,,Habt ihr seine Haare gesehen? Der hinterlässt doch wortwörtlich eine Schleimspur", kicherte ich. ,,Ja! Ich wette, er ist noch nie mit Wasser in Berührung gekommen", lachte Sirius. „Das geht ja auch nicht, Fett ist doch nicht wasserlöslich", lachte ich und die beiden Jungen stiegen mit ein.

,,Aber was will Lily eigentlich von dem? Ich meine, sie hat doch viel coolere Personen in ihrem Haus. Wie mich... ich meine uns", meinte James. „Vielleicht hat er kein riesiges Ego", überlegte ich laut und James schlug mir gegen die Schulter. Wir kamen vor dem Büro von Filch an. Er wartete schon auf uns. Eine Katze stromerte um seine Beine herum und miaute, als wir kamen. ,,Sehr gut, Mr Norris. Du hast diese Rumtreiber kommen sehen", knurrte Filch. ,,Ihr Missetäter! Kommt her. Ihr werdet heute alle Rüstungen im zweiten Stockwerk putzen. Und zwar so sauber, dass ihr euch darin spiegeln könnt", schnauzte er weiter. ,,So wie in ihrer Halbglatze?"fragte James halblaut. Sirius und ich grinsten doch Filch schien ihn nicht gehört zu haben. Wir liefen zu viert, zu fünft mit Mr Norris, zu der ersten Rüstung. Mit einem Scheppern warf der Hausmeister uns Eimer und irgendwelche Putzutensilien vor die Füße. ,,Und jetzt, putzt! Mr Norris wird euch beobachten, denkt bloß nicht, dass ihr unbeobachtet seid!"knurrte er und verließ dann den Schauplatz. Genervt griff ich nach einem Eimer und lief in ein nahe gelegenes Mädchenklo. ,,Jungs, ihr könnt ruhig auch eure Eimer füllen. Hier ist niemand", rief ich über meine Schulter hinweg und begab mich zum Waschbecken. Das Wasser plätscherte munter vor sich hin in den rostroten Eimer. Hinter mir hörte ich, wie Sirius und James in das Bad eintraten. ,,Was macht ihr denn hier?" Ich fuhr erschrocken herum. Die Stimme klang ziemlich hoch, krächzend und hallte. Sie gehörte zu einem Mädchen. Nur, dass es kein richtiges Mädchen war. Sie war, nun ja, tot. Und schwebte etwa zwei Meter hin der Höhe. ,,Wer bist du denn?"fragte James mit hochgezogener Augenbraue. ,,Ich bin Myrte", sagte das Mädchen und reckte dabei die Nase hoch. ,,Ich dachte, Geister müssen nicht aufs Klo", meinte ich verwundert. Myrte rollte mit den Augen und stieß einen lauten, genervten Schrei aus. ,,Nein, natürlich nicht! Ich lebe hier", schrie sie wütend und stampfte mit dem Fuß in der Luft. Ich hob entschuldigend die Hände. ,,Du lebst im Bad. Tut mir leid, dass wir da nicht drauf gekommen sind...", murmelte Sirius und begann jetzt ebenfalls, seinen Eimer zu füllen. Nach ein paar Minuten fingen wir dann auch an, die erste Rüstung zu putzen. Mr Norris beobachtete uns argwöhnisch. ,,Können wir die Katze nicht einfach wegtreten und dann was Anderes machen?", fragte James und stöhnte genervt auf, als der Kater lautstark fauchte. ,,Ich habe eine Idee. Entweder sie geht gut oder wir sind komplett am Arsch", sagte Sirius. ,,Okay, wir haben glaub ich nichts zu verlieren", grinste ich. Dies stimmte natürlich nicht, über die Hauspunkte wusste ich Bescheid. Allerdings war die Arbeit so langweilig, dass ich eine Ablenkung gut gebrauchen konnte.

,,Gut, zuerst stauben wir alle Statuen grob ab, damit es wenigsten ein bisschen so aussieht, als hätten wir was gemacht", erklärte Sirius. Nach rund zehn Minuten waren wir mit dem ersten Teil des Plans durch. ,,Und wenn ich los sage, dann rennt ihr. Und zwar so schnell ihr könnt", spornte mein Bruder uns an. Langsam schlenderte er zu Mr Norris, einen Eimer mit dreckigem Putzwasser in der Hand. Und auf einmal ging alles ganz schnell. Sirius schüttete den Eimer über den Kater. Scheppernd fiel er zu Boden und stülpte sich über das Tier. ,,Los!"brüllte er. Ich rannte so schnell ich konnte mit James an meiner Seite. Von hinten hörte ich die Laute einer sehr wütenden Katze. Jedoch klang es merkwürdig verzerrt, vermutlich weil der Eimer noch immer über ihr war und sie eingesperrt hatte.

Ich hatte James mittlerweile hinter mir gelassen und rannte nach links um eine Ecke. Dort hörte ich eine Stimme. Eine strenge Stimme. McGonagall! Verdammt. Und es klang so, als würde sie geradewegs um die Ecke kommen. Noch mehr verdammt! Ich versuchte zu bremsen, geriet jedoch ins Schleudern, da meine Schuhe nass vom Seifenwasser waren. Ich war nicht sonderlich gut im Putzen. Plötzlich fiel ich, rollte mich irgendwie schräg über meine Schulter ab und wäre eigentlich gegen eine Wand geknallt. Ich wartete auf den Aufprall, doch er kam nicht stattdessen wurde es dunkel und kalt. Ich öffnete die Augen und schaute mich verwirrt um. Ich war anscheinend durch einen großen Wandteppich gerollt. Hinter mir war ein schmaler Gang. Kurz nach mir kamen James und Sirius in mich hinein gestolpert. ,,Woher wusstet ihr, wo ich-", wollte ich fragen, doch mein Bruder schlug mich seine Hand vor den Mund. Ich hörte Schritte direkt vor uns. ,,Haben Sie diese Kinder gesehen? Die Blacks und Potter?"hörten wir Filch fragen. Er klang sehr wütend. ,,Nein, was ist passiert?"fragte McGonagall scharf. ,,Sie haben den Flur und meinen Mr Norris unter Wasser gesetzt!"schrie der Hausmeister und klang wirklich sehr sauer. ,,Wir gehen sie suchen", sagte McGonagall und schon hörten wir die eiligen Schritte verhallen. ,,Scheiße", fluchten James und Sirius unisono. Ich bedeutete ihnen, mir zu folgen. Wir rannten durch den Gang, eine enge Treppe hoch und kamen irgendwann in einer Sackgasse an. Vorsichtig drückte ich gegen die dunkelbraune Wand. Zu meinem Erstaunen bewegte sie sich. Wir stiegen aus dem Gang und befanden uns in... unserem Gemeinschaftsraum! Eins der Bücherregale im Schatten neben der Treppe zu den Jungenschlafsälen war aufgeschwungen. Schnell schoben wir es wieder richtig hin. ,,Wenn jemand fragt, wo wir waren, sagen wir, wir haben unsere Strafaufgabe gemacht und sind dann hochgegangen, okay?"sagte Sirius außer Atem. Ich nickte. Lily, Alice, Dorcas und Marlene saßen auf einem Sofa. ,,Hey, Leute. Könnt ihr bitte sagen, dass Sirius, James und ich vor knapp fünfzehn Minuten den Raum betreten haben? Also, sollten McGonagall oder sonst wer fragen." Ich sah meine Freundinnen flehend an. Alice hob eine Augenbraue. ,,Erzähl ich nachher", winkte ich ab. ,,Kann ich auch nichts sagen? Ich meine, es ist unser erster richtiger Abend hier und da will ich nicht gleich einen Lehrer anlügen", meinte Lily und schaute mich beschämt an. ,,Ist schon gut", sagte ich und wünschte, ich hätte ihre Ansichten und Moralität.

Und wirklich, kurz darauf kamen Filch und McGonagall in den Gemeinschaftsraum. ,,Black, Black, Potter! Herkommen", herrschte sie. Mit Unschuldsmienen sahen wir die Beiden an. ,,Ja, Professor?"fragte James scheinheilig. ,,Was haben Sie vor einer halben Stunde gemacht?"fragte McGonagall. ,,Wir haben die Rüstungen geputzt. Dann haben wir die Eimer hingestellt und sind hochgekommen", sagte ich und Sirius nickte bekräftigend. ,,Ms McKinnon, Ms Lightwood. Wann sind diese Drei hier angekommen?"fragte die Hauslehrerin. ,,Gestern", grinste Marlene. Ich musste ein Lachen unterdrücken. McGonagall sog scharf die Luft ein. ,,Ich meine, wann sie heute in den Gemeinschaftsraum gekommen sind", fauchte sie. ,,Vor knapp fünfzehn Minuten", meinte Alice. ,,Na, wenn das so ist. Kommen Sie, Filch. Wie gesagt, dann wird Ihr Kater den Eimer halt umgestoßen haben", sagte die Professorin beim Verlassen des Raumes. Filch zeterte noch eine Weile herum, bis endlich wieder Ruhe einkehrte. ,,Das nenne ich doch mal einen durchaus abenteuerlichen Tag", sagte ich abschließend, bevor ich mich zu Lily und den Anderen setzte.

She's a Black || • HP Rumtreiber FF • BEENDET •Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt