Kapitel 5

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Wir schmissen noch ein paar Schränke um, warfen Teller durch die Gegend und machten Vitrinen kaputt, bevor wir uns darauf einigten, genug Chaos angerichtet zu haben. Selbst das Schlafzimmer hatten wir nicht unberührt gelassen. Zuletzt hatten wir noch einen Zettel geschrieben auf dem stand: "Wir holen uns alles zurück, was uns genommen wurde!" Den Zettel hatten wir dann mit einem großem Küchenmesser am Tisch befestigt.
"Können wir?" Fragte Mark.
"Nichts lieber als das. Ich will mich ja nicht beschweren, aber der Geruch da drinnen ist echt unerträglich", beschwerte sich Eduard.
"Du hast dich bereits beschwert", sagte ich, während wir das Haus verließen.
"Wohnte der eigentlich ganz allein in diesem riesigem Haus?" Fragte Joris.
"Ja, ich denke schon, aber er hatte ja oft-...", Mark hielt mitten im Satz inne.
"Was?" Fragte ich.
Er deutete auf eine Gruppe von Männern, die auf uns zu kamen. Vier waren es glaube ich. Wir gingen alle ein paar Schritte rückwärts. Dann drehten wir uns um, um in die entgegengesetzte Richtung zu gehen.
"Polizei, stehen bleiben!" Rief einer der Männer auf Englisch. Er hörte sich genauso an, wie einer dieser Savants, die wur heute kennengelernt hatten. Ich schaute nach hinten. Das Gesicht der Männer konnte ich nicht erkennen, dafür war es viel zu dunkel. Dafür aber sah ich die Pistolen, die alle vier in der Hand hielten.
"Wenn sie von der Polizei wären, würden sie ja wohl Niederländisch reden und nicht Englisch", schnaubte Eduard und dann fingen wir alle an zu rennen.
Ein paar Meter weiter links ist eine Gasse. Wenn wir dort längs laufen verirren sie sich vielleicht noch, weil man von dieser Gasse aus noch in andere Gassen abbiegen kann, teilte uns Mark per Telepathie mit.
Wo genau? Fragte Eduard.
Jetzt links, antwortete ihm Mark und wir bogen links ab.
Ich hörte Schüsse. Na super, jetzt wurde auch noch auf uns geschossen.
Wir bogen noch ein paar mal ab und gelangten zu einer Wiese. Eduard war der Meinung, dass wir sie genug angehängt hatten, um über die Wiese zu laufen, also taten wir es. Blöder Fehler. Als wir fast das Ende der Wiese erreicht hatten, hörte ich wieder Schüsse. Dieser eine Schuss würde mein Leben für immer verändern. Nicht ich wurde getroffen, sondern Mark. Er fiel zu Boden und ich blieb ruckartig stehen.
"Nein!" Kreischte ich und kniete mich neben ihn.
"Lauf weiter", sagte Mark hustend.
"Ich kann nicht", sagte ich und eine Träne kullerte mir über die Wange. "Versuch aufzustehen", sagte ich schluchzend.
"Ich kann nicht", sagte er noch einmal.
"Doch! Du musst es versuchen!" Ich versuchte ihm aufzuhelfen, aber er war einfach zu schwer.
Die 4 Männer kamen immer näher.
"Donny, komm!" Rief Eduard der auch stehen geblieben war.
"Aber was ist mit Mark?" Schrie ich ihn an.
"Geh schon", sagte Mark, "Sonst sterben wir beide."
Aber ich konnte nicht. Ich konnte ihn nicht im Stich lassen.
"Bitte", fügte er dann flehend hinzu.
"Steh auf und komm mit!" Befahl mir Joris, der offenbar auch zurück gekommen war. Ich wusste, dass Joris mich mit seiner Gabe manipulieren wollte, aber ich versuchte gar nicht dagegen anzukämpfen. Ich stanf auf und drehte mich noch einmal um. Bald hatten uns die Männer erreicht.
Ich fing wieder an zu laufen und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Was brachte einem die Jahre lange Übung im emotionslos wirken, wenn es im Ernstfall doch nicht klappte?
Wir erreichten das Ende der Wiese und kamen an einem Wald an. Hier konnten wir sie mühelos abhängen. Als wir sicher waren, dass sie uns nicht mehr folgten, ließen wir uns auf den Boden fallen. Wir waren total kaputt vom ganzem laufen. Aber vorallem machte mir der Verlust von Marc zu schaffen.
"Jetzt aber Hände hoch!" Ertönte plötzlich eine Stimme. wieder auf Englisch. Shit, wir hatten sie doch nicht abgehängt. Ich schaute mich um, sah aber nur drei von ihnen. Jetzt war ich mir sicher, dass es die Savants waren, die heute bei uns eingetroffen waren. Ich erkannte den breitschultriegen, mit den schönen Augen und den, der so grimmig geschaut hatte. Den dritten erkannte ich nicht mehr.
Der breitschultriege erkannte mich offenbar auch, da mir meine Kapuze beim Laufen runtergerutscht war, denn er sagte: "Wenn das nicht die kleine Hotelangestellte von vorhin war." Er lachte. Hoffentlich nicht schon wieder über mich und so klein war ich doch gar nicht!
"Und jetzt aufstehen!" Uriel oder Victor hatte einer glaube ich zu dem, der jetzt sprach gesagt.

Forgetting DonnyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt